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Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier

Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier

Titel: Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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dass ich ein praktisch veranlagter Mann bin. Das war ich schon immer. Und ich wusste, dass es zumindest zu diesem Zeitpunkt keine andere Möglichkeit gab als eine.
    Kradius musste sterben.
    Kenyon steckte zu tief in seinem Wahnsinn. Wochenlang hatte er sich Byrons und Stephanies Tod vorgestellt, ihn immer und immer wieder durchlebt. Die Stimmen in seinem Kopf schrien nach Rache, ein Ruf, den ich nur allzu gut kannte. Ich hatte mein ganzes Leben mit ihm verbracht und würde es auch weiterhin tun. Aber Kenyon war noch nicht so weit. Seine Seele war zu gut, um es zu ertragen.
    Die grausame, aber unausweichliche Realität war: Solange Kradius lebte, würde Kenyon nicht heilen können. Niemals wieder der Mann werden, den ich kannte. Es war möglich, dass es jetzt schon zu spät für ihn war.
    Aber vielleicht auch nicht.
    Ich hatte einen Eid abgelegt, mich um den Captain zu kümmern. Ihn zu unterstützen. Er würde jetzt schon genügend Schwierigkeiten haben, seine Taten zu verteidigen. Kaltblütiger Mord war einfach zu viel. Es würde möglicherweise den Unterschied zwischen einem Ruhestand nach einer erfolgreichen Karriere oder einer Verhandlung und unehrenhafter Entlassung ausmachen.
    An meinen Händen war bereits so viel Blut, meine Seele war bereits so schwarz … was war da schon ein weiterer Mord? Und wenn sie mich dafür verurteilen und irgendwo einsperren würden, na und? Nur ein kleiner Verlust, wenn man das große Ganze betrachtete. Nur ein weiterer Commander mit einer leidlich aussichtsreichen Zukunft. Nicht annähernd vergleichbar mit dem, was Kenyon aufgeben müsste.
    Die Antwort war eindeutig.
    Verstehen Sie mich nicht falsch … Kradius war mir scheißegal. Ich hatte viel weniger schlimme Leute erledigt, aus viel unwichtigeren Gründen. Mir war nur wichtig, was er für Kenyons Leben und Karriere bedeutete.
    Wenn Kradius nicht durch seine Hand starb, hatte Kenyon zumindest eine schwache Hoffnung darauf, sein Leben auf eine Weise weiterzuführen, die irgendwie der davor ähnelte. Wenn Kenyon derjenige war, der ihn tötete, war es das für ihn. Es war so schon schlimm genug. Die Sternenflotte würde ihn bei lebendigem Leib braten, wenn er diesen letzten Schritt ginge. Außerdem war ich davon überzeugt, dass Kenyon nur vorübergehend den Verstand verloren hatte, angetrieben vom Trauma des Verlusts seiner Angehörigen. Wenn diese Verrücktheit nachlassen sollte, würde alles, was er getan hatte, auf ihn einstürzen. Ich wollte verhindern, dass er sich danach umbrachte.
    Wenn Kradius lebte, würde der Wunsch nach Rache weiter an Kenyon nagen. Ich wusste das aus persönlicher Erfahrung.
    So blieb nur eine Option.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war vollkommen zerrissenund der Wilde in mir flüsterte:
Tu es einfach. Mach es
.
    Bevor ich rational darüber nachgedacht und den Entschluss richtig gefasst hatte, schwenkte ich meinen Phaser bereits in Kradius’ Richtung. Jetzt musste ich nur noch abdrücken, und die Probleme wären gelöst.
    Und so wild der Barbar in mir auch schrie, so eindringlich warnte mich der zivilisierte Offizier in mir davor.
    Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte ich …
    … dann zielte ich auf Kradius und schoss ihm in den Kopf.
    Denn in der letzten Sekunde, in diesem Moment der Unentschlossenheit, bevor ich wirklich wusste, was ich tun sollte, hatte ich einen Phaser in der Hand des Dufaux gesehen. Auch wenn seine Hände gefesselt waren, hatte er es dennoch irgendwie geschafft, eine Waffe in ihnen zu halten. Als sein lebloser Körper vornüber fiel, warf ich einen Blick auf die einzig denkbare Quelle. Ich hatte recht. Der Phaser des Captains war verschwunden. Kradius hatte wohl den Moment genutzt, in dem Kenyon ihn voller Wut gegen die Mauer geschleudert hatte.
    Und der Dufaux hatte sich entschlossen, die Ablenkung durch die Diskussion zwischen Kenyon und mir zu nutzen und den Captain zu erschießen. Seine Arme waren bereits halb erhoben, als mein Phaserschuss seinen Kopf traf und sein Gehirn auf die Mauer dahinter verteilte. Kenyons Phaser rutschte aus Kradius’ leblosen Händen, und der Dufaux fiel mit solcher Wucht um, dass der Boden unter unseren Füßen erzitterte.
    »Mein … Gott …«, stieß Villers erstaunt aus. Sie sah mich an, und ich erkannte in ihrem Gesicht etwas, das ich mir niemals erträumt hätte: Bewunderung. »Das war der schnellste Schuss, den ich jemals gesehen habe. Blitzschnell! Ich habe den Phaser bis jetzt gerade nicht einmal bemerkt. Sie haben dem

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