Star Trek - Titan 06 - Synthese
anderen Hinweise auf Leben gefunden.«
Dakal lehnte sich gegen einen Vorsprung und dachte einen Moment lang darüber nach. Das stimmte so nicht ganz, denn die Verbindungen der energieführenden Träger konnte man ebenfalls als Hinweis auf »Leben« deuten – aber die Vorstellung, ihnen zum entfernten Horizont und von dort bis zu ihrem Ursprungsort zu folgen, war nicht besonders verlockend. Zurin wollte sich ausruhen. Sich hinsetzen und den verdammten Helm abnehmen.
Wieder veränderte sich das Licht, und einen Augenblick lang starrte Dakal auf die Bewegung, ohne sie wirklich zu sehen. Dann kehrte das Rauschen in den Kommunikationskanal zurück, und dieses Mal war es sehr laut, wie das Brechen der Wellen am Strand. Er blickte auf, als Pava eine Warnung ausstieß, und wich entsetzt vor dem zurück, was er sah.
Acht Drohnen hatten die Pyramide verlassen, einige von ihnen schwebten auf glühenden Düsenspulen, andere bewegten sich auf ihren vielen Beinen vorwärts. Sie bestanden aus Messing und einer seltsamen, matten Keramik, die an Knochen erinnerte. Durchsichtige Teile, die mit glitzernden Komponenten gefüllt waren, und langsam drehende Zahnräder trieben ihre Gliedmaßen und Torsos voran. Einige hatten Köpfe, die wie Würfel aussahen, andere stattdessenseltsame Kabelknoten mit tiefsitzenden rubinroten Augen. Alle waren am Rücken mit Drähten versehen, die hinter der Pyramide in unsichtbaren Fassungen verschwanden, die wiederum unter der Metalllandschaft verborgen waren.
Die Maschinen stellten sich in einem groben Kreis um sie herum auf. Jede Drohne gab Geräusche von sich, einige schwätzen vor sich hin, andere schickten sich Lichtimpulssignale, die für seinen cardassianischen Blick zu schnell waren.
Tuvok und Pava hatten ihre Phaser bereits gezogen. Der Lauf war zwar noch auf den Boden gerichtet, aber bereit, eingesetzt zu werden. Sethe schwenkte seinen Trikorder in Richtung der Maschinen.
»Null-Drei«, sagte Tuvok mit klarer und fester Stimme. »Hören Sie uns?« Eine der Drohnen kam näher, und der Vulkanier wandte sich mit seiner Frage direkt an sie.
Die Maschine antwortete nicht, sondern neigte ihren Kopf fragend zur Seite. Sie bewegte sich seltsam, wie eine verletzte Person oder jemand, der einen Schlaganfall erlitten hatte, und reagierte nur mit einer Seite ihres Körpers, während die andere schlaff herabhing. Jetzt, da Dakal näher dran war, bemerkte er außerdem, dass einige der Augenlinsen blind waren. Zudem befanden sich auf dem Panzer der Maschine Schmelzspuren, die denen auf dem Boden ähnelten.
»Sie alle weisen Zeichen der gleichen Schäden auf«, bemerkte Pava, die damit aussprach, was er dachte.
Einige der Stellvertreter stolperten im Gehen, andere stießen gegeneinander und reagierten darauf, indem sie stehen blieben und ins Nichts starrten. Eine der fliegenden Maschinen drehte sich unablässig planlos im Kreis. Dakal runzelte die Stirn. »Ich glaube, sie haben eine Störung.«
Sethe nickte. »Ja, das könnte sein. Der Trikorder misst den Fluss der Datenpakete durch die Systeme von diesem hier.« Er deutete auf die Drohne, die am nächsten stand. »Sie sind chaotisch, wiederholen stets die gleichen Handlungen. Einige der Programme scheinen unvollständig zu sein. Wenn ich so etwas bei einem Sternenflottencomputersehen würde, käme mir sofort ein schwerwiegender Systemschaden in den Sinn.«
»Wenn der Schaden, den wir hier sehen, von einem Angriff der Null stammt, ist es dann möglich, dass die Intelligenz der KIs ebenfalls beeinträchtigt wurde?«, fragte Pava und bemühte sich, die Stellvertreter im Blick zu behalten.
»Sie meinen so etwas wie eine Kriegsneurose?«, hakte Dakal nach. »Möglich.«
Tuvok wich nicht von der Stelle und beobachtete die Drohnen. »Wenn ein System über ausreichend Komplexität verfügt, um ein Bewusstsein zu erlangen, könnte es genau wie ein organischer Verstand auch mental beeinträchtigt werden.«
»Hirnschaden«, murmelte Sethe. »Vielleicht sogar eine Psychose? Was, wenn das der Grund dafür ist, dass dieser Mond von den anderen isoliert wurde? Weil er
wahnsinnig
ist?«
Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, da sprang die schiefstehende Drohne auf ihn zu und streckte einen mit drei Krallen bewehrten Arm nach ihm aus. Der Stellvertreter entriss dem Cygnianer den Trikorder und watschelte davon. Sethe wollte der Maschine nachlaufen, überlegte es sich dann aber anders und blieb stehen.
Dakal sah weitere, kleinere Gliedmaßen, die sich
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