Star Trek - Titan 02 - Der rote König
von etwas Furchtbarem
bekommen hat, das gerade im Gange ist und niemand anderer bemerkt hat.«
Ein
telepathischer Alarm von unserem Roten König? , dachte Vale. Sie war sich bewusst, dass
Ranuls Ahnungen, die er nie leichtfertig äußerte, sie bisher selten in die Irre
geführt hatten. Außerdem musste sie zugeben, dass Mekrikuks Warnung im Einklang
mit ihrem eigenen Unbehagen stand – und mit den Daten auf Dakals und Evikus
Konsolen. Dabei hatte sie noch nicht einmal einbezogen, was gerade in die Titan gekracht war. Hier geht offensichtlich mehr vor als die bloße Nervosität eines
Führungsoffiziers.
»Danke,
Ranul«, sagte Vale. »Ich werde das prüfen.«
Vales
Kommunikator zirpte erneut, gefolgt von der synthetischen Stimme Dr. Cethentes. »Ich glaube, wir könnten da ein ernstes Problem haben, Commander.«
»Sieht so
aus«, antwortete Vale. »Haben Sie eine Erklärung?« Sie richtete ihren Blick
wieder auf einen Ausschnitt auf der Backbordseite des Hauptschirms, auf der die
Daten der Wissenschaftsstation entlangscrollten. Sie sah zu Eviku hinüber. Der
Xenobiologe sah sie ebenso erwartungsvoll an wie Frane, Akaar, Dakal, Lavena,
Dr. Ra-Havreii, der anscheinend gerade aus dem Turbolift gestiegen war, und der
Rest der Brückenbesatzung.
»Es scheint
so«, sagte Eviku sehr langsam und vorsichtig, »als hätte der Raum angefangen,
sich lokal zu krümmen . Und der Effekt beschleunigt sich.«
»Cethente?«,
fragte Vale.
»Meiner
Meinung nach hat Lieutenant Eviku Recht.«
Vale
spürte, wie ihr Herz zu rasen begann. Obwohl sie, abgesehen vom Jungfernflug
der Titan , nie mit Cethente zusammen gearbeitet hatte, kannte sie seinen
Ruf. Seine wissenschaftlichen Analysen waren selten falsch, selbst wenn er sie
sich aus dem Ärmel zu schütteln schien. Und er hat nicht mal Ärmel. Sie zwang
sich, ruhig und gleichmäßig zu atmen, um sich zu beruhigen.
»Das
heißt?«, fragte sie.
»Das
heißt, dass die Geschwindigkeit, mit der unser Schläfer den Raum umformt, sich
abrupt beschleunigt hat.«
»Und der
Grund?«
»Ich
kann es nicht schlüssig beweisen, Commander, aber es muss mit unseren
Bemühungen zusammenhängen, das Wesen zur Aufgabe der Kontrolle über die
romulanischen Schiffe zu bewegen. Als wir diese aufkeimende Intelligenz aus dem
romulanischen Computersystem gescheucht haben, ist ein beträchtlicher Teil von
ihm wieder in den gleichen Raum gelangt, den es seit seiner Ankunft hier
beeinflusst hat. Das beschleunigte Kollabieren des Raumes erscheint in der
unmittelbaren Nähe der romulanischen Flotte am stärksten. Und der Effekt
breitet sich um ein vielfaches schneller als die Lichtgeschwindigkeit aus. Er
pflanzt sich direkt durch den Subraum fort.«
Na toll , dachte Vale. »Was
liegt auf seinem unmittelbaren Weg?«, fragte sie Eviku.
»Die
Stellarkartographie zeigt ein bewohntes System genau auf dem Weg der
Störungen«, sagte Eviku. »Es ist weniger als zwei Parsecs von unserer gegenwärtigen
Position entfernt. Bei der Geschwindigkeit, in der das Phänomen fortschreitet,
wird das ganze System verwüstet. In der Zeit, in der es seinen Höhepunkt
erreicht – ich würde ihm zwischen sieben und zehn Standardtagen geben – wird es
sein, als hätte das ganze Sternensystem niemals existiert.«
»Das ist
das System der Kernwelt«, sagte Frane und machte ein paar Schritte vorwärts.
Akaar betrachtete ihn wie ein Herpetologe, der eine giftige Schlange studierte.
»Ein Planet namens Oghen.«
»Oghen?«,
fragte Vale und blinzelte ein paar Mal, als sie ihren Stuhl herumdrehte, um den
Neyel anzusehen. Sein Schwanz bewegte sich nervös hin und her.
»Oghen ist
die Heimat von ungefähr zwei Milliarden Wesen«, sagte Frane. »Es ist die
Heimatwelt der Neyel-Hegemonie.«
Und steht
ungefähr eine Woche vor seiner kompletten Auslöschung , dachte Vale. Ihr Herz
sank im freien Fall. Vielleicht zusammen mit jeder anderen bewohnten Welt im
magellanschen Raum und vielleicht noch viel weiter darüber hinaus.
Und ihr
fiel nicht eine einzige verdammte Sache ein, die sie dagegen ausrichten konnte.
Außer einer.
»Dakal,
geben sie mir den Captain und Commander Jaza. Sofort !«
Kapitel 13
Imperialer Warbird
Valdore, Sternzeit 57029,4
»Wir haben unsere Flotte
geborgen, Donatra, und dass mit einer minimalen Zahl von Opfern«, sagte
Commander Surak leise. In seiner Stimme schwang hörbar eine Portion Verärgerung
mit. Er trug einen Kopfverband, der von der Wunde zeugte, die er sich während
der eher holprigen
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