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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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hindurchgebeamt werden, aber es war kein Problem, jemanden aus dem Schiff zwischen Hülle und Schilde zu befördern. Es war schon ein recht cleveres Versteck, an das man bei der Suche nach einer Person nicht unbedingt als Erstes denken würde. Außerdem ist so ein Raumschiff ziemlich groß. Eine einzelne Person auf der Außenseite des Schiffes zu orten, wäre eine ganz schöne Herausforderung, selbst wenn man wusste, wonach man suchte.
    Also hing ich dort am Schiff und beobachtete das Massaker.
    Die
Grissom
feuerte noch immer auf die Dufaux-Schiffe. Ich musste zugeben, dass Kenyon und Cray ein gutes Team abgaben. Cray, der die Sicherheitskräfte kommandierte, und Kenyon, der sich Rechtfertigungen für seine Taten ausdachte, waren praktisch unschlagbar.
    Die Carvargna übernahmen die Hauptarbeit und -verantwortung. Sie griffen die Dufaux von allen Seiten aus an und stellten sicher, dass sie dabei in Formation blieben. Sie trieben die Dufaux-Schiffe auseinander, schnitten sie ab und griffen sie einzeln oder in kleinen, leicht zu kontrollierenden Einheiten an.
    Die
Grissom
half indes, sie zusammenzutreiben. Manchmal feuerte das Raumschiff Warnschüsse ab, die sie in Richtung der Carvargna-Schwadronen trieb. Oder es eröffnete einfach selbst das Feuer auf die Schiffe. Jedes Mal, wenn ich sah, wie die
Grissom
für die Explosion eines weiteren Dufaux-Schiffes verantwortlich war, starb mein Herz ein kleines bisschen mehr.
    Ich fand so viele verschiedene Erklärungen für das, was mit Captain Kenyon geschehen sein musste. Er war … keine Ahnung … besessen. Besessen von einer freischwebenden, bösen Kreatur. Oder vielleicht war er durch seinen bösen Zwilling ersetzt worden. Oder es handelte sich um einen Gestaltwandler, der den echten Kenyonnachahmte. Oder noch besser: Zusätzlich zu dem falschen Captain Kenyon hatten die bösen Gestaltwandler außerdem die Leichen von Stephanie und Byron dargestellt, um das Theater noch glaubhafter zu machen. In Wirklichkeit waren die beiden nicht tot, sondern wurden von den Dufaux gefangen gehalten, die selbst Teil eines heimtückischen Plans waren …
    Und so weiter und so fort.
    Wie schön das gewesen wäre. Wie herrlich verwickelt und vollkommen fernab der Realität.
    Wäre es nur so gewesen.
    Denn auf diese Art hätte ich mich nicht der Wahrheit stellen müssen. Der Wahrheit, dass gute Leute manchmal verrückt werden.
    Wir alle haben Dunkelheit in uns. Ganz egal, wie gut oder wie anständig wir sind, in uns schlummert ein Dämon, der nur darauf wartet, auszubrechen. Ich weiß das, denn auch ich habe einen in mir, der nicht allzu tief unter der Oberfläche lauert. Das gewalttätige, brutale Wesen, das ich eingesetzt hatte, um mein Volk zu befreien. Ich habe diesen bösen Geist sehr lange benutzt, und als ich ihn zurück in die Flasche stopfen wollte, bedeutete dies einen harten Kampf. Bis heute poltert er in meinem Kopf und brüllt nach einer neuen Schlacht. Ich versuche, ihm nicht nachzugeben.
    Aber es ist nicht nur mein persönlicher Dämon. Auch Sie haben einen. Wir alle tragen einen in uns.
    James Kirk schrieb eine Biografie, wissen Sie? Ein Großteil davon wurde von den Kritikern als Angeberei abgetan. Einige glauben, dass Kirk zu Übertreibungen neigte. Haarsträubende Geschichten über Magie, Begegnungen mit griechischen Göttern oder Abraham Lincoln und die Entnahme des Hirns seines Ersten Offiziers (was schelmische Kommentatoren für gar nicht so außergewöhnlich hielten, da dies bei einigen Sternenflottenoffizieren keinen sonderlichen Unterschied machen würde). Viele waren der Meinung, dass Kirk nur deshalb eine solche Legende darstellte, weil er sich so viel Mühe gegeben hatte, eine aufzubauen. Einige betrachteten ihn alsden Baron Münchhausen des Weltraums, und die Tatsache, dass seine Freunde und Kollegen ihm den Rücken stärkten, sprach nur für ihre persönliche Loyalität.
    Ich habe das niemals geglaubt. Nicht mal für eine Minute. Weil das All riesig und immer noch zu großen Teilen unerforscht ist. Weil es anmaßend ist, entscheiden zu wollen, was glaubhaft ist und was nicht. Es gab einmal eine Zeit, in der es für die Xenexianer lächerlich war, an Wesen von einem anderen Planeten zu glauben. Und doch war es so. Für viele wäre die bloße Idee des Captain’s Table absurd, und doch sitzen wir hier und erzählen Geschichten.
    Geschichten.
    Ich schweife ab, Entschuldigung. Warum habe ich angefangen, über Kirk zu sprechen …?
    Ach ja.
    Es gab in Kirks Biografie

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