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Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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auch immer nötig ist, um die Illusion von Ordnung im Chaos zu schaffen
, dachte al-Khaled. Die Hütten waren durchnummeriert; drei Hauptziffern, um die nächstgelegene Kreuzung anzuzeigen und hinter einem Bindestrich zwei weitere Ziffern für die Produktionsnummer. Ein paar geschäftstüchtige Seelen hatten sich die zusätzliche Mühe gemacht, behelfsmäßige Schilder über ihre Türen zu hängen, um ihr Gewerbe anzuzeigen: Eisenwaren, Zahnarzt, Klempner, Mechaniker.
    Die Siedlung war rasch angewachsen. Trotz des trockenen äquatorialen Klimas auf Gamma Tauri IV war der Boden recht fruchtbar; mit der richtigen Bewässerung war er als landwirtschaftliche Nutzquelle außerordentlich vielversprechend. Als Techniker wusste al-Khaled um den Nutzen von Dilithiumkristallen, aber er sah auch ein, dass für Menschen Früchte, Getreide oder Gemüse manchmal wichtiger waren als eine weitere Kristall-Ladung, um einen Warpantrieb zu betreiben.
    Er griff nach hinten und wischte sich den Schweiß aus dem Nacken. Dass der so frei lag, war seltsam für ihn, weil er daran gewöhnt war, sein Haar länger und leicht ungekämmt zu tragen. Aber das Klima auf Gamma Tauri IV hatte ihn von den Vorteilen des kurzen, von den Dienstvorschriften empfohlenen Haarschnitts überzeugt. Normalerweise machte ihm die Hitze nichts aus. Er vermutete, seine nahöstliche Herkunft machte ihn gegenüber hohen Temperaturen unempfindlicher.
    Es war ein diesiger Tag und im gleichen Moment, in dem er seine klimatisierte, provisorische Unterkunft am Rande der Siedlung verlassen hatte, war ihm die stechende Sommerhitze wie eine Feuerwalze entgegengekommen.
Immer noch besser, als auf dem Schiff eingepfercht zu sein
, entschied er. Obwohl er die
Lovell
inzwischen als sein Heim ansah, genoss er doch die Zeit, die er auf einem Planeten verbringen durfte.
    Er ging um eine Ecke und verließ das starre Netz der Hauptstraßen in Richtung eines großen Gebäudes, das ein wenig abseits stand: die örtliche Einsatzzentrale seines Teams. Abgesehen vom roten Emblem der Vereinigten Föderation der Planeten, das an die Wand des Gebäudes gemalt war, und dem S.C.E.-Logo auf der Tür, sah es genauso wie jede andere Hütte hier aus. Es war umgeben von einer wahllosen Sammlung von Ausrüstung: Antigravitatoren, vier- und sechsrädrige Geländewagen, um die Landschaft zu erkunden, seismo- und meteorologische Messgeräte, Bagger, Geräteschuppen voller Bau- und Bohrmaschinen und einem Shuttle, das zur Fernaufklärung eingesetzt wurde.
    Als er am Eingang ankam, öffnete sich mit einem dumpfen Geräusch die magnetische Verriegelung der Tür. Das Tor glitt mit einem sanften Zischen zur Seite und das Stimmengewirr der Personen im Raum und über Funk drang heraus. Al-Khaled trat ein und die Tür schloss sich hinter ihm.
    Der Hauptraum hinter der Tür war eng und vollgestellt. Ein Dutzend Tische, an denen jeweils zwei Techniker oder sonstige Spezialisten saßen, waren in drei Reihen von einer Wand zur anderen gequetscht. Jeder Tisch war gepflastert mit Landkarten von Gamma Tauris einziger Landmasse, einer ungleichmäßigen Sichel, die sich über fast zwei Drittel des Planetenumfangs erstreckte, von den subarktischen bis zu den subantarktischen Breitengraden, und mehr als dreiundachtzig Prozent der Planetenoberfläche bedeckte. Ergänzt wurden diese topographischen Darstellungen von verschiedenen Scans und Untersuchungsergebnissen: unterirdische Wasserreservoirs, Mineralvorkommen, Wettertabellen, Pläne für die von der New-Boulder-Kolonie ausgehenden Ausweitung ziviler Infrastruktur. Es war eine enormer Kraftakt, diese bis vor drei Jahren vollkommen unbelebte Welt in eine autarke Zivilisation zu verwandeln, die eines Tages vielleicht sogar andere ernähren könnte.
    Al-Khaled schritt durch den brechend vollen Raum auf eine unbeschriftete Tür zu, als er Lieutenant Kurt Davis, den zweiten Offizier seines S.C.E.-Teams, mit ausgesprochener Eile auf ihn zukommen sah. Davis’ glattrasierter Schädel reflektierte die Oberlichter, die blendendes Licht in den ansonsten schwach beleuchteten, fensterlosen Arbeitsraum brachten. Am Ende einer Tischreihe hatte er al-Khaled eingeholt. „Sir“, sagte Davis, „Captain Okagawa versucht, Sie zu erreichen. Er sagt, er hat Neuigkeiten von Vanguard.“
    „Ich nehme an, er hat Ihnen nicht zufällig gesagt, was das für Neuigkeiten sind?“
    Wie er erwartet hatte, schüttelte Davis den Kopf. „Nein. Aber es klang nicht gut.“
    „Das ist es nie“,

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