Star Trek - Titan 06 - Synthese
würde man auf diese Risse im Glas drücken. Sie werden sich verbreitern und wachsen.« Er machte eine dramatische Pause. »Implodieren«, fügteer dann hinzu. »Ehrlich gesagt, so wie die Wächter auf der Benutzung ihres Scherungs-Slip-Antriebs beharren, überrascht es mich, dass es nicht schon vorher passiert ist. Wenn das geschieht, wir dieser gesamte Sektor zu einer einzigen, riesigen Subraumanomalie. Ein gigantisches Schluckloch in der Leere, wie der Mahlstrom der antiken Seeleute.«
»Und dahinter lauern die Drachen«, sagte Riker leise. Er sah zu Melora. »Wie sehen Sie die Sache, Commander?«
Melora holte tief Luft und schob ihre Frustration beiseite. »Die Informationen, die Weiß-Blau mir über die Muster der Null-Angriffe gegeben hat, sind ziemlich unzugänglich. Die Grundlagen der Sensortechnik der Wächter sind völlig anders als unsere, und ich werde noch eine Weile brauchen, um Gemeinsamkeiten zu finden.«
Riker nickte mit fest zusammengepressten Lippen. »Können wir die Position des nächsten Angriffes vorhersagen?«
»Möglicherweise«, antwortete sie. »Aber momentan befürchte ich, dass ich immer noch mit der Auswertung beschäftigt sein werde, wenn es so weit ist.
»Ich habe einen Vorschlag«, sagte Xin. »Wahrscheinlich wird er den meisten von Ihnen nicht gefallen, aber es wäre nachlässig, ihn nicht vorzubringen.«
Vale verzog das Gesicht. »Immer wenn Sie so etwas sagen, folgt darauf etwas, das ich hasse.«
Der Ingenieur warf dem Ersten Offizier einen nachsichtigen Blick zu. »Nun, ich würde Sie nur ungern enttäuschen, Commander.«
»Dann schießen Sie mal los«, sagte Riker.
Melora drehte sich in seine Richtung und bemerkte, dass er sie ansah. »Die
Titan
«, begann er, »oder genauer gesagt ihr Avatar, hat Gemeinsamkeiten mit den Wächter-KIs, die Melora erwähnte. Wenn wir ihr uneingeschränkten Zugang zu Weiß-Blaus Daten geben und sie diese selbst durcharbeiten lassen, ohne uns einzumischen, bin ich sicher, dass sie uns die Antworten liefern wird, die wir brauchen.«
»Ich dachte, dass wir uns entschieden hätten, die Dinge getrenntzu halten«, sagte Keru. »Aus Sicherheitsgründen.« Er sah zu Vale, die nickte.
Xin vollführte eine ablehnende Handbewegung. »Über wessen Sicherheit sprechen wir hier?« Er schnaubte. »Darum geht es doch gar nicht. Zwei Punkte, Captain.« Er hielt seine beiden Zeigefinger hoch. »Erstens, der Avatar kann das für uns tun. Zweitens, es gibt ihr die Möglichkeit, etwas zur Mission beizutragen. Sich nützlich zu fühlen.«
»Jetzt sind wir also schon darum besorgt, wie sich der Schiffscomputer
fühlt
?« Vale verdrehte fast die Augen »Bei allem Respekt, Doktor, das steht ganz unten auf meiner Prioritätenliste.«
»Tut es das wirklich?«, erwiderte er.
Melora räusperte sich. »Ich finde, das ist eine gute Lösung. Sicherlich die beste in der kurzen Zeit, die wir haben.« Sie hielt kurz inne. »Ich bin davon überzeugt, dass es einen weiteren Null-Angriff geben wird, einen viel stärkeren und das bald.«
»Was, wenn der nächste Angriff zu groß für uns oder die Wächter ist?«, fügte der Chefingenieur hinzu. »Was dann? Wir brauchen jeden Vorteil, den wir bekommen können.«
Rikers Hand fuhr an sein Kinn und strich über seinen Bart. Nach einem Moment nickte er. »Fragen Sie sie.«
Torvig zuckte unwillkürlich zusammen, als sich der Avatar vor ihm materialisierte und ihm so den Weg abschnitt. Er riss sich zusammen und versuchte, seine Haltung wiederzufinden.
»Ich bin in der Beobachtungslounge«, sagte sie. »Doktor Ra-Havreii hat mich dorthin gerufen.«
»Ich wollte gerade beim Abschluss des Deuteriumtransfers helfen. Sie können an mehreren Stellen gleichzeitig sein?« Das Hologramm nickte. Der Choblik betrachtete es aufmerksam. Es gab keine merkliche Verlangsamung der Prozessgeschwindigkeit, keinen Hinweis darauf, dass es zwei – vielleicht sogar mehr – Unterhaltungen gleichzeitig führte.
»Der Captain bittet mich darum, die Sensordaten des WächtersWeiß-Blau zu absorbieren. Lieutenant Commander Pazlar hat Schwierigkeiten, sie zu interpretieren.« Sie nickte erneut. »Dessen war ich mir bewusst. Melora weiß nicht, dass ich ihre Aktivitäten überwacht habe. Ich hatte befürchtet, dass sie es mir übel nimmt, wenn sie es erfährt.«
»Können Sie ihr helfen?«
Sie sah ihn an. »Soll ich?«
Die Bemerkung schien seltsam. »Diese Daten könnten der Besatzung helfen, Ihrer Besatzung. Ich dachte, sie – wir – wären Ihnen
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