Star Trek - Titan 02 - Der rote König
Trikorder bestätigte. Riker sah, dass
Crandalls Gesicht rot anlief, weil er merkte, wie unverschämt sich seine Worte
angehört haben mussten.
»Immer mit
der Ruhe, Ensign«, sagte Riker. »Ich habe nie behauptet, allwissend zu sein.
Warum klären Sie mich nicht auf?«
Crandall
stockte einen Moment und vermied es, Riker anzusehen, während er
weiterarbeitete. »Ja, Sir. Was ich meinte war, dass die Rokelh -Software,
die wir jetzt installieren die vorhandene Rokelh-Software ersetzt, die
unser Roter König manipuliert hat. Dann kann das Programm wieder mit dem
Netzwerk kommunizieren. Und Chakas neuer Algorithmus lässt die neue Rokelh genau wissen, was wir von ihr erwarten.«
»Lassen sie
uns hoffen, dass die Rokelh unseren neuen Instruktionen folgen wird«,
sagte Jaza. »Aus meiner bisherigen Erfahrung sind künstliche Intelligenzen
manchmal ein ziemlich selbstständiger Haufen.«
Riker
musste daran denken, wie es gewesen war, als Data Fehlfunktionen gehabt hatte,
technisch manipuliert worden war oder sich sein Vorgänger Lore für ihn
ausgegeben hatte. Er verstand Jazas Ablehnung nur zu gut.
Als
Crandall und Daehla die neue Software aus ihren Schnittstellen aufspielten,
drehte sich Riker zu Donatra um, die ihn mit offensichtlichem Missfallen düster
anstarrte.
»Sie
scheinen eine Menge über romulanische Technologie zu wissen«, sagte sie in
einem leicht anschuldigenden Tonfall. »Hardware und Software.«
Riker
nickte. »Und das scheint uns gerade jetzt zugute zu kommen.«
»Einverstanden.
Aber wie haben Sie diese Kenntnisse erlangt?«
Er lächelte
sie ein wenig schuldbewusst an. »Vor etwa sieben Jahren kam der zweite Offizier
der Enterprise in extrem engen Kontakt mit einem der
KI-Sicherheitsprogramme ihres Imperiums.«
Donatras
Gesicht spiegelte Verständnis der Lage wider. »Ah. Der verstorbene Android
Data. Er muss während dieser Begegnung einen Großteil des Rokelh -Programmcodes
herunter geladen haben.«
»Jedenfalls
einen ziemlich großen Teil, wie sich herausstellte«, sagte Riker. »Genug, damit
einer der Titan -Ingenieure den Rest rekonstruieren konnte.«
»Seit
unserer Ankunft im Neyel-Raum?«, fragte Donatra. »Ich bin beeindruckt.«
»Seien Sie
nicht zu beeindruckt«, sagte Deanna. »Es ist ja nicht so, dass
Besatzungsmitglied Chaka das ganze Programm heute aus der Schublade gezogen
hätte. Glücklicherweise hat sie das Zusammentreffen der Enterprise mit Rokelh als eine Art Hobbyprojekt studiert, seit sie zur Sternenflotte kam.«
Riker
drehte sich zu seiner Frau um und lächelte. »Sieht so aus, als hätten wie
diesmal das Glück auf unserer Seite.«
Als er
diese Worte ausgesprochen hatte wünschte er sich absurderweise ein Stück Holz,
um darauf zu klopfen.
U.S.S. Titan
Mekrikuk schreckte aus
einem tiefen Schlummer auf. Plötzlich war er sich seiner Umgebung wieder
bewusst. Er befand sich auf der Krankenstation der Titan , auf die sein
Bewegungsradius seit seiner Rettung aus dem Vikr'l-Gefängnis beschränkt war.
Das Gefühl, dass ihn geweckt hatte, hielt an.
Etwas hatte nach ihm
gegriffen, seinen Geist berührt. Zuerst war er sich nicht sicher, was es war.
Dann schloss er die Augen. Und das Bild erschien sehr klar vor seinem inneren
Auge.
Schiffe.
Dutzende von romulanischen Warbirds, wie sie von externen Sensoren eines
anderen Schiffes »gesehen« wurden, nahm er an. Alle wurden von einem einzigen,
vereinigten Intellekt gesteuert. Ein Intellekt, der irgendwie gedämpft und
ungeordnet war, wie unter einer dicken Decke des Schlafes.
Dieses Bewusstsein
schlug jetzt um sich, als sei es in großer Bedrängnis. Neugier kämpfte mit
Vorsicht und siegte knapp. Sehr vorsichtig öffnete Mekrikuk seinen Geist und
hoffte, mehr über die unbekannte Gedankenkraft zu erfahren.
Dann schrie
er.
Imperialer Warbird
Ra'khoi
»Da«, sagte Daehla und
wandte sich von der Konsole ab, um Donatra direkt anzusprechen. »Ich habe
sowohl die Rokelh -Software als auch ihr Steuerungsprogramm ins System
eingespeist. Beide gehen jetzt aktiv gegen die fremde Programmierung vor.«
Riker
unterdrückte eine Welle freudiger Erwartung. Immer noch konnte alles passieren.
»Wie lange wird es dauern, bis wir wissen …«
»Fertig,
Sir!«, sagte Crandall grinsend und blickte vom Display seines Trikorders auf.
»Oder zumindest fertig genug. Die neuromagnetischen Signaturen, die das Wesen
dem Netzwerk aufgezwungen hat, verschwinden. Die Rokelh -Software zwingt
sie zurück in den
Weitere Kostenlose Bücher