Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
in einem zwei Meter langen Sarg lag, der aus dunkelgrauem, grobgehauenen Granit bestand.
Er schreckte vor Überraschung auf, als das zweifache Piepen eines Antwortsignals durch die Stille des Cockpits schrillte. Zur Beruhigung atmete er tief durch. Dann öffnete er den Kanal und gab die Losung aus: „Wenn du dich auf einen Angriff vorbereitest, vergiss niemals, den richtigen Augenblick abzuwarten.“
Eine schroffe Stimme antwortete über die Komm:
„Vergiss beim Warten auf den richtigen Augenblick niemals, anzugreifen.“
Zett übermittelte Koordinaten zum Hereinbeamen an seinen Kontakt, stand von seinem Sitz auf und ging nach hinten in die Hauptkabine. Vier signalblockierende Masten standen an den Ecken des Sarkophags, als Versicherung für den Fall, dass der Kunde versuchen sollte, ihn mit seinem Transporterstrahl zu stehlen. Der Nalori-Killer ging zu dem Steinsarg und stellte sich selbst zwischen ihn und die Beamkoordinaten. Dann wartete er.
Sekunden später flirrte es ein paar Meter vor ihm und ein Rauschen und Summen erfüllte die Luft. Der wabernde Lichtglanz fügte sich zu einer humanoiden Form zusammen und Zett sah sich einem schwarzbärtigen Klingonen namens Qahl gegenüber. Nachdem die letzten Verzerrungen des Transportereffektes verschwunden waren, machte der Besucher einen Schritt vorwärts. Er schaute Zett in die Augen und deutete auf den Sarkophag. „Ist er das?“
„Ja“, sagte Zett. Er ging einen Schritt beiseite, um Qahl ungehinderte Sicht zu ermöglichen. „Schauen Sie ihn sich erstmal an, wenn Sie möchten.“
Der Klingone trat hinter Zett an eine der längeren Seiten des Artefakts. Seine großen, mit Schwielen übersäten Hände liebkosten die Furchen und Erhebungen des primitiv gemeißelten Steindeckels. Zett folgte ihm und stellte sich auf die gegenüberliegende Seite des steinalten Sargs. Qahl fragte: „Wo haben Sie ihn her?“
„Sind Sie bereit, fünf Millionen extra zu bezahlen?
Qahl sah Zett böse an und grunzte, während er die Untersuchung des Sargs fortsetzte. „Ich möchte hineinsehen.“
„Bitte“, sagte Zett und trat zurück, um ihm mehr Platz zu machen.
Qahl bemühte sich, einen festen Halt an dem Deckel zu finden. Er funkelte Zett an. „Sie können durchaus mit anpacken.“
Zett machte eine ausladene Geste von dem maßgeschneiderten schwarzen Anzug zu seinen makellos polierten Schuhen und lächelte ihn mit seinen glänzend schwarzen Zähnen an. „Tut mir leid“, sagte er. „Ich bin für körperliche Arbeit nicht passend angezogen.“
Qahl knurrte, während er sich verärgert damit abmühte, den Deckel alleine hochzuheben. Zett konnte aus einigen Metern Entfernung den vor
gagh
fauligen Atem riechen. Unter gewaltiger Anstrengung hob er eine Seite um wenige Zentimeter an, neigte seinen Kopf, um darunter zu linsen und konnte hypnotisierendes Flackern violetten Lichtes erspähen. Er machte große Augen und seine Kinnlade klappte herunter.
Zett zählte bis Zehn. Er beschloss, dass Qahl genug gesehen hatte, um eine sachkundige Entscheidung zu treffen und drückte seine Handfläche gegen den Steindeckel. Mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen schloss der Sarg sich wieder. „Zufrieden?“
Der Klingone nickte, wischte einen Film aus nach Moschus stinkendem Schweiß von seiner Stirn und trat zurück. Er langte in eine Tasche seiner schwarzgoldenen Uniformjacke und zauberte einen Kreditchip hervor, den er Zett überreichte. Der gepflegte kahlköpfige Nalori nahm ihn mit einem höflichen Nicken entgegen und brachte ihn zu einem Interface am Schott, um zu überprüfen, ob es sich um keine Fälschung handelte, mit keiner Sprengladung versehen war und den korrekten Betrag enthielt. Er strich über seinen geflochtenen hellvioletten Bart und beobachtete Qahl dabei aus dem Augenwinkeln.
Zu seiner Überraschung war mehr Geld auf dem Chip, als abgemacht worden war.
Er drehte sich um und richtete seine zu Schlitzen zusammengekniffenen mattschwarzen und pupillenlosen Augen auf Qahl, der offensichtlich den argwöhnischen Blick von Zett bemerkt hatte und breit grinste. „Ein Bonus für Sie“, sagte der Klingone. „Um unsere Dankbarkeit zu zeigen für die erfolgreiche und zweifellos gefährliche Ermordung unseres übergelaufenen Agenten auf Vanguard.“
Zetts Meinung nach war die Ermordung von Lurqal – oder Anna Sandesjo – die wohl schlampigste Arbeit, die er je erledigt hatte. Er zog es vor, seine Opfer unter vier Augen zu töten und ihre Leichen spurlos verschwinden zu
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