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Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

Titel: Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. R. DeCandido
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dass die Natur sie in der vergangenen Nacht einem praktischen Test unterziehen würde.
    »Seien Sie gegrüßt!«
    Die laute Stimme ließ Rebecca aufschrecken. Sie wandte sich dem Eingang ihres Büros zu, der nun voll und ganz von einem männlichen Capellaner eingenommen wurde. Er trug ein blaues Hemd und eine ebenfalls blaue Hose. Eine mattgelbe Schärpe bedeckte seine Hüfte und die rechte Schulter. Die Kopfbedeckung passte farblich zu Hemd und Hose, und schwarze Stiefel sowie ein Waffengürtel komplettierten seine Erscheinung. Sein Haar war auf seinem Kopf zu einem Knoten zusammengebunden, der durch die Spitze der Kopfbedeckung ragte.
    Rebecca sah in seine Nasenlöcher hinauf und fragte: »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Der Tiru schickt mich. Ich heiße Kuun. Sie sollen mir beibringen, wie man die neuen Maschinen bedient.«
    Rebecca kratzte sich so stark am Kinn, dass es fast blutete und sagte: »Es tut mir leid, Kuun, aber so weit sind wir noch lange nicht.
    Glauben Sie mir, Ihnen die neue Bedienung der Mine zu erklären, steht auf unserem Programm, aber wir sind noch nicht fertig.«

    »Der Tiru schickte mich jetzt. Sie werden es mir jetzt beibringen.«
    Bildete Rebecca sich das nur ein, oder wurde Kuun sogar noch größer, während er sprach? Sie verscheuchte den Gedanken und sagte: »Ich kann Ihnen nichts beibringen. Im Moment haben wir nur riesige Maschinen, die nichts machen und Computer, die nicht richtig funktionieren.«
    »Eigentlich«, mischte sich Jir ein, »sollte die Raffinerie laut Plan heute fertig werden.«
    Rebecca funkelte ihren Assistenten finster an und hoffte, dass ihr Blick ihren Gedanken übertrug: Ich wünschte, Sie hätten das nicht gesagt. »Ja, aber es gibt noch nichts, was wir raffinieren könnten.«
    Kuun verschränkte seine Arme, die auf Pangea als Stützpfeiler eines Gebäudes hätten verwendet werden können, vor seiner gewaltigen Brust. »Sie werden mir die Raffinerie zeigen.«
    »Ich sage Ihnen was. Ich bin bis nach dem Mittagessen beschäftigt, aber …«
    Jir meinte: »Nein, Sie haben jetzt Zeit. Ich sagte Ihnen doch, dass Firee …«
    »… das Treffen abgesagt hat, richtig.« Rebecca war das tatsächlich entfallen. »Schön.« Sie stand von ihrem Schreibtisch auf – sie hatte sich vorgenommen, ihn ordentlicher zu halten als Torvis-Urzon seinen, war dabei allerdings spektakulär gescheitert – und ging auf Kuun zu. »Wenn Sie mir dann bitte folgen würden. Jir, kontaktieren Sie Yinnik und sagen Sie ihm, er soll uns bei der Raffinerie treffen.«
    »Natürlich«, bestätigte Jir mit einem Nicken. Er ging zurück an seinen Schreibtisch – der makellos war, verdammter Mistkerl –, während Rebecca Kuun nach draußen führte.
    Für einen kurzen Moment hielt sie auf der Schwelle inne und bewunderte die Aussicht.
    Auch wenn die Bewohner ziemliche Nervensägen waren und das Projekt mehr Schwierigkeiten mit sich brachte, als ihr lieb war, musste Rebecca zugeben, dass dieser Planet wunderschön war. Die Sonne schien strahlend an einem kristallklaren Himmel – was zweifellos zum Teil an dem Unwetter lag, das letzte Nacht vorbeigezo-gen war. Auf Pangea war Regen immer eine unangenehme Angelegenheit gewesen, da die Tropfen dort mit größerer Geschwindigkeit vom Himmel fielen und schmerzhaft stachen, wenn sie auf die Haut trafen. Erst als Rebecca für ihre Zeit an der Universität nach Tellar zog, wurde ihr klar, dass Regen auch schön sein konnte – obwohl das oft feuchte tellaritische Wetter ihr schnell auf die Nerven ging.
    Doch hier war die Luftfeuchtigkeit fortgewaschen worden und hatte einen kühlen, klaren Tag hinterlassen. Die Sonne schien, die Bäume neigten sich elegant in der Brise, die fernen Felsen des Gebir-ges im Osten funkelten im Sonnenlicht und im Westen lag die Mine, die ihre Leute in eine hochmoderne Anlage verwandelten. Sie würden diesen Anachronismus aus dem dreiundzwanzigsten Jahrhundert, der vorher dort gestanden hatte, im Staub verrotten lassen.
    In genau diesem Moment explodierte die Raffinerie.
    Die Gewalt der Explosion traf Rebecca, doch sie fiel nicht zu Boden. Ihre Knochen und Muskeln hatten sich schon vor langer Zeit an den Sog von Pangeas starker Schwerkraft angepasst, und die ferne Kraft einer Explosion reichte nicht aus, um sie von den Füßen zu rei-
    ßen.
    Was man von ihrem capellanischen Begleiter nicht behaupten konnte, der rückwärts auf sein Hinterteil fiel.
    Da Rebecca wusste, dass Kuun keine helfende Hand annehmen würde, wandte sie sich

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