Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Sie mitnehmen können.«
Jetzt raste ihr Herz wieder. »Ich kann also mitnehmen, wen ich will?«
»Innerhalb gewisser Grenzen«, meinte Torvis-Urzon.
Rebecca rief die entsprechende Liste auf dem hellen Bildschirm des Padds auf. Sie bemerkte sofort, dass es keine Optionsliste für den Posten des leitenden Computertechnikers gab.
Sie starrte ihren Chef finster an. »Sie wollen, dass ich T'Lis mitnehme.«
»Sie ist die einzige verfügbare Technikerin, die die nötige Erfahrung besitzt.«
Rebecca wedelte mit dem Padd hin und her, als ob sie Torvis-Urzon damit schlagen wollte – was weder damals noch heute eine grundlegend schlechte Idee zu sein schien – und sagte: »Sie macht mich ganz kribbelig.«
»Der Übersetzer muss eine Fehlfunktion haben. Was sagten Sie?«
Rebecca wusste sehr wohl, dass der Universalübersetzer mit ein wenig Umgangssprache fertig wurde, aber sie wusste auch, dass Torvis-Urzon es hasste, wenn Leute in jedweder Sprache einen gewissen Slang verwendeten. »Sie bereitet mir Unbehagen. Sie starrt mich immer an, als sei ich ein verunglücktes Laborexperiment.«
»Vielleicht sind Sie das ja.« Torvis-Urzon hätte beinahe gelächelt.
Mit einem schwereren Seufzer, als ihn die Situation gerechtfertigt hätte, hatte Rebecca das Padd an sich genommen und das Büro verlassen. Dann war sie in eines der Hotelzimmer gegangen, die von Janus für das nichtansässige Personal reserviert wurden, wenn dieses sich auf dem Planeten befand.
Innerhalb eines Tages hatte sie ihr Team zusammengestellt und die meisten von ihnen kontaktiert. Mit T'Lis nahm sie keine Verbindung auf, da sie davon ausging, dass Torvis-Urzon das schon erledigt hatte – und falls das nicht der Fall war, würde sie vielleicht nicht mitkommen, und Rebecca würde sich jemand anderen suchen können.
Doch T'Lis erschien natürlich zusammen mit den anderen einhun-dertsechsundsiebzig Leuten, deren Aufgabe darin bestehen würde, das capellanische Bergbausystem aufzurüsten. Sie reisten mit der Hecate , einem von Janus' massiven Transportern, von Bre'el nach Capella.
Dann kam sie in Capellas Hauptstadt an und starrte in die Nasenlöcher des Tiru hinauf.
In all dem Material über Capella, das sie in den vergangenen Wochen gelesen hatte, wurde nirgendwo erwähnt, wie groß diese Leute waren.
Außerdem waren sie übermäßig ehrlich. Ihre rituelle Begrüßung beinhaltete eine Formel, bei der es um offene Herzen und offene Hände ging, und sie schätzten die Wahrheit. Nachdem der Tiru die Begrüßung beendet hatte – was ihn im Vergleich zu Torvis-Urzon unglaublich höflich erscheinen ließ –, sagte er zu Rebecca: »Sie sind so lange auf Capella willkommen, wie es dauert, unsere Fähigkeit, Ihnen Steine zu verkaufen, wiederherzustellen. Doch länger werden wir Sie hier nicht dulden.«
Rebecca wurde klar, dass das Zusammenleben mit den Einheimischen keine Priorität darstellen würde und so stürzte sie sich in die Aufgabe, Capellas Bergbaubetrieb aufzurüsten.
Oder, wie sich herausstellte, das gesamte System zu überholen und/oder zu ersetzen. T'Lis hielt ihr einen Vortrag über das Thema.
»Diese Minen«, erklärte T'Lis, »wurden 2267 gebaut, als das duotro-nische Zeitalter seinen Höhepunkt erreicht hatte. Diese Computer mögen im Jahr 2267 der bestmöglichen Qualität entsprochen haben, doch nach den Standards von 2381 sind sie beklagenswert anti-quiert, wie selbst Sie sich wohl vorstellen können.«
Die Beleidigung ließ Rebecca mit den Zähnen knirschen, doch sie weigerte sich, etwas zu erwidern und fragte stattdessen: »Warum wurde keine Aufrüstung vorgenommen?«
Sie bereute sofort, die Frage gestellt zu haben, denn die Vulkanierin bedachte sie daraufhin mit diesem verdammten Blick. »Da es offenbar Ihre Fähigkeiten übersteigt, die Aufzeichnungen über die Geschichte Capellas zu lesen, die Bestandteil unseres Materials waren, werde ich es Ihnen erklären. Obwohl Capella im vergangenen Jahrhundert einem Vertrag mit der Föderation zustimmte, verschlechter-te sich die Beziehung, als eine als Toora Maab bekannte Gruppe erfolgreich den Tiru stürzte, einen jungen Mann namens Leonard Akaar.«
Rebecca begann, sich am Kinn zu kratzen. »Es gibt einen Capellaner, der Leonard heißt?« Natürlich kam diese Art von Namensver-mischung in der Föderation hin und wieder vor, doch sie hätte es nicht von solch arroganten Isolationisten wie den Capellanern erwartet.
»Offenbar wurde er von einem Menschen entbunden, der diesen Namen
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