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Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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hatte ihr eine neuromuskuläre Anpassungstherapie vorgeschlagen, die ihren Motorcortex an die Standardschwerkraft gewöhnt hätte – für immer. Aber sie hatte sich gegen die Behandlung entschieden, da sie während ihres kurzen Dienstes auf DS9 gelernt hatte, dass sie nicht ihren Körper, sondern ihre Einstellung korrigieren musste.
    Die nächsten Jahre hatte sie damit verbracht, ihre Fähigkeiten zu verbessern und sich neue anzueignen, um dann auf zahlreichen befristeten »Sonder«-Einsätzen erprobt zu werden, die von lähmend banalen kartographischen Exkursionen bis zu wirklich schrecklichen Einsätzen reichten, in denen sie Shuttles steuern musste. Während des Dominion-Krieges hatte sie geholfen, 192 ihrer Schiffskameraden zu retten und war danach für ihren Mut mit einem Orden ausgezeichnet worden. Sofort nach dem Krieg hatte sie eine Anstellung auf der Enterprise angenommen, um eine wissenschaftliche Studie über geringe Schwerkraft auf Primus IV durchzuführen.
    Aber das Schicksal hatte andere Pläne für Pazlar vorgesehen. Nachdem sie von den Lipul kontaktiert worden war, einer der sechs empfindungsfähigen Rassen ihrer Heimatwelt, hatte sie Captain Jean-Luc Picard davon überzeugt, mit der Enterprise den künstlichen Planeten, der als Kristallwelt bekannt war, anzusteuern. Obwohl Pazlar und die Besatzung des Raumschiffes versucht hatten, die Zerstörung der Kristallwelt zu verhindern, war sie während dieses Einsatzes gezwungen gewesen, das Leben eines anderen Elaysianers zu beenden. Danach hatte Picard ihr ausgedehnten Urlaub von der Sternenflotte gewährt, um sich auf ihrer Heimatwelt den Erhabenen zu stellen und für ihr Verbrechen zu büßen. Ihr schien es, als habe sie eine Ewigkeit in abgeschiedener Meditation dahingedämmert, gefastet und über ihre Handlungen während dieser Mission nachgedacht – Taten, die ihr selbst jetzt noch schwer auf den Schultern lasteten und wahrscheinlich immer lasten würden.
    Obwohl selbst die Erhabenen den Tod des abtrünnigen Ingenieurs Tangre Bertoran schließlich als gerechtfertigt und unvermeidbar bezeichnet hatten, hatte Pazlar ihre Buß-Rituale viele weitere Monate fortgeführt – Zeitspannen, die unter den Elaysianern als »Schattenmarken« bekannt waren, da ihrer Welt ein natürlicher Trabant fehlte, von dem man einen lunaren Kalender hätte herleiten können – bevor sie die Entscheidung traf, zur Sternenflotte zurückzukehren. Sie war auf dem Forschungsraumschiff Aegrippos angestellt gewesen, als Captain Riker sie gebeten hatte, der Besatzung der Titan beizutreten.
    Pazlar war der Meinung, dass ihr erstes Treffen mit Riker letzte Woche ganz gut gelaufen war. Er war gerade erst von, wie es schien, eher ungewöhnlichen Flitterwochen auf Pelagia zurückgekehrt und bereitwillig auf Pazlars Anfragen eingegangen.
    »Wenn ich diese Stellung annehme, wird das Labor der Stellarkartographie die meiste Zeit auf Mikrogravitation stehen«, hatte sie mit Bestimmtheit gesagt. »Um es ganz klar zu sagen, Sir, ich habe mich seit langer Zeit auf das Bedürfnis der anderen nach Schwerkraft einstellen müssen. Und ich denke, es ist an der Zeit, dass sich meine Kollegen an einige meiner … freischwebenderen Bedürfnisse gewöhnen.«
    »Einverstanden«, hatte Riker lächelnd gesagt. »Es gibt da noch etwas anderes, Lieutenant.«
    »Sir?«
    »Wir haben eine ziemlich radikale bauliche Idee für ihr Quartier«, hatte er mit einem weiteren entwaffnenden Lächeln gesagt. »Ich habe die Ingenieurteams an Kabinennachrüstungen für mehrere Mitglieder der Besatzung arbeiten lassen, die besondere Umweltbedingungen brauchen. Ich glaube, Sie werden mögen, was sie sich für Sie ausgedacht haben.«
    Nun, eine Woche später, näherte sich Pazlar der Wandnische, die zu der Tür ihres Quartiers führte. Oder, genauer gesagt, zu einer der Türen. Wie die Bolianerin gesagt hatte – warum bin ich bloß so schlecht mit Namen? – stand der Eingangsflur offen und darin waren mehrere blaugestreifte Schwebeplattformen zu sehen.
    Als Pazlar eintrat, überkam sie ein zunehmendes Gefühl der Behaglichkeit. Sie benutzte die Wandkonsole, um die äußere Tür zu schließen. So blieben jemandem, der nur mal Hallo sagen wollte, Unannehmlichkeiten erspart. Als Nächstes überprüfte sie, dass die Schwebeplattformen fest an der Wand installiert waren und ob sich keine losen Werkzeuge darauf befanden, denn sobald sie die künstliche Schwerkraft verringert haben würde, konnte der kleinste Stoß sie umwerfen.

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