Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
letzten Ausweg und nie, weil wir sie begonnen haben.«
Bowers schüttelte seinen Kopf. »So rechtfertigen Sie also die Kriege der Föderation? ›Die haben angefangen.‹ Das ist die Verteidigung eines Kleinkinds.«
»Ich rechtfertige gar nichts, Commander. Ich erkläre lediglich, warum wir tun, was wir tun. Aber darum geht es hier nicht. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, zu versuchen, das zu beweisen, was ich Ihnen gerade sagte. Ich habe noch nie eine Waffe in der Hand gehalten, ich habe nie meine Arme erhoben, um Gewalt auszuüben – ich habe bisher jede Situation durch reden gelöst.«
Bowers dachte an Artaleirh zurück und meinte: »Selbst wenn Centurions mit Disruptoren auf Sie zielen?«
»Ganz besonders dann.« Pran begann, ein paar Dehnübungen zu machen.
Bowers sah ihm für einen Moment zu und ihm wurde klar, dass er sich vor seinem eigenen Training nicht richtig aufgewärmt hatte.
Noch etwas, das Shihan Williams nicht gefallen hätte . »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich Ihnen anschließe, Professor?«
»Ganz und gar nicht, Commander.«
Als sie beide ihre Beine, Arme und Oberkörper dehnten, sagte Pran: »Wie lange dauert es noch, bis wir Capella erreichen?«
»Das kommt darauf an.«
Pran runzelte die Stirn. »Worauf?«
Bowers lächelte knapp. »Darauf, wie gut Helkara darin ist, Lessard dazu zu bringen, seinen Job zu machen.«
»Okay.« Pran hatte offensichtlich keine Ahnung, wovon Bowers redete, aber er hakte nicht weiter nach. Die Aventine war letzte Nacht an Sternenbasis 10 eingetroffen, und Bowers hatte Gruhn Helkara angewiesen, die Frachträume so schnell wie möglich zu bela-den. Dummerweise musste die Hälfte der Ausrüstung per Hand eingeladen werden, da sie entweder zu groß für den Frachttranspor-ter war oder aus einem Material bestand, das man nicht sicher beamen konnte.
»Übrigens, selbst wenn Sie uns hätten verlassen wollen, wäre das, so wie es aussieht, gar nicht möglich gewesen«, sagte Bowers, als er sich nach vorn beugte, um seine Zehen zu berühren. »Wir sind das einzige Sternenflottenschiff hier, und keiner der zivilen Transporter reist auch nur in die Nähe des Mars.«
»Das ist schon in Ordnung.« Auch Pran beugte sich vor. Bowers amüsierte die Tatsache, dass der Professor seine Zehen nicht berühren konnte, ohne seine Knie zu beugen. »Ich würde mir ohnehin gerne genauer anschauen, was auf Capella vor sich geht.« Er richtete sich wieder auf. »Außerdem würde ich gerne wissen, was auf Romulus geschieht.«
»Ist das nicht offensichtlich?« Bowers brachte seinen Oberkörper ebenfalls wieder in eine aufrechte Position zurück. »Sie handeln mit jemand anderem.«
»Ja, aber mit wem? Die Borg haben alle schwer getroffen, und diejenigen, die es nicht ganz so heftig erwischt hat, sind nicht in der Lage, Tal'Aura auf die gleiche Weise zu unterstützen, wie es die Fö-
deration tat – oder wie Donatra es hätte tun können. Wer bleibt da noch? Die Klingonen würden Tal'Aura nicht einmal dann helfen, wenn man Martok einen Disruptor an den Kopf halten würde. Die Tholianer sind eine noch unwahrscheinlichere Möglichkeit als die Klingonen. Die Gorn, die Cardassianer und die Breen haben nicht die notwendigen Ressourcen, und die Hilfe der Ferengi kann sich Tal'Aura nicht leisten.«
Bowers konnte nicht anders, als beeindruckt zu sein. »Sie haben diese Sache genau durchdacht.«
»Und außerdem ein wenig nachgeforscht. Wenn ich ehrlich bin, ist dieses Problem das einzige , worüber ich nachgedacht habe, seit wir Achernar verlassen haben. Und dann sind da noch diese ganzen anderen seltsamen Vorkommnisse, wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Kinshaya H'atoria und Krios erobert haben. Das mit Krios kann ich verstehen, aber warum H'atoria? Diese Welt ist nur noch ein Haufen Sand.«
»Sie liegt außerdem auf einem Hauptschifffahrtsweg zwischen uns und dem Imperium.« Bowers war überrascht, dass Pran das nicht wusste.
»Das weiß ich«, sagte Pran. Bowers konnte nicht anders, als ein kurzes bellendes Lachen auszustoßen, das er schnell mit einem Hus-ten verbarg. Pran fuhr fort: »Aber die Kinshaya haben sich nie um die Föderation geschert. In den letzten zweihundert Jahren gab es vielleicht zwei Kontakte zwischen den Kinshaya und der Sternenflotte, und der Botschafter der Kinshaya hat das Botschaftsgebäude auf der Erde seit zehn Jahren nicht mehr betreten. Also warum mischen sie sich urplötzlich in unsere Handelsrouten ein? Und was das betrifft, wie
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