Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
hier eintreffen. Wir müssen uns darauf konzentrieren, einen guten ersten Eindruck zu machen und sie nicht zu verärgern
.“
Al-Khaled nickte. „Okay, das schaff ich.“
„
Zwei Dinge sollten Sie allerdings wissen“
, sagte Okagawa. „
Erstens, sie ist ein Empath – also passen Sie auf, was Sie denken, wenn sie dabei ist
.“
Das bewirkte bei al-Khaled ein genervtes Aufstöhnen. „Was noch?“
„Ihr Name ist Jeanne Vinueza“
, sagte der Captain und fügte in einem düsteren Tonfall hinzu, „
und sie ist die Exfrau von Commodore Reyes
.“
Ein Zusammenzucken und ein Stirnrunzeln. „Ich bitte um Erlaubnis, zu kündigen.“
„
Abgelehnt
“, erwiderte Okagawa.
„Und der Himmel möge sich unserer erbarmen.“
Kapitel 3
Ein paar Dutzend starke
Kollotaan
waren alles, was die Wanderin gesucht hatte; nun war sie am Ziel. An die Knotenpunkte der Ersten Verbindung gefesselt, hatten sie sich als stark genug erwiesen, um die grausame Belastung auszuhalten, die das Verstärken der Stimme der Shedai bedeutete. Und doch waren sie fügsam genug, um sich nicht bis zum Tode dagegen zu wehren. Hunderte ihrer Art waren zugrunde gegangen, während die Wanderin ihre Prüfung verfeinert hatte und viele weitere Dutzend waren verletzt und gebrochen in das Herz der Verbindung zurückgebracht worden, wo sie von den Legionen der Ungeprüften versorgt wurden.
Die Wanderin erhöhte die Energie, die in die Verbindung floss. Unheimliche Feuer wallten in ihrem Inneren auf, und ihr Lied erklang lauter und lauter, übertönte den panischen Lärm der
Kollotaan
. Sie projizierte ihre Gedanken in das feurige Gefängnis.
Vereinigt euch , befahl sie. Ein Lied. Eine Stimme.
Wie ein Chor, der sich dem Willen des Dirigenten ergibt, stellten sich die
Kollotaan
auf das Lied der Ersten Verbindung ein und verschmolzen harmonisch ineinander. Einige von ihnen sprachen in tiefen, nachhallenden Tönen, andere in hellen und schrillen. Zusammen erfassten sie seine gespenstische Erhabenheit und schickten es in die Leere.
Seine unbeschreibliche Schönheit durchdrang das Wesen der Wanderin und einen Moment lang machte es die Qual der physischen Existenz fast erträglich, beinahe lohnenswert.
Die Zeit war gekommen. Sie sprach.
Erwacht.
Der Befehl hallte im Inneren der Ersten Verbindung wider und schwoll an und seine Macht erschütterte die Erste Welt in ihren Grundfesten. Verstärkt durch die
Kollotaan
verließ die Weisung der Wanderin die Verbindung. Quantenfrequenzen vibrierten im Einklang durch die unendlichen Weiten des Alls, während uralte Verbindungen zum Leben erwachten und sich durch diesen nachdrücklichen Ruf ihre Feuer wieder entzündeten. Die Wanderin fühlte, wie sie pulsierten, ihren Ruf in die endlose Dunkelheit widerhallen ließen, ihre Einladung beantworteten, in die allmächtige Umarmung der Shedai zurückzukehren.
Erwacht.
Lichtjahre entfernt regte sich ein Bewusstsein, dann ein weiteres. Purpurrote Farben des Zorns erklangen wie blechernes Getöse und unterbrachen die Harmonie des Liedes.
Es ist noch nicht soweit, protestierte eine Stimme. Eine weitere tobte: Warum weckst du mich? Über kalte, unergründliche Weiten wogten violette Wellen der Missachtung heran. Sei still … zurück in die Dunkelheit mit dir.
Die Wanderin unterstrich ihr Gebot mit dem blendenden Weiß der Macht und beschwor die anderen: Erwacht … und kommt heim.
Der Widerstand gegen ihre Aufforderung gründete tief. Keiner wollte so bald nach dem Versinken ins Vergessen wieder die Mühen der körperlichen Gefilde erdulden. Die Stunde der Prüfung ist über uns gekommen, mahnte die Wanderin. Unser Erbe ist gefährdet. Erwacht und kommt heim.
Auf einem pelagischen Himmelskörper, der um einen unbedeutenden gelben Stern kreiste, tief unter dem Schleier seines urzeitlichen Ozeans erzitterte ein gewaltiges Korallenriff und riss sich vom Meeresboden los. Kriechende Heere biolumineszenter Gründler stoben auseinander und versteckten sich in Spalten und Gräben. Fischschwärme schwammen hin und her und flohen in die Schatten. Die Koralle zerbrach und fiel auseinander, zersplitterte und löste sich in eine dunkle Wolke auf, die rasch von der Strömung verweht wurde. Frei von materiellen Ketten wandelte sich der Bote von seinem festen Zustand in einen flüssigen und trieb sich durch seinen eigenen Willen voran durch die lichtlosen Meere. Das Lied der Verbindung klang hell in seinen Gedanken, unverzerrt durch den feuchten Zufluchtsort, den er für seinen
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