Star Trek - Titan 06 - Synthese
unserefrühere Freundschaft mit einem Androiden bedeutet, dass wir diesem Objekt mehr Spielraum geben, als es verdient? Sie müssten uns wirklich besser kennen.«
Vale erwiderte seinen Blick. »Ich wäre kein guter XO, wenn ich den Einwand nicht vorbringen würde.«
»Verdammt richtig«, stimmte Riker zu. »Und ich verstehe, was Sie meinen. Aber wir können einer Lebensform ebenso wenig allein aus dem Grund misstrauen, weil sie auf Schaltkreisen basiert und nicht auf Fleisch und Knochen.« Er stand auf und zog seine Uniform glatt. »Wir machen einen Schritt nach dem anderen, wie immer. Derartige Rätsel sind der Grund dafür, warum wir hier draußen sind.«
Vale erhob sich und nickte. »Trotzdem werde ich Keru anweisen, sich bereitzuhalten. Nur für den Fall.«
Deanna betrachtete den weitläufigen Bereich, während sich die Türen des Frachtraumes hinter ihr schlossen. Der Ort war offener, als sie ihn in Erinnerung hatte, da die Frachtgüter, die hier normalerweise standen, beiseitegerückt worden waren, damit dieses einzigartige Treffen stattfinden konnte. Ein weiterer Grund dafür war die Gewährleistung einer freien Sicht für Kerus Team aus Sicherheitsmitarbeitern. Keru war nicht begeistert gewesen, als Deanna darauf bestanden hatte, dass sein Team die Waffen im Holster lässt, aber dies war nun zu einer diplomatischen Angelegenheit geworden – und fiel damit in ihr Fachgebiet.
Deannas empathische Sinne ließen sie spüren, dass Anspannung in der Luft lag. Neugier und eine Spur von Angst hingen im Raum wie Rauch. In der Mitte des freigeräumten Platzes stand das Objekt, umgeben von flackerndem blauem Licht, auf einem Gerüst. Das Leuchten wurde durch einen tragbaren Kraftfeldgenerator erzeugt. Christine Vale hatte ihr im Vorbeigehen gesagt, dass die Abschirmung stark genug war, um alles bis auf stärkste Energieentladungen abzublocken. Sie hoffte, dass sie nicht auf die Probe gestellt werden würde.
Das fremdartige Objekt pulsierte mit seltsamen Kombinationen ausLicht und Bewegung. Sie erinnerten Troi an Flammen, die in einem Kamin tanzten oder Kräuselungen auf einer Wasseroberfläche.
Sehe ich ihm beim Denken zu?
, fragte sie sich. Es war ein filigran wirkendes Ding, das nicht so schwer aussah, wie es laut Vale war. Es wirkte funktional, ohne auf elegantes Design zu verzichten. Der Nexuskern schien mehr zu sein als ein Gebrauchsgegenstand – in der gesamten Konstruktion schien eine gewisse Kunstfertigkeit mitzuschwingen, wie bei einem schönen Gebäude oder einem schnittigen Raumschiff.
Sie bemerkte auf einer Reihe von Transpondermarkierungen, die am Boden des Gerüsts befestigt waren, blinkende Lichter. Etwas weiter hinten stand Lieutenant Radowski an einem Transporter. Er war bereit, das Objekt beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten herauszubeamen. Deanna bemerkte, dass sich Ranul Keru in der Nähe einer Steuerkonsole aufhielt. Er hatte bereits ein Makro einprogrammiert, um den gesamten Frachtraum ins Weltall zu befördern, sollte Radowski nicht mit dem Problem fertigwerden.
Er strotzt nur so vor Bereitschaft
, dachte sie.
Ein paar Meter entfernt arbeiteten Chaka, Dakal und Sethe an einer freistehenden Konsolenanlage und gingen ihre letzten Überprüfungen durch. Die Konsole, mit der sich der fremdartige Computer verbunden hatte, stand mit geöffnetem Gehäuse neben ihm. Im Inneren sah sie den gleichen Impuls und das gleiche Leuchten, das der Zylinder aussandte.
»Lieutenant, sind wir bereit?«, fragte Will, der sich neben sie stellte. Sethe trat einen Schritt zurück und nickte dem Captain zu. »Aye, Sir. Auf Ihr Kommando.«
»Legen Sie los.«
Dakal aktivierte ein Gerät, das einem optischen Teleskop auf einem Stativ ähnelte. Es sendete einen dünnen roten Lichtstrahl aus, der durch das Kraftfeld hindurchging und an der Seite des Nexuskerns leckte. Sofort veränderte sich der Rhythmus von Farbe und Licht.
»Wir benutzen einen schwachen Laser zur Datenübertragung«, erklärte Sethe.
»Ich habe eine einfache Sprachschnittstelle in komprimierten Impulsen durchgeschickt«, schaltete sich Dakal ein. »Ich habe mit sachlichem Standard-Text in Linguacode angefangen, und es hat sehr schnell gelernt …« Er machte eine Pause. »Ich denke, wir sind so weit.«
»Es beobachtet alles, was wir sagen und tun«, bemerkte Chaka.
»Dann wollen wir mal anfangen.« Riker sprach leise. Er ging auf das Kraftfeld zu, und Kerus gesamtes Team versteifte sich. »Mein Name ist Captain William Riker von der
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