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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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ihnen dadurch eine glaubwürdigere Aura verliehen) begnügten sich mit sehr allgemeinen und ungenauen Vorhersagen. Im Gegensatz zu all jenen waren Ontears Prophezeiungen erstaunlich detailliert. Er hatte das große Erdbeben von Kartoof vorhergesagt. Er hatte die Machtergreifung Quinzars des Lasterhaften und Kruseas des Schwarzen vorhergesagt, sowie die Niederlage von Kruseas Sohn, Otton dem Unvorbereiteten.
    Natürlich gab es Skeptiker, die meinten, dass Ontears Vorhersagen nur deshalb so exakt waren, damit sie zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen wurden. Beispielsweise hatte seine Vorhersage, dass in den östlichen Territorien ein Eroberer namens Muton geboren werden sollte, der den größten Teil dieser Länder unterwerfen würde, dazu geführt, dass im vergangenen Jahr nicht weniger als zweitausend Kinder zur Welt kamen, denen man den Namen »Muton« gegeben hatte. Allein die Verwirrung, die dadurch in den Schulen dieser Region entstand, war eine kleine Katastrophe.
    Doch für Suti war der Streit um Ontear bedeutungslos, weil er an den Mann und seine Fähigkeiten glaubte. Ontear hatte etwas Abgeklärtes, eine Zuversicht, die ihm eine Überlegenheit über alle anderen zu geben schien.
    Suti war überrascht, Ontear vor seiner Höhle sitzen zu sehen, da der Prophet seine felsige Unterkunft nur selten verließ. Meistens saß er an einer ganz bestimmten Stelle in der Höhle, wo er anscheinend die Tage und Nächte verbrachte, zumindest hatte Suti noch niemals gesehen, wie er diesen Ort verließ. Doch nun befand sich Ontear außerhalb der Höhle und schien sich brennend für den Himmel zu interessieren, der allmählich dunkler wurde. Suti signalisierte seinen Begleitern, dass sie zurückbleiben sollten, weil er Ontear zunächst allein ansprechen wollte. Langsam näherte er sich dem Propheten, bis Ontear seine Anwesenheit mit einem leichten Nicken zur Kenntnis nahm. Suti setzte zum Sprechen an, doch Ontear hob eine Hand, woraufhin Suti sofort in ehrfürchtiges Schweigen verfiel.
    »Riechst du es auch, Suti?«, fragte Ontear nach einiger Zeit. »Ein Sturm zieht auf. Ein Sturm von großer Tragweite. Ich habe ihn vorhergesehen.«
    Nach Sutis Meinung war dies nicht unbedingt das Thema einer großen Prophezeiung. Man musste kein Seher sein, um zu erkennen, dass sich ein Sturm zusammenbraute. Man musste nur einen Blick auf den immer finsterer werdenden Himmel werfen. Viel größere Sorgen machte sich Suti wegen der Rauchwolke am Horizont. Die Rauchwolke, die ein anhaltendes und stummes Zeugnis des Krieges war, der auf Zondar tobte. Der Krieg, der in den westlichen Regionen begonnen und sich dann über den gesamten Planeten ausgebreitet hatte.
    »Das habe ich nicht infrage gestellt, Ontear«, sagte Suti, »aber im Augenblick müssen wir uns wegen anderer Dinge Sorgen machen.« Sutis Haut schimmerte auf die gleiche charakteristische Weise wie Ontears, nur dass seine Augen dunkler waren und sein Gesicht die markanteren Züge der Jugend aufwies.
    »Wegen anderer Dinge?«, fragte Ontear.
    Suti rückte ein Stück näher heran und kniete vor Ontear. »Wegen des Krieges, Ontear. Des großen Krieges.«
    »Kriege sind niemals groß, Suti«, sagte Ontear leise und nachdenklich.»Es mag große Heldentaten geben. Ursachen von großer Bedeutung. Aber die Kriege selbst sind immer nur furchtbare, schreckliche Angelegenheiten.«
    »Die Unglza, Ontear. Die Unglza weigern sich, zu kapitulieren.«
    »Tatsächlich?«
    Sutis Entmutigung wuchs. Es schien, als wäre er kaum in der Lage, Ontear dazu zu bringen, ihm richtig zuzuhören. »Sie weigern sich, zu kapitulieren«, wiederholte er und bemühte sich, seinen Worten durch einen schwereren Tonfall größeres Gewicht zu verleihen.
    »Ja, das sagtest du bereits.«
    »Aber du hast gesagt, dass sie kapitulieren würden!«
    »Ja, das habe ich gesagt.«
    Suti hörte, wie seine Begleiter leise murmelten, was ihm gar nicht gefiel. Er erhob sich und ging unruhig auf und ab, während der zunehmende Wind am Saum seines Jüngergewandes zerrte. »Ontear … dieser … dieser Krieg wird deinetwegen geführt.«
    »Tatsächlich?« Ontear schien dem Gespräch nur einen winzigen Teil seiner Aufmerksamkeit zu widmen.
    »Ontear … schon viele Jahre lang streben die Unglza ebenso wie die Eenza danach, sich gegenseitig zu vernichten. Es sind zwei Völker, die seit Jahrhunderten wegen kultureller und territorialer Differenzen im Zwist liegen! Jedes Mal, wenn ein Schritt in Richtung Frieden unternommen wurde, hat

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