Star Trek - Titan 06 - Synthese
Schiff befindet sich im Scheitelkreis zehn-fünf-zehn. Ich gruppiere mich mit Silber-Grün und Cyan-Grau neu. Bearbeite Anfrage …« Er drehte sich leicht. »Höchste Dichtekonzentration ungefähr zwei Komma zwei sechs Lichtsekunden von derzeitiger Position der
Titan
entfernt.«
»Ich habe es«, rief Rager. »Wow. Das ist ein großer Brocken. Größer als eine Sternenbasis.«
»Und er wird jede Sekunde größer«, fügte Lavena hinzu.
»Bringen Sie uns hin, Kampfanflug. Schilde auf maximale Stärke. Trikobaltsprengköpfe bereitmachen.«
Deanna lehnte sich zu ihm herüber. »Was, wenn das nicht reicht?
»Du kannst gerne versuchen, mit ihm zu reden«, sagte er.
Sie runzelte die Stirn. »Glaub mir, wenn ich könnte, würde ich das. Aber wenn ich meine empathischen Sinne ausstrecke, ist da nichts, was ich erfassen könnte. Es ist wie … ein Ozean aus Gier. Kein Verstand, kein Gedanke. Nur
Hunger
. Es lebt … aber es nimmt uns nicht als Lebewesen wahr – oder irgendetwas anderes.« Sie erschauderte. »Es will nur fressen.«
Riker nickte in Richtung der Wissenschaftsstation, wo Melora und Weiß-Blau in eine angeregte Unterhaltung vertieft waren, während der Avatar daneben stand. »Ich lasse die besten organischen, mechanischen und digitalen Köpfe an einem Plan B arbeiten.«
»Hoffen wir, dass das ausreicht«, sagte Vale düster.
Melora gab einen Befehl in ihre Konsole ein. »Xin, schalte dich mal dazu, ja?« Er nickte ihr von der anderen Seite des Raumes aus zu, und sie sah, wie die Maschinenraumstation auf der Gemeinschaftskonsole auftauchte, die sie für sich, den Avatar und die Wächterdrohne eingerichtet hatte. Ihr entging nicht, dass Xins Blick länger auf ihr und dem Hologramm verweilte, als sie erwartet hatte. Sein Gesichtsausdruck blieb jedoch unergründlich.
Die Information, die Tuvok von Null-Drei erhalten hatte, lief gerade durch ein Übersetzungsprogramm, das von Weiß-Blau bereitgestellt worden war. Seite um Seite voller komplexer Energiemustermatrizen lief über den Schirm. Melora erkannte die Strukturen der räumlichen Scherungen, die gleichen Mechanismen, die die Wächter für den Antrieb benutzten und mit deren Hilfe es der Null gelang, sich Zutritt zum normalen Raum zu verschaffen.
»Diese Daten entstammen der Zeit vor unserem Beginn«, sagte Weiß-Blau mit der Ehrfurcht eines Altardieners, der aus einer heiligen Schrift liest. »Dies sind die Aufzeichnungen der Schöpfer über ihre gescheiterten Versuche, die Dimensionen zu durchdringen.«
»Die Experimente, die die Null herbrachten.« Der Avatar nickte. »Ja. Ich erkenne die Fehler. Hier und hier.« Ohne sich zu bewegen, ließ sie einen Pfeil zwei Sektionen der Gleichung hervorheben. Nun sah Melora die gleichen Fehlberechnungen. »Diese Fehler sind fast unmerklich und gut versteckt. Wahrscheinlich wussten Ihre Erschaffer gar nicht, was sie da taten.«
Melora richtete sich auf. »All das ist uralte Geschichte. Es muss doch etwas geben, das uns im Hier und Jetzt helfen kann.«
»Es gibt noch andere Dateien.« Weiß-Blau grub sich tiefer in densuperkomprimierten Datenstrom und zog weiteres Material heraus. »Null-Dreis eigene Recherchen über das Null-Phänomen.« Zweifel kroch in die Stimme der Maschine. »Aber dort herrscht erhebliche Zersetzung.«
»Commander Tuvok sagte, dass Null-Drei versucht hat, während einer Null-Invasion einen aktiven Subraumriss zu betreten.« Der Avatar beobachtete Melora genau. »Die Systemzersetzung war ein Resultat dieses Versuchs.«
»Aber es war ein weiterer Fehlschlag«, erwiderte Weiß-Blau. »Weitere Fehler haben keinen Wert für uns.«
Melora schüttelte den Kopf. »Nein, da liegen Sie falsch. Damals auf der Akademie hatte ich einen Dozenten, der mir sagte: ‚Es gibt keine Fehlschläge, es gibt nur weitere Daten‘. Wenn wir das hier lesen, wissen wir, was wir
nicht
tun dürfen. Null-Drei hat versucht, einen Weg zu finden, um das Ausdünnen des Subraums umzukehren und so den Weg der Null in unsere Dimension zu blockieren. Wir müssen einfach nur das schaffen, was einem Computer von der Größe eines kleinen Mondes nicht gelungen ist.«
»Ich analysiere jetzt die Daten«, sagte der Avatar mit angespanntem Gesichtsausdruck. »Bearbeitung … Bearbeitung … Das ist sehr problematisch. Da sind Lücken.«
»Wir können es uns nicht leisten, noch einmal zu versagen, Melora-Pazlar«, sagte Weiß-Blau. »Niemand wird überleben, um aus unseren Fehlern zu lernen.«
Die Elaysianerin sah zum Captain,
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