Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Kommandos.
N’tovek drehte sich um und verließ die Kabine, aber seine letzten Worte hingen noch in der Luft. Der Ausdruck in seinen Augen gab Sarith zu denken. Glaubte der Centurion etwa, dass ihre Schäferstündchen der Beginn von etwas Längerfristigem oder gar Bedeutsamen waren? Sarith hoffte, dass sie sich irrte, denn eine solche Komplikation konnte sie im Moment nicht gebrauchen.
Vielleicht ist die Luftschleuse doch keine so schlechte Idee
.
Sarith zog die Laken über ihren Körper und genoss die Wärme ihres Betts. Sie warf einen Blick auf das Chronometer an der Wand und beschloss, dass sie sich eine weitere Stunde bis zu ihrer Rückkehr auf die Brücke gönnen konnte. Ein wenig Schlaf und ein erfrischendes Bad, mehr brauchte sie nicht, um sich dem Rest des Tages zu stellen.
Ihre Augenlider wurden bereits schwer, als das allzu vertraute Geräusch des internen Kommunikationssystems aus dem Computer auf ihrem Tisch an ihr Ohr drang.
„Commander Sarith, Sie werden auf der Brücke benötigt.“
Die Pflicht ruft
, dachte sie ebenso amüsiert wie resigniert. Dann warf sie die Laken zur Seite und begann mit der Suche nach ihrer Uniform.
„Bericht.“
Auf der Brücke der
Bloodied Talon
nahmen alle Haltung an, als Sarith eintrat – alle, außer Ineti natürlich. Der Erste Offizier, zu dem sie als Mentor aufsah und dem sie so sehr vertraute, ging an den Stationen entlang und beobachtete die Centurions bei der Ausübung ihrer Pflichten. Er nickte Sarith respektvoll zu.
„Unsere Langstreckensensoren haben drei Schiffe entdeckt“, sagte Ineti. „Es handelt sich um zwei Tholianer und einen Klingonen. Sie beschießen einander.“ Er sah sie an und fügte hinzu: „Die Tarnvorrichtung stört allerdings unsere Sensoren, deshalb wollte ich gerade befehlen, uns näher heranzubringen.“
Sarith dachte einen Moment nach, während sie den Geräuschen des Schiffs lauschte. Dann nickte sie. „Könnten wir dabei entdeckt werden?“
Ineti schüttelte den Kopf. „Nein, Commander, so lange wir unseren Energieausstoß reduzieren, sollte die Tarnung funktionieren.“
„Dann ändern Sie den Kurs“, befahl Sarith. Sie ging zu einem Computerterminal, das wie alle anderen auf der Brücke in eine Konsole eingebunden war, die mit der Wand verschmolz. Sie aktivierte den Monitor und sah über ihre Schulter. „Wissen wir, woher die Schiffe der beiden Parteien kommen?“
Ineti blieb kurz stehen, um eine Einstellung an der Konsole eines Centurions zu korrigieren. „Die Tholianer haben anscheinend das klingonische Schiff angegriffen. Es kam aus einem nahegelegenen System. Laut der Sternenkarten, die einer unserer Agenten bei Datenübertragungen abfangen konnte, handelt es sich um ein System, dass vom klingonischen Militär als Palgrenax-System bezeichnet wird. Vier Planeten, nur einer wird von einer vorindustriellen Zivilisation bewohnt. In den Subraumnachrichten, die wir bereits entschlüsselt haben, heißt es, die Klingonen hätten das System annektiert.“
„Dann muss es etwas bieten, das für sie wertvoll ist“, sagte Sarith, während sie die gestohlenen Sternenkarten aufrief. Die klingonischen Begriffe waren von Sternenkartographen bereits in romulanisches
Rihannsu
übersetzt worden. Sarith bemerkte zufrieden, dass jemand sich die Mühe gemacht hatte, die grellen und daher ablenkenden Farbschemata zu entfernen, die die Originalversion durchzogen hatten.
Das Palgrenax-System schien sich weit abseits der Handels- und Patrouillenrouten zu befinden, die von der Sternenflotte in der Taurus-Region benutzt wurden. Zumindest ging das aus den Daten hervor, die ihr der romulanische Geheimdienst vor dem Abflug der
Talon
gegeben hatte. Gleichzeitig lag das System jedoch in dem Bereich, der seit einigen Wochen von klingonischen Schiffen beherrscht wurde. Möglicherweise gab es auf dem einen bewohnten Planeten nicht nur Ressourcen, die vom notorisch knappen Klingonischen Imperium dringend benötigt wurden, sondern auch eine Operationsbasis für Schiffe, die in diesem Sektor arbeiteten.
Wir sehen uns das an
, beschloss Sarith.
„Commander“, sagte N’tovek von seiner Station im inneren Kreis. „Wir nähern uns den feindlichen Schiffen.“
Sarith wandte sich von dem Terminal ab, überquerte die Brücke und blickte in das Sichtgerät an der Station des Centurions. Es fiel ihr schwer, ihn nicht anzusehen. Er gab seinen Platz sofort frei und verhielt sich dabei nicht wie ein Geliebter, sondern wie der akzeptable, aber nicht
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