Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
Schluss, dass sie einfach nicht genügend Beweise dafür hatte. Er hatte wohl nichts weiter getan, als seine Rechte der freien Rede und der Pressefreiheit auszuüben.
Der Kommunikator an ihrer Hüfte piepte. Sie nahm ihn und öffnete ihn. „Desai hier.“
„
Das Dinner ist beinahe fertig
“, antwortete Reyes. „
Kommst du oder musst du noch arbeiten?
“
„Ich bin in ein paar Minuten da, Diego“, meinte sie. „Geh schon mal vor und mach den Wein auf.“
Er klang glücklich. „
Wie schön. Warte nicht zu lang
.“
„Das werde ich nicht“, sagte sie und schloss den Kommunikator.
Sie starrte auf die Pyramide der Verdächtigen und Hinweise auf der Wand und auf das Foto ihres Lebensgefährten, das die Spitze bildete.
Das
, so dachte sie,
wird noch verdammt kompliziert werden
.
Kurz nach Mitternacht dämmerte Reyes mit seinem Arm um Ranas Hüfte gerade in den Schlaf hinüber, als das Türsignal summte. Er hob den Kopf und zog eine Grimasse. Dann schlüpfte er unter den Laken hervor und schnappte sich seinen dunkelblauen Morgenmantel. Desai drehte sich auf die andere Seite, als er sich gerade den Gürtel zuzog. Er sah, dass sie immer noch schlief und stahl sich langsam davon.
Das Türsignal summte wieder, als er aus dem Schlafzimmer stolperte und durch das Wohnzimmer zur Tür ging. Er schloss auf und sie öffnete sich vor Zeke Fisher.
Dunkle Ringe lagen unter den Augen des älteren Arztes. Er sah aus, als könnte er Schlaf gut gebrauchen. Er hielt ein Datengerät hoch. „Mein forensischer Report zu den Gamma-Tauri-Angriffen“, brummte er, und klang noch erschöpfter, als er aussah.
„Komm rein“, sagte Reyes und machte für seinen alten Freund den Weg frei. Fishers Gang war steif und langsam. „Zeke, hast du eigentlich geschlafen, seit ich dich um diesen Bericht gebeten habe?“
Die Tür schloss sich hinter ihm und Fisher antwortete: „Nein, und wenn es die segensreiche Erfindung namens Espresso nicht gäbe, wäre ich nicht seit einundzwanzig Stunden wach.“ Er überreichte Reyes die Datenkarte. „Zusammengefasst: Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Kolonisten von den Shedai getötet wurden.“
Reyes überflog den Bericht und sah, dass er detailliert und umfassend war. Fisher hatte jede alternative Möglichkeit, die Zweifel an seinen Funden erlaubt hätte, ausgeschlossen und in geradezu schmerzhafter Genauigkeit die Fakten aufgeführt, die zu seinen Schlüssen geführt hatten.
Ich denke mal, er hat mir nicht zugetraut, dass ich mein Wort halte
. Er hielt den Report hoch. „Gute Arbeit.“ Er ging hinüber zu einer Komm-Konsole in der Wand und drückte mit dem Daumen den Knopf für die Ops. „Reyes an Ops.“
Lieutenant Commander Yael Dohan, der wachhabende Offizier der Gamma-Schicht, antwortete: „
Ja, bitte, Sir
.“
„Schicken Sie eine verschlüsselte Nachricht zur
Lovell
, Priorität eins: Sturmwarnung für Gamma Tauri. Holen Sie diese Kolonisten von der Planetenoberfläche –
sofort
. Das JAG wird sich in Kürze dazu äußern. Ende der Nachricht.“
„Aye, Sir“, antwortete Dohan. „Nachricht wird übertragen.“
„Reyes Ende.“ Er schaltete das Interkom ab und drehte sich mit einem finsteren Blick zu Fisher um. „Soviel zum Thema ‚durchschlafen‘.“
Fisher verzog das Gesicht und rieb seinen Zeigefinger gegen seinen Daumen. „Siehst du das hier, Diego? Das ist die kleinste Violine der Welt und die spielt …“
„Jaja, ist ja schon gut“, knurrte Reyes und schnitt ihm das Wort ab. „Ich hab’s verstanden. Geh schlafen.“
Er begleitete den Arzt aus seinem Quartier und schloss die Tür hinter ihm.
Auf seine nächsten Aufgaben freute er sich gar nicht: Rana Desai aufzuwecken. Das Einzige, das sie wahrscheinlich noch wütender machen würde, als mitten in der Nacht aufgeweckt zu werden, war von ihr zu verlangen, die Kolonisten auf Gamma Tauri IV gewaltsam von der Sternenflotte vom Planeten holen zu lassen. In den nächsten zehn Minuten würde er beide Sünden begehen müssen. Er ging seufzend ins Schlafzimmer und gewöhnte sich an den Gedanken, dass dieser Tag einfach schon ganz mies anfing. Und er würde wahrscheinlich nur noch schlechter werden.
Kapitel 21
Ein plötzlicher Ruck und das Schaben von Sand an der Außenseite seines Helms weckten Xiong. Er war von den Wellen immer wieder hin und her geworfen worden. Sein Schlaf war daher sehr unruhig gewesen. Er öffnete seine Augen und sah in die Dunkelheit. Er erinnerte sich, dass er den Lichtschutz seines
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