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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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von seiner Uniformjacke und reichte ihn mir. »Sie können ihn haben.«
    »Aber Sir, es ist Ihrer …«
    Er hörte nicht zu. Stattdessen verließ er ohne ein weiteres Wort die Krankenstation. Langsam, schlendernd. Er wirkte wie ein Mann, der die friedliche Allee einer Kleinstadt entlangwandert und gelegentlich anhält, um mit anderen Bürgern zu plaudern. Es gab keine Anzeichen dafür, dass es sich um einen Mann handelte, der innerlich vollkommen zusammengebrochen war.
    Und das war natürlich das, was ihn so gefährlich machte.

DIE SCHULD

    Ich platzte in Kenyons Quartier und bat ihn, mich von meinem Dienst zu entbinden.
    Er saß auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes, als ob es sein Kommandosessel wäre. Er bewegte sich nicht vom Fleck, sondern starrte mich an wie eine Eule in einer Sternenflottenuniform. »Warum sollte ich das tun?«, fragte er. Und wieder klang er dabei weder überrascht noch benommen oder sonst etwas. Er klang erschreckend normal.
    »Weil ich es nicht vorausgesehen habe«, sagte ich ihm mit fester Stimme. »Ich wurde eingestellt, um ehrlich mit Ihnen zu sein. Damit ich Ihnen alles sage, was mir durch den Kopf geht. Tatsache ist, dass ich Ihnen raten wollte, sie nicht hinuntergehen zu lassen. Ich wollte mit Ihnen auf jedem Schritt des Weges streiten. Sie hätten das hören müssen und ich … ich habe Sie im Stich gelassen. Ich habe gezögert, mich Ihnen zu widersetzen, wegen …« Ich stockte.
    »Wegen ihr«, beendete er meinen Satz. »Sie wollten mich nicht vor meiner Tochter blamieren.«
    »Mehr oder weniger, Sir. Sie … Sie haben mir die Gelegenheit gegeben, Ihnen zu sagen, was ich wirklich denke. Das haben Siewiederholt getan. Ich hätte die Dynamik der Familienbeziehungen ignorieren und auf meinen Instinkt hören sollen.«
    »Und Ihr Instinkt sagte Ihnen, dass die Vorschriften hätten ignoriert werden sollen.«
    »Ja, Sir. Das ist richtig.«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken, Calhoun.« Seine Stimme klang matt und weit entfernt.
    »
Mir keine Gedanken darüber machen
?« Ich tigerte im Raum umher. »Captain, ich hätte Ihr Bestes im Auge haben müssen. Und ich bin in die gleiche Falle getappt wie jeder hier. Ich habe Sie zu sehr geschont. Ich habe Ihnen keine Herausforderung geboten. Ich habe Sie im Stich gelassen, und Ihre Tochter und Ihr Bruder sind deswegen jetzt tot.«
    »Was wollen Sie, Calhoun? Absolution?« Er machte eine Geste, als ob er mich mit Weihwasser bespritzen würde. »Ich erteile dir Absolution, mein Sohn. Geh hin und sündige nicht mehr.«
    »Captain, ich …«
    »Calhoun, es ist nicht Ihre Schuld.« Sein Tonfall wurde wieder souveräner, richtiggehend gesprächig. »Der Captain trifft die letzte Entscheidung. Wenn ich der Überzeugung gewesen wäre, dass ich die Vorschriften missachten und es meiner Tochter und meinem Bruder untersagen muss, auf den Planeten zu gehen, hätte ich das auch ohne Ihre Zustimmung getan. Ebenso hätten mich keine hundert Mackenzie Calhouns dazu bringen können, von meiner Überzeugung abzuweichen, dass es das Richtige war. Calhoun, es ist … Calhoun, sehen Sie mich an.«
    Ich war außer mir. Tränen schossen mir in die Augen. Ich hatte seit Jahren nicht mehr geweint, nicht seit dem Tod meines ersten Opfers, und ich hatte nicht vor, in diesem Moment wieder damit anzufangen. Irgendwie schaffte ich es, mich zusammenzureißen, und wandte mich wieder an meinen Captain.
    »Calhoun … was diese Leute getan haben, die Dufaux … sie waren es. Ihr Anführer Kradius hat es getan. Wir, Sie und ich, haben diese… diese schrecklichen Dinge nicht getan. Wir können uns vorwerfen, dass wir es nicht vorhergesehen oder die beiden davon abgehalten haben. Aber letztendlich bedeutet das nicht automatisch, dass wir es verursacht haben. Belassen wir die Schuld dort, wo sie hingehört: bei Kradius und seinem Volk. Und wenn die Schuld irgendwo anders liegen sollte, dann bei mir. Ich habe die Entscheidung getroffen, ich hatte die Verantwortung, und Sie waren nur eine Stimme in der Menge. Ob Sie nun denken, dass Sie entschiedener hätten sein sollen oder nicht, ist nicht die Frage. Es wäre wahrscheinlich trotzdem passiert.«
    Ich starrte ihn lange an. Sein Gesicht blieb emotionslos, abgesehen von einem schwachen Lächeln in seinen Mundwinkeln. »Wie können Sie so ruhig sein?«, fragte ich. »Bei allem Respekt, Sir, wie können Sie so … ungerührt bleiben?«
    »Meine Empfindungen stehen nicht zur allgemeinen Debatte, Calhoun«, antwortete er. »Was

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