Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
Segelqualle, um ihr ein paar Schlaufen zu zeigen, die, wie sie bald herausfand, wie ein Sicherheitsgurt funktionierten und es ihr ermöglichten, die Qualle halb unter Wasser zu segeln, sodass sich ihre Kiemen unter Wasser befanden, sie aber dennoch weiterhin in der Lage war, mit Riker zu sprechen. Sobald sie sich positioniert hatte, stieß ein anderer Kalwal, den sie nicht kannte – vielleicht ein Besucher von der »Lebensmacher«-Schule – einen klaren, präzisen Klang aus. Sofort begann sich das Segel zu entfalten und innerhalb weniger Momente war es voll gespannt und fing den Wind ein. Die Segelqualle setzte sich durch den Schub des Windes in Bewegung. Schon bald ertönte ein weiterer Kalwalruf, das Segel bewegte sich, passte seinen Winkel an und änderte so den Kurs der Kreatur. »Das verdammte Ding ist gezähmt«, murmelte Riker.
»Mehr als das«, sagte Aili. »Ich glaube, sie haben es für uns geschaffen. Wieso sollte es sonst diese Schlingen für mich haben.«
»In nur wenigen Tagen? Wie soll das möglich sein?«
Aili fragte Gasa und den neuen Besucher, aber alles, was sie dazu sagten, war
»Später«
. Doch es schien eine Andeutung von Unsicherheit zu geben, als ob sich ihre jungen Freunde nicht sicher waren, ob ihre Älteren die Außenweltler in das Geheimnis einweihen würden.
Also gab es nicht mehr zu tun, als sich hinzulegen und die Fahrt zu genießen. »Was ist das nur mit uns und Quallenschiffen?«, fragte er sich.
»Es scheint ein Trend zu werden«, erwiderte Aili schmunzelnd.
Aber Riker konnte seine gute Laune nicht lange aufrechterhalten. Auch wenn sich die Segelqualle vom Wirbelsturm fortbewegte, regnete es dennoch unaufhörlich. Riker presste sich gegen die Quallenoberfläche, um sich zu wärmen, aber schon bald begann er, zu zittern. Nachdem sie einen Augenblick darüber nachgedacht hatte, kletterte Aili auf das Floß und legte sich neben ihn. »Sir … lassen Sie mich.« Sie drückte ihren Körper gegen seinen, um ihn zu wärmen.
»Ensign«, erwiderte er mit klappernden Zähnen, »das ist nicht angemessen.«
»Meinen Captain erfrieren zu lassen, ist nicht angemessen!«
»Sie werden ersticken.«
»Der Regen hält meine Kiemen feucht. Zumindest eine Zeit lang.«
»Nein, wirklich, ich kann nicht.«
»Bitte, Will«, sagte sie und benutzte seinen Vornamen, um ihn zu beschwichtigen. »Entspannen Sie sich einfach. Davor muss man keine Angst haben.« Sie legte ihre Arme um ihn und presste sich enger an seinen Körper, um ihm etwas von ihrer Wärme abzugeben. »Wir waren uns doch schon einmal viel näher.«
Er kroch von Aili fort und drehte sich zu ihr um, wobei er seine Knie natürlich züchtig anwinkelte – jedoch nicht schnell genug, um zu verbergen, wie er auf sie reagierte. »Verdammt nochmal, ich bin ein verheirateter Mann. Wie können Sie es wagen?«
»Was?«, rief sie aus. »Sir, ich versuche lediglich, Sie warm zu halten! Wenn hier irgendjemand Gedanken sexueller Natur hat, dann sind Sie das!«, sagte sie und deutete auf den Beweis.
»Sie erwarten von mir, dass ich das glaube? Ich habe gemerkt, wie Sie mich angesehen und angelächelt haben, seit wir hier sind.«
»Weil ich es so albern finde, dass Sie das Gefühl haben, sich vor mir verstecken zu müssen!«
»Ich bin Ihr kommandierender Offizier und ich liebe meine Frau!«
Sie wusste, dass sie aneinander vorbeiredeten. Manchmal vergaß sie, dass viele Menschen Nacktheit stets als sexuell empfanden, egal in welchem Zusammenhang. Hierbei handelte es sich um ein einfaches kulturelles Missverständnis, und Rikers geschwächter Zustand war nicht gerade hilfreich, was seine Urteilskraft und Geduld anbelangte. Aber das war ihr inzwischen egal. Er hatte einen viel tieferen Nerv getroffen. »Ist es das, was Sie wirklich von mir denken, Captain? Dass ich nichts als eine Hedonistin bin? Dass man mir nicht zutrauen kann, verantwortlich zu handeln? Haben Sie wirklich eine so geringe Meinung von mir?«
»Ich erwarte, dass Sie sich entsprechend Ihrer Kultur verhalten. Und das ist in Ordnung, zumindest für Sie. Aber lassen Sie mich aus dem Spiel, das ist alles. Für mich ist es anders.«
»Sie glauben, ich hätte keine Ahnung von Bindung, weil ich eine Selkie bin?« Sie stieß einen frustrierten Seufzer aus und bückte sich ins Wasser, um ihren Sauerstoff aufzufrischen. »Ihr verdammten Außenweltler! Für euch sind wir alle nur ein Haufen amoralischer Libertins, oder? So wie auf Argelius oder Risa, aber exotischer. Nasser.« Sie spürte
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