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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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unglaublich, aber Ontear wurde in die Luft emporgehoben.
    Ontear hielt seinen Körper völlig ruhig und aufrecht, während er immer höher hinaufstieg. Er war gänzlich ohne Furcht, im Frieden mit der Welt. In gewisser Weise schien es sogar, als würde er heimkehren.
    Dann wandte sich der Wind gegen ihn. Nachdem er ihn zunächst behutsam getragen hatte, entfaltete er nun seine ganze Gewalt. Ontear befand sich etwa drei Meter über dem Boden, als er unvermittelt von einer Seite des Wirbeltrichters zur anderen gezerrt wurde. Jetzt sah Suti zum ersten Mal Verwirrung, sogar Angst in seinen Augen. Als hätte er es erwartet und sich darauf vorbereitet … während er nun, als er mit der Realität konfrontiert wurde, in Panik geriet. Doch es war bereits zu spät für Zweifel oder anderweitige Entscheidungen. Ontear verschwand aus Sutis Blickfeld, als er von dem zerstörerischen Wirbel emporgerissen wurde und in den letzten Momenten mit Armen und Beinen zappelte. Offensichtlich versuchte er, der unaufhaltsamen Naturgewalt, die ihn entführte, zu entkommen.
    Die dunkle Luftmasse hielt einen Augenblick lang inne, als müsste sie entscheiden, wie sie ihren Weg fortsetzen sollte. Suti war zu gelähmt, um beten, hoffen oder sich auch nur vorstellen zu können, dass er möglicherweise die nächsten Sekunden überlebte. Dann schwenkte der Wirbel ab und entfernte sich von ihm, um die Richtung einzuschlagen, in der Ontears Höhle lag. Suti hätte es niemals für möglich gehalten, aber der Tornado grub sich mitten durch das solide Felsgestein und legte die Höhle in Trümmer. Überall wirbelten Felsbrocken und Steine durch die Luft, und Suti kauerte sich in Embryonalstellung zusammen, die Arme über dem Kopf verschränkt, um sich wenigstens notdürftig zu schützen. Er spürte, wie sich sein Magen hob, und konnte nicht mehr verhindern, dass er dessen gesamten Inhalt erbrach.
    Irgendwann konnte er Schreie hören. Es dauerte eine Weile, bis ihm bewusst wurde, dass es seine eigene Stimme war. Demnach entfernte sich der Sturm von ihm. Er schrie weiter, um seiner Verblüffung darüber, tatsächlich überlebt zu haben, Ausdruck zu verleihen. Er hob den Kopf und sah, wie sich der Wirbel immer weiter entfernte, offenbar mit immer größerer Geschwindigkeit. Er konnte weder einen Hinweis auf Ontear noch irgendwelche Überreste von ihm erkennen. Der Wind hatte eine solche Kraft entfaltet, dass er ihn mühelos zerrissen haben musste.
    Dann zog sich der Tornado plötzlich in den Himmel zurück. Das untere Ende löste sich auf, und dann, begleitet von einigen Donnerschlägen, verschwand die schwarze Luftsäule, als hätte sie niemals existiert.
    Sutis Atem ging keuchend, und er war nicht in der Lage, seinen entsetzten Blick von der Stelle loszureißen, wo er den tödlichen Wirbel zuletzt gesehen hatte. Er hatte das Gefühl, wenn er wegschaute, könnte die zerstörerische Macht mit erneuerter Gewalt und Heftigkeit zurückkehren. Doch nach einiger Zeit beruhigte sich sein Atem, und es gelang ihm, sich wieder einigermaßen zu fassen. Nachdem der unmittelbare Schrecken vorbei war, konnte er sich nun in aller Ruheseinem Fuß widmen und stellte zu seiner Überraschung fest, dass es ihm möglich war, ihn innerhalb von Sekunden aus dem Felsspalt zu befreien. Wankend kam er auf die Beine und zuckte zusammen, als er versuchte, den verstauchten Fuß zu belasten. Er machte ein paar vorsichtige Schritte, um den Schmerz zu vertreiben.
    Langsam näherte er sich der Stelle, an der Ontear gestanden hatte. Er war sich nicht sicher, was er empfinden sollte, als er sich genau dort aufhielt, wo er seinen Mentor zuletzt gesehen hatte, aber er konnte die Augen nicht vor einer Tatsache – einer peinlichen, erniedrigenden Tatsache – verschließen: Er war heilfroh, dass Ontear vom Sturm fortgerissen worden war und nicht er selbst.
    Dann schaute er zu den Überresten der Höhle hinüber und erinnerte sich daran, dass ihm von seinem Instinkt geraten worden war, dort Zuflucht zu suchen. Doch Ontear hatte ihn davon abgehalten. Ein guter Rat, wie sich im Nachhinein herausstellte, denn wenn er sich in die Höhle geflüchtet hätte, wäre er vom Tornado mitgerissen worden. Er verdankte Ontear sein Leben. Der Prophet hatte es gewusst. Irgendwie hatte er es vorher gewusst.
    Er ging zur den Überresten der Höhle und schob einige Felstrümmer mit den Schuhen beiseite. Er war so viele Male hier gewesen und hatte gesehen, wie Ontear stets an derselben Stelle saß – ruhig,

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