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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Dinger abfeuerten.
    Die Tatsache, dass der Schacht in der Torpedobucht endete, war jedoch gleichzeitig eines meiner Hauptprobleme. An diesem Ort waren immer mindestens zwei Leute stationiert, besonders während eines Roten Alarms. Der Schacht selbst war etwa zehn Meter lang und so dunkel, dass sie mich anfangs nicht bemerken würden. Aber die letzten anderthalb Meter waren problematisch, denn dort könnten sie mich aus dem Schacht herausklettern sehen und hätten ausreichend Zeit, die Sicherheit zu rufen.
    Doch eins nach dem anderen. Bevor ich mich darum sorgte, wie ich aus der Röhre herauskam, musste ich mich erst einmal darum kümmern, hineinzukommen.
    Ich hatte noch Luft für fünf Minuten, und der Schacht wirkte weit, weit entfernt. Vier Minuten, und langsam wurde mir schwindlig. Es fiel mir immer schwerer, mich zu konzentrieren. Drei Minuten, und meine magnetisierten Stiefel fühlten sich wie eiserne Gewichte an. Ich hörte ein Summen in meinem Helm, eine entfernte Stimme, die ein wenig wie Kat Müller klang. Aber ich war mir nicht sicher. Ich wollte mich nur noch hinlegen und schlafen. Der restliche Weg konnte doch sicherlich ein paar Minuten warten. Nur noch ein paar Minuten, damit ich meine Augen schließen und schlafen ko…
    »Mac!«
, rief die Stimme erneut und riss mich kurzzeitig aus meinem Nebel. Ich war erschöpft, meine Lunge brannte. Kats Worte rasten über mich hinweg wie ein Sturm. Irgendetwas von einem Schiff, aber ich hörte nicht richtig zu. Ich beendete die Verbindung, weil ihre Stimme so nervtötend geworden war. Irgendwie war in diesem Moment alles nervtötend. Ich wollte nichts anderes, als dass mich die ganze Galaxis in Ruhe schlafen ließ.
    Ich konnte den Rauch riechen.
    Das war natürlich nicht möglich. Es konnte nicht sein, dass ich den Rauch der Flammen roch, die Anzibar IV verzehrten. Es war nur meine Vorstellung, doch sie reichte aus, um mich vorwärts zu treiben und darüber nachdenken zu lassen, was getan worden war und noch getan werden musste. Und plötzlich lag der Schacht direkt vor mir.
    Ich warf einen Blick auf meine Anzeige. Die Luft war erschöpft. Die Röhre war immer noch drei Meter entfernt. Mir wurde klar, dass ich mich nicht mehr bewegte und mich schon länger auf derselben Stelle befand. Wie lange, konnte ich nicht sagen. Ich schob mich weiter vorwärts, sank auf die Knie und kroch weiter. Der Schacht kam näher und näher, bis ich ihn endlich erreicht hatte. Mir wurde schwindlig, als ich meinen Kopf durch das Kraftfeld steckte, das das vordere Ende bedeckte. Es war die gleiche Art Kraftfeld, die wir in der Shuttlebucht benutzten und die durchlässig für feste Objekte war. Objekte wie Shuttles, Photonentorpedos und gelegentlich sogar flüchtige Offiziere konnten sich hindurchbewegen, aber die Luft blieb drin.
    Ich schob mich komplett in den Torpedoschacht. Sobald ich drin war, klang meine Atmung komplett anders. Ich löste die Befestigung des Helms und riss ihn mir vom Kopf. Gierig saugte ich die Luft in meine Lunge und wartete darauf, dass das Schwindelgefühl nachließ. Ich bemühte mich, dabei so leise wie möglich zu sein, da zu befürchten war, dass sich Geräusche in der Röhre verstärkten und die Besatzungsmitglieder am anderen Ende vorwarnen könnten.
    Ich setzte mich ein paar Augenblicke hin, um zur Ruhe zu kommen. Irgendwann schlug mein Herz wieder normal. Es war ziemlich eng hier drin. Ich wusste auch, dass ich schnell sein musste, wenn ich aus der Röhre raus war, um die Besatzungsmitglieder zu überwältigen, bevor sie den Sicherheitsdienst rufen konnten. Ich freute mich nicht darauf, aber es musste getan werden. Doch es war offensichtlich, dass ich in meinem Schutzanzug niemals schnell genug sein und genügend Beweglichkeit haben würde, um meine Mission erfolgreich zu erfüllen.
    Ich bemühte mich also, den Anzug – einen Einteiler – in dem beengten Raum, der mir zur Verfügung stand, auszuziehen. Nachdem ich das geschafft hatte, betrachtete ich das andere Ende des Schachtes. Der Weg lag klar vor mir. Ich musste nur unauffällig genug sein.
    Ich ließ den Anzug liegen und schob mich auf meinen Ellbogen voran. Langsam bahnte ich mir meinen Weg die Röhre entlang, die leicht anstieg. Während meines Weges lauschte ich angestrengt, um mögliche Unterhaltungen mitzubekommen. Ich wollte wissen, wie viele Personen da oben auf mich warteten. Ich brauchte einfach mehr Informationen, als ich momentan hatte. Denn je weniger ich wusste, desto höher war die

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