Star Trek - Titan 06 - Synthese
fort, »warum haben die Sensoren dann nur die Ionenspur eines einzigen Schiffes entdeckt?«
»Wollen Sie damit sagen, dass derjenige, der das getan hat … einfach verschwunden ist?« Dakal befeuchtete seine Lippen.
»Ich zeige nur die Informationen auf, die momentan erhältlich sind.«
Vale runzelte die Stirn. »Also gut. Eins nach dem anderen. Bevor wir uns um andere kümmern, müssen wir zuerst unser eigenes Schiff wieder auf Kurs bringen. Ich will in zehn Minuten Statusberichte von allen Abteilungen.« Sie drehte sich zu Lavena. »Und Sie, Lieutenant, arbeiten mit Melora und Zurin zusammen. Versuchen Sie, eine Möglichkeit zu finden, um ein erneutes Auflaufen zu vermeiden.« Vales Mund verzog sich. »Mal ehrlich, das ist wirklich peinlich.«
»Es geht ihr gut«, sagte Ogawa, klappte den Trikorder zu und schenkte Tasha ein breites Lächeln. »Ein wenig durchgeschüttelt, aber das sind wir ja alle.«
»Danke, Alyssa.« Deanna nickte ihr zu, und die Schwester verließ den Raum. Eigentlich hatte sie gewusst, dass ihre Tochter in Ordnung war, trotz ihres Geschreis, als sich das Holodeck abgeschaltet hatte, gerade als sie ins Wasser gegangen waren. Aber es tat gut, es jemand anders sagen zu hören.
Deanna schlang ihren Bademantel enger um sich und benutzte die großen, flauschigen Ärmel, um ihre Tochter schützend darin einzuhüllen. Sie versuchte, nicht zu zittern, aber unter dem Mantel trug sie lediglich ihren immer noch feuchten Badeanzug. Die nassen Fußabdrücke auf dem Boden der Krankenstation zeugten noch von ihrem Lauf vom Holodeck zur medizinischen Abteilung. In der Nähe eilten Doktor Ree und Doktor Onnta in der Krankenstation herum und untersuchten Mitarbeiter auf Gehirnerschütterungen oder andere weniger ernste Blessuren. Gnädigerweise war niemand schwer verletzt worden, aber dennoch war die Mannschaft sehr beunruhigt.
Deanna konnte mithilfe ihrer empathischen Sinne spüren, wie die Anspannung stieg und sank. Die Besatzung der
Titan
war standhaft und gut ausgebildet, aber dieser plötzliche Schock hatte sie alle erschüttert. Sie seufzte und beschränkte ihren Fokus auf das kleine Kind in ihren Armen. Sie schenkte ihr ein schwaches Lächeln.
Alles ist gut, Kleine
, sagte sie innerlich und tat ihr Bestes, um Ruhe und Wärme auszustrahlen. Noch ließ sich nicht sagen, wie viel empathisches Talent Natasha Troi von ihrer Mutter geerbt hatte, aber Deanna versuchte, sie zu beruhigen. Es schien zu funktionieren, denn ihr verdrießlicher Gesichtsausdruck entspannte sich nach kurzer Zeit.
Ich frage mich, ob das auch bei Will funktionieren wird
. Deanna sah ihren Ehemann am anderen Ende der Krankenstation, hinter der Glaswand zu Dr. Rees Büro. Sein Gesichtsausdruck wirkte konzentriert, während er mit Christine Vale sprach. Wie Troi war auch Will noch für seinen freien Tag angezogen, aber seine Körperhaltung war dennoch sehr steif und ernst. Sie ging hinüber und bekam das Ende von Vales Bericht mit.
»… also ist das, was das zerstörte Schiff getroffen hat, schon längst fort«, sagte Vale. »Alle Sensoren sind wieder in Betrieb, und wir messen keine Spur.«
»Könnte es sich um ein getarntes Schiff handeln?« Will hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
»Wenn sich da draußen ein getarntes Schiff befindet, benutzt esbessere Technik, als wir jemals gesehen haben.« Vale beugte sich vor, um nach etwas zu greifen, und ihre Hand schien zu verschwinden. Dann kam sie mit einem Padd wieder zum Vorschein, und Deanna begriff, dass sie keine Emotionen von der anderen Frau empfing. Vale befand sich gar nicht wirklich mit ihrem Ehemann in Dr. Rees Büro, sondern wohl eher im Bereitschaftsraum des Captains und benutzte das schiffsweite Holopräsenz-System, um ihren Bericht virtuell abzuliefern. »Tuvok lässt jedes Profil durchlaufen, das wir haben, einschließlich der Daten des remanischen Geisterschiffes, dem die
Enterprise-E
mal begegnet ist. Bis jetzt haben wir da draußen nur totes Vakuum gefunden.« Auf der Anzeige des Padds sah Deanna Trümmer, die vor dem Bug der
Titan
verstreut waren.
Will warf seiner Frau und seiner Tochter einen Blick zu, und für einen Moment wurde sein Gesichtsausdruck sanfter – aber eben nur für einen Moment. Deanna und Tasha waren in Ordnung, aber Will war darüber hinaus für mehr als dreihundert andere Leben verantwortlich, die die Mannschaft der
Titan
vervollständigten. »Und wir sind uns sicher, dass ein anderes Schiff das getan hat? Es könnte sich nicht um einen
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