Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
stattdessen der Raffinerie zu. Sie griff nach dem Komm-Gerät in ihrer Tasche und rief: »Yinnik! Was ist passiert? Können Sie mich hören?«
»Rebecca, hier ist Firee. Was ist da gerade passiert?«
Sie begann, auf die Raffinerie zuzulaufen. Ihre schweren Schritte hinterließen in der capellanischen Erde tiefe Abdrücke. »Die Raffinerie ist explodiert! Alle Mann sofort Notfallprozedur vier einleiten!«
Janus-Bergbau hatte Prozeduren für fast jeden erdenklichen Notfall. Und wenn ein neuer auftauchte, wurde für das nächste Mal auch eine neue Prozedur entwickelt. Doch dieser hier hatte sich zuvor schon viele Male ereignet, auch wenn Raffinerien normalerweise nur dann explodierten, wenn sie gefährliche Materialien verarbeite-ten. Das Problem bestand darin, dass Topalin nicht gefährlich war, und selbst wenn es das gewesen wäre, war diese Raffinerie noch gar nicht in Betrieb.
Also was zum Teufel ist da gerade passiert?
Sie schob die Frage beiseite und zog ein Padd aus ihrer Tasche, um es an das Komm-Gerät anzuschließen. Jede Notfallprozedur sah als erste Handlung vor, dass sich jeder meldete, der dazu in der Lage war.
Von den einhundertsiebenundsiebzig Leuten unter Rebeccas Aufsicht meldeten sich einhundertneunundsechzig. Sechs der verblei-benden acht waren Yinnik und seine fünf Mitarbeiter, die an der Raffinerie gearbeitet hatten. Eine weitere war T'Lis. Was hatte sie in der Raffinerie zu suchen?
Bei dem letzten Vermissten handelte es sich um den Leiter der Sicherheit, ein Bewohner Pangeas namens Yevgeny Ubekov, den Rebecca schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit kannte. Genau genommen war sie es gewesen, die ihm die Stelle bei Janus besorgt hatte. Und er ist derjenige, der diesen Vorfall hier untersuchen sollte. Verdammt.
Als Rebecca die Raffinerie erreichte, hatten die automatischen Feuereindämmungssysteme den aus der Explosion resultierenden Brand – der kaum Gelegenheit gehabt hatte, sich auszubreiten –
schon unter Kontrolle gebracht.
Die diversen Leiter begannen, zu melden, dass ihre jeweiligen Ab-teilungen unbeschädigt waren. Die offensichtliche Ausnahme bildete Yinnik, dessen Abteilung die Raffinerie gewesen war. Eine von T'-
Lis' Assistentinnen meldete, dass der Computerkern unbeschädigt sei. »Und«, fügte sie hinzu, »sie befand sich in der Raffinerie, weil Yinnik sagte, die Kontrollkonsolen würden nicht richtig funktionieren.«
Das erklärt zumindest das , dachte Rebecca, als sie die fünfzehn Leute bemerkte, deren Aufgabe bei Notfallprozedur vier darin bestand, die Trümmer nach Überlebenden zu durchsuchen. Kuun half ihnen dabei, indem er große Trümmer- und Geröllbrocken beiseite hievte, obwohl ihn niemand dazu aufgefordert hatte. Rebecca wusste diese Geste zu schätzen.
Ebenfalls anwesend war der Arzt des Teams, der sich jedoch im Hintergrund hielt. Es handelte sich um einen sehr scheuen Bolianer namens Hruok, von Rebecca ausgewählt, weil er von allen Medizi-nern bei Janus der einzige war, der schon zuvor auf einem nichtin-dustriellen Planeten gearbeitet hatte.
Hruok hielt einen medizinischen Trikorder hoch. »Ich messe keine Lebenszeichen, die nicht zum Rettungstrupp gehören.« Er sah mit traurigen Augen zu Rebecca hinunter. »Ich fürchte, hier handelt es sich nicht um eine Rettungs-, sondern um eine Bergungsaktion.«
»Dann müssen Autopsien durchgeführt werden«, sagte Rebecca und versuchte, sich an die Sicherheitsprozeduren zu erinnern. Dafür hatte ich eigentlich Yevgeny. »Und wir werden nach Sprengstoffen scannen.«
Der Arzt starrte sie verwirrt an. »Sprengstoffe?«
»Die Raffinerie war noch nicht in Betrieb, Doktor. Und wir befinden uns auf einem Planeten, der voller Leute ist, die schon früher nur Verachtung für die Föderation übrig hatten. Wenn Yevgeny hier wäre, würde er das als Erstes überprüfen.« Hoffe ich zumindest.
Dann aktivierte sie ihr Komm-Gerät. »Jir, kontaktieren Sie Torvis-Urzon über die Notfallverbindung und erstatten Sie ihm Bericht.«
»Natürlich.«
Hruok starrte wieder auf seinen Trikorder. »Ich messe vulkanische DNA-Spuren, direkt unter der Stelle, wo sich diese große Person befindet.«
Kuun begann, intensiver zu graben, wobei er ein sehr großes, ver-bogenes Metallstück aus den Trümmern riss, das voller grüner Flecken war.
Darunter lag T'Lis' Leiche. Das Letzte, was ich über sie dachte, war etwas Gemeines. Rebecca fühlte sich deswegen furchtbar, und dieses Gefühl wurde nur noch stärker, als ihr klar wurde, dass
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