Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
seiner beeindruckenden diplomatischen Leistungen, gelingen würde, Tholianer und Klingonen an den Verhandlungstisch zu bringen.
Der Chelone schien seine Gedanken zu lesen, denn er sah Reyes an. „Mir ist klar, dass sich mein Vorschlag nicht problemlos umsetzen lassen wird, Commodore“, sagte er. „Aber ich sehe keine Alternative. Wir benötigen eine friedliche Lösung dieser rasch eskalierenden Situation. Seien Sie versichert, dass ich all mein Können einsetzen werde, um dieses Ziel zu erreichen.“
„Daran zweifle ich nicht, Botschafter“, antwortete Reyes. Er meinte es ernst. Gleichzeitig wünschte er sich, er könne die Rolle, die er bei den Ereignissen spielen würde, die vielleicht vor ihnen lagen, mit der gleichen Zuversicht betrachten.
Diese Zweifel behielt er für sich, T’Prynn jedoch nicht.
„Ich möchte dem Botschafter seine Fähigkeiten nicht absprechen, Sir“, sagte sie, „doch sollte sich eine diplomatische Lösung nicht erreichen lassen, müssen wir unsere Interessen in dieser Region möglicherweise auf direkterem Wege schützen.“
Sie wählte ihre Worte mit Bedacht, aber es war klar, worauf sie hinauswollte.
Wenn es zum Kampf kommt, werden wir uns die Hände schmutzig machen
.
Kapitel 19
Sarith lag auf ihrem Bett. Die Luft kühlte den Schweiß, den der Liebesakt auf ihrem Körper hinterlassen hatte. Neben ihr erhob sich N’tovek und begann die Teile seiner Uniform zu suchen. Ihre rechte Hand strich über die Laken. Sie spürte die Wärme, die sein Körper dort hinterlassen hatte.
„Man könnte Ihre Eile für eine Flucht halten“, sagte sie, während sie ihrem Geliebten bei der Kleidersuche zusah. „Sehe ich etwa Furcht in Ihren Augen, Centurion?“ Ihre Augen glitten über seinen Rücken. Sie sah die frischen Kratzer, die ihre Fingernägel dort hinterlassen hatten und ein paar grüne Blutstropfen. Ihre Leidenschaft hatte sie wohl wieder einmal übermannt.
N’tovek zog einen Stiefel unter der Kommode an der Wand hervor, drehte sich zu ihr um und lächelte. „Diese Frage lässt sich wohl nicht mit Sicherheit beantworten“, sagte er gespielt formell. „Aber das spielt jetzt auch keine Rolle. Meine Pflichten rufen.“
Sarith schwelgte noch in der Erinnerung an die kurze, aber leidenschaftliche Pause, die sie sich gegönnt hatte. Einen Moment dachte sie darüber nach, einen Ersatz für N’toveks Station anzuordnen, doch dann verwarf sie den Gedanken wieder. Sarith wusste, dass es nicht klug war, sich mit einem Mitglied der Besatzung einzulassen. Weit schlimmer wäre es jedoch gewesen, jemanden, der ihr Geliebter war, so offensichtlich zu bevorzugen.
Sie hatte sogar schon darüber nachgedacht, die geheimen Rendezvous zu beenden, sich aber schließlich dagegen entschieden. Anfangs hatte sie das vor sich selbst mit der Einsamkeit der langen Reise gerechtfertigt und mit der Gefahr, in der sie alle an Bord der
Talon
schwebten. Schließlich war es durchaus möglich, dass sie nicht zurückkehren würden. Irgendwann später jedoch, als sie allein vor ihrem Badezimmerspiegel stand, hatte sie sich eingestanden, dass sie N’toveks Anwesenheit genoss. Sie mochte ihn.
Sie wusste, dass sie dem Centurion vertrauen konnte. Er verhielt sich diskret, weil er wusste, welche Vorteile ihm das einbringen würde. Außerdem war ihm klar, dass sie ihn einfach aus der nächsten Luftschleuse werfen würde, wenn er ihr Vertrauen missbrauchte.
Ich habe bereits einen Fehler gemacht
, dachte sie reumütig.
Es bringt nichts, wenn ich ihn verschlimmere
.
N’tovek zog seine Uniform an und strich sein zerrauftes, schwarzes Haar glatt. Dann setzte er seinen goldenen Helm auf und nahm übertrieben schwungvoll Haltung an. „Bitte um Erlaubnis, mich von der Kommandantin zu entfernen.“
Sarith lachte leise, während sie sich vornahm, N’tovek bei ihrem nächsten Treffen alles bis auf den Helm ausziehen zu lassen. „Erlaubnis erteilt, Centurion“, antwortete sie und erwiderte den Gruß, indem sie sich mit der geballten rechten Faust kurz vor die Brust schlug. „Vernichten Sie die Feinde des Praetors zum Ruhme des Imperiums.“
N’tovek entspannte sich, lächelte und küsste Sarith auf die Stirn. „Ich habe diesen Morgen genossen.“
„Ich auch“, antwortete sie ehrlich, auch wenn sie im tiefsten Inneren Besorgnis spürte. Sie ignorierte das Gefühl. Eine Beziehung zu einem Untergebenen war nicht ungefährlich, aber sie brauchte diese Ablenkung von den täglichen Pflichten ihres
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