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Star Trek - Titan 06 - Synthese

Star Trek - Titan 06 - Synthese

Titel: Star Trek - Titan 06 - Synthese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Tenders eine Platte aus grauem Metall heraus und übergaben sie an die »Arbeiter«-Arme. Das Stück wurde schnell zugeschnitten, bevor es wie ein Pflaster auf der Hülle angebracht wurde. Als Schweißbrennerstrahlen hell aufblitzten, musste der Efrosianer die Augen schließen.
    Eine weitere Drohne, diesmal eine kleinere und kompaktere, flitzte zwischen den Arbeitsarmen hin und her, sammelte jedes einzelne Trümmerstrück mit einem Kegel aus Traktorenergie ein und legte dann alles in einen elliptischen Behälter. Nichts wurde verschwendet, bemerkte er. Kein Material, keine Leistung, keine Zeit. In weniger als einer Minute war das erste Loch geflickt, und der Riss, den ein umhertreibendes Stück Warpgondel verursacht hatte, war nun ein übergangsloser Teil der Hülle. Das nackte, unlackierte Metall war der einzige Hinweis darauf, dass die Reparatur stattgefunden hatte. Die Arme rotierten erneut und bewegten sich nach achtern, um die nächste Schadstelle in Angriff zu nehmen.
    Er betrachtete den Flicken, und das Gesicht der Kasheetanerin Tylith kam ihm in den Sinn. Der Schaden an ihr würde nicht so schnell repariert werden können. Auch wenn Ra-Havreii es nie für notwendig erachtet hatte, es auszusprechen, hielt er den reptilienähnlichen Lieutenant für ein kompetentes, wenn auch ziemlich verbissenes Mitglied seines Teams. Sie beschwerte sich nicht, sie hinterfragte ihn nicht, sie hörte stets genau zu und tat dann das, was man ihr aufgetragen hatte. Ihre Erkenntnisse waren zwar nur sporadisch, aber fast immer wertvoll. Ra-Havreii hatte die Arbeit mit ihr von Anfang an als angenehm empfunden; aber innerhalb eines Tages würde sie wahrscheinlich tot sein, da durch den schweren Aufprall gegen eine Konsole auf der Brücke ein wichtiger Teil ihres Gehirns verletzt worden war.
    »Versteht ihr das?«, fragte er die Greifarme. »Oder denkt ihr über Tylith so wie ich über eine EPS-Leitung oder eine Warpspule? Als ein Bauteil, ein Stück Hardware?«
    Und dann dachte er nicht mehr an die Kasheetanerin. Er sah Melora Pazlar,
ihr
zartes Gesicht von der gleichen Prellung verfärbt,
ihre
Augen geschlossen,
ihr
Leben dahinschwindend.
    »Nein«, sagte er entschlossen und beendete diesen Gedankenfluss, bevor er sich vollständig ausformen konnte. »
Nein
«, wiederholte er, dieses Mal nachdrücklicher, um sein Unterbewusstsein zum Schweigen zu bringen. Der Moment war für ihn gleichzeitig ärgerlich und unangenehm. Auf Efros waren Beziehungen zwischen den Geschlechtern selbstverständlich ungezwungen, eine offene Einstellung, die nur vom Verhalten der Deltaner übertroffen wurde. Xin Ra-Havreii lebte danach … oder hatte zumindest danach gelebt. Melora hatte ihn verändert. Ihm war aufgefallen, dass seine Gedanken in unpassenden Situationen zu ihr wanderten und dass er auf eine Art über sie nachdachte, wie es bei seinen Gespielinnen nie zuvor der Fall gewesen war. Dies war ein solcher Moment. Er dachte an die bedauernswerte Lieutenant Tylith und plötzlich befürchtete er, dass das gleiche Schicksal Melora ereilen könnte.
    »Doktor?« Die Stimme erschreckte ihn. Er drehte sich um underblickte Lieutenant Sethe. Das milchige Gesicht des Cygnianers sah ihn stirnrunzelnd an. »Alles in Ordnung?«
    »Es geht mir gut«, blaffte Ra-Havreii mit mehr Nachdruck als beabsichtigt. Er war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass er die Ankunft des anderen Mannes nicht bemerkt hatte. »Was wollen Sie?«
    »Sie scheinen beunruhigt zu sein«, sagte Sethe. Er versuchte, auf seine ungeschickte Art freundlich zu sein.
    Ra-Havreii spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Plötzlich fühlte er sich närrisch, sich unnötig um Melora zu sorgen, da es doch viel größere Probleme gab. »Natürlich bin ich beunruhigt.« Der Ingenieur drängte sich an dem Lieutenant vorbei und ging davon.
    Die Botschaft kam etwa eine Stunde nachdem die
Titan
in das Innere der Raumdockplattform geflogen war. Wie zuvor war sie knapp und prägnant, Rikers Meinung nach eine Forderung, die als Bitte getarnt war, aber eine, die sie schlecht ignorieren konnten.
    Die Maschinen wollten sie treffen. Das Signal kam aus einem der nächstgelegenen künstlichen Monde, einem der »ErstGen«, wie Weiß-Blau sie genannt hatte. Die Formulierung war kurzgefasst und formal, eine Aufforderung zur Rückführung von Weiß-Blau und ein Angebot, direkt mit der Besatzung der
Titan
zu sprechen.
    Riker verhinderte eine Diskussion mit Vale, indem er die Leitung der Außenmission sofort

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