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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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sein, etwas ähnlich Herausforderndes zu finden. Denken Sie, es wäre eine Herausforderung für Sie, mein Erster Offizier zu sein?«
    »Wahrscheinlich nicht, Sir. Aber es wird ausreichen, bis sich etwas Besseres ergibt.«
    Er starrte mich an … und brach dann in Gelächter aus. Dieses Mal war es so ansteckend, dass ich zu meiner Überraschung mitlachen musste. Das hatte ich nicht erwartet.
    »Der Posten gehört Ihnen, wenn Sie ihn wollen, Sohn«, sagte er. Später fand ich heraus, dass er diese Bezeichnung gern benutzte. Seltsamerweise nannte er die Frauen niemals »Tochter«. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass er wirklich eine Tochter hatte und nicht den Eindruck erwecken wollte – nicht mal vor sich selbst –, jemand könnte sie ersetzen.
    »Ja, Sir. Ich denke, ich will ihn.«
    »Gut.« Er streckte seine Hand aus und ich schüttelte sie.
    »Willkommen an Bord der
Grissom
. Übrigens, woher haben Sie diese Narbe?«
    »Die hier?« Ich strich über meine rechte Gesichtshälfte. »Von einer Kneipenschlägerei. Drei große Kerle mit Messern. Es gab einen Streit um eine Frau, die Dinge liefen aus dem Ruder …« Ich zuckte mit den Schultern. »So etwas passiert manchmal.«
    »Wie mir scheint, haben Sie Glück gehabt. Warum lassen Sie sich die Narbe nicht entfernen?«
    Ich berührte sie noch einmal, diesmal vorsichtig. »Ich will sie behalten, um mich daran zu erinnern, dass keine Frau den Ärger Wert ist.«
    »Oh, da bin ich anderer Meinung, Commander. Es gibt ein paar Frauen, die all das und mehr wert sind. Haben Sie niemals eine Frau gekannt, die Ihnen Ihr Herz gestohlen hat?«
    Ich dachte an Shelby und wie sie mich angelächelt hatte. An das erste Mal, als ich sie sah, noch bevor ich ihren Namen kannte … als eine Zukunftsvision, die mich über die Jahre hinweg anlächelte, nackt und verführerisch.
    »Nein, Sir. Niemals. Ich verberge mein Herz sorgfältig, um solche Situation zu vermeiden.«

DER KAMPF

    Wie sich herausstellte, sollte ich recht behalten. Katerina Müller hatte einen bemerkenswerten Körper.
    Viele sagen, dass eine Romanze zwischen Kollegen auf einem Raumschiff eine ausgesprochen schlechte Idee ist. Das ist natürlich Unsinn. Schließlich ist es nicht so, als könnten wir nach unserer Schicht nach Hause zu unseren Partnern gehen. Die Leute, mit denen wir arbeiten, sind die gleichen, die wir nach Dienstschluss und zu jeder anderen Tageszeit sehen. Also ist es ziemlich unausweichlich, dass sich irgendwann etwas entwickelt.
    Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass es Müller sein würde. Um ehrlich zu sein, war sie die letzte Person gewesen, mit der ich glaubte, eine Romanze beginnen zu können. Andererseits ist der Begriff Romanze wohl eine Übertreibung. Es ging um … Entspannung, würde ich sagen. Dampf ablassen. Darum, Spaß miteinander zu haben im sicheren Wissen, dass keiner von uns beiden mehr wollte.
    Das Ganze ereignete sich auf eine eher unerwartete Art und Weise.
    Ich arbeitete bereits seit ein paar Monaten an Bord der
Grissom
. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles sehr alltäglich zugegangen. Ich vermute, dass die Mannschaft irgendwie noch nicht so recht wusste,was sie von mir halten sollte. Meine Manieren waren schroff, und ich war nicht besonders gut darin, Schwachköpfe zu tolerieren. Ich nehme an, dass es eine ziemliche Herausforderung sein konnte, sich mit mir beschäftigen zu müssen, besonders zu diesem Zeitpunkt meines Lebens. Ich wusste alles besser, platzte vor Selbstbewusstsein und zögerte nicht, anderen zu sagen, dass sie keine Ahnung hatten, worüber sie sprachen …
    Hm.
    Wenn ich so darüber nachdenke, war ich damals gar nicht so viel anders als heute. Inzwischen präsentiere ich diese Mischung aber mit mehr Charme. Jedenfalls bilde ich mir das ein.
    Auf jeden Fall behandelte mich die Mannschaft mit Respekt, und das war letztendlich alles, was ich brauchte. Ich wurde als Einzelgänger angesehen, und das war mir ganz recht. Ich suchte nicht nach neuen Freundschaften. Wenn ich in der Offiziersmesse saß, tat ich das allein. Niemand kam auf mich zu oder sprach mich an. Dabei hätte es mich wahrscheinlich nicht einmal gestört. Es wäre sogar …
    … es wäre sogar ganz nett gewesen.
    Egal. Sie taten es nicht und das war für mich auch in Ordnung.
    Eines Tages kam ich nach Beendigung meiner Schicht auf dem Weg zu meinem Quartier am Holodeck vorbei. Normalerweise dringen vom Innern des Holodecks keine Geräusche nach draußen, aber mein Gehör ist sehr gut,

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