Star Trek - Titan 06 - Synthese
einen Moment ausruhen.«
Dakals Schultern sanken vor Erleichterung herab, und er nahm einen tiefen Atemzug wiederaufbereiteter Luft. Dann warf er einen Blick zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und suchte die Wildnis nach dem Eingang der Schlucht ab, in die sie ihr unterbrochener Transport verschlagen hatte. Doch er konnte ihn nicht mehr entdecken.
Aber von diesem leicht erhöhten Standpunkt aus waren die Entstellungen der metallischen Landschaft gut sichtbar. Pava hatte die erste von ihnen erblickt, als sie an den Rand eines Risses im Boden gegangen war, der keinesfalls absichtlich geschaffen worden war. Altes, oxidiertes Eisen hing nach unten, verbogenes Material, das auf einen Einschlag ungeheurer Wucht hindeutete. Die Ränder des Schadens waren verrostet und entzogen sich einer näheren Analyse durch den Trikorder. Alles, was man mit relativer Sicherheit sagen konnte, war, dass etwas, das einem riesigen, groben Messer glich, vor einiger Zeit die Oberfläche des ErstGen aufgeschlitzt haben musste. Sethe hatte mit der Handlampe seines Anzugs Licht in die zerklüftete Wunde geworfen und entdeckt, dass der Riss tief und dunkel war.
Schnell wurde klar, dass dies nicht die einzige Narbe war. Sie kamen auf ihrem Weg an weiteren vorbei, und Dakal trug sie als willkommene Ablenkung in eine Karte ein, um sich beschäftigt zu halten. Er stellte ungefähre Schätzungen an, die auf der Länge der zurückgelegten Strecke und seiner eigenen Wahrnehmung der Umgebung basierten. Schon bald entstand auf der kleinen Anzeige des Trikorders ein Bild, die Darstellung der Landschaft, wenn man sie aus großer Höhe betrachten würde. Nicht nur ein Riss, sondern eine ganzeReihe davon. Strahlenförmige Furchen, die von einem entfernten Einschlagspunkt ausgingen. Der Abdruck einer Klaue, stellte er sich vor, der Klaue eines riesigen und monströsen Raubvogels.
Zurin presste die Zähne zusammen. Seine Gedanken schweiften ab. Er begann, zu fantasieren.
Das liegt vielleicht an den Medikamenten
.
Pava hatte außerdem Stellen entdeckt, an denen die Lagen des Metallbodens wie geschmolzenes Wachs aussahen, das wieder erhärtet war. Wie die Furchen waren sie ebenfalls Zeichen eines vorausgegangenen Kampfes, doch während die erkalteten Schlackehaufen leblos und inaktiv waren, hatten die Metallspritzer einige Antworten geliefert. Tuvok erkannte, dass die Nachwirkungen denen an Weiß-Blaus zerstörter Schiffshülle glichen. ErstGen Null-Drei war zu irgendeinem Zeitpunkt seiner Existenz von der Null angegriffen worden. Wie er intakt überlebt hatte, war eine Frage, die Dakal nur allzu gern beantwortet hätte.
Sie gingen weiter, und nach einer Weile kehrten die Geräusche zurück. Der Klang über die Kommunikatoren kam und ging ohne Muster oder erkennbaren Auslöser und schlich sich selbst in den Bereitschaftskanal, der zwischen den Mitgliedern des Außenteams bestand. Anders als Sethe oder Pava konnte er kein Geflüster oder Gelächter hören, aber auch er nahm ein dumpfes Dröhnen wahr. Das Geräusch schien sich an seinem Nasenrücken zu sammeln und durch seine Augenhöhlen widerzuhallen.
Er dachte darüber nach, als sein nach unten gewandter Blick eine Veränderung der Lichtverhältnisse bemerkte. Er sah auf und stellte fest, dass sie endlich an ihrem Ziel angekommen waren, im Schatten der seltsamen, schiefen Pyramide.
Dakals Blick hob sich weiter und fiel auf das, was er aus der Entfernung für eine Art Eingang gehalten hatte. Tatsächlich war es dafür viel zu weit vom Boden entfernt. Das Gebäude, wenn es sich tatsächlich um eines handelte, schien durch die Bewegung gezackter Dreiecke entstanden zu sein, die aus der Oberfläche des Maschinenmondes aufgetaucht waren. Miteinander verbunden wie ein bizarresdreidimensionales Puzzle, umgaben die Platten etwas, das Wellenlängen zusammenhängender Strahlung ausstieß, die von einem Trikorderscan erfasst werden konnten.
Pava wiegte sich auf den Fußballen hin und her und machte ein paar Ansätze, in den Riss über ihnen zu springen. »Die Schwerkraft ist hier schwächer, aber nicht schwach genug. Mit ein wenig Schub könnte ich es allerdings dort hinauf schaffen.«
Sethe seufzte. »Vielleicht hätten wir nicht herkommen sollen. Das hier könnte auch nur eine Art Umspannwerk sein und gar keine Computerstation.«
»Es ist der einzige Ort innerhalb der Scannerreichweite, der einen regelmäßigen Energieausstoß aufweist«, erwiderte Tuvok. Wir haben auf diesem Konstrukt keine
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