Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
Reyes. „Lassen Sie mir von irgendjemandem mehr Zucker bringen.“
Pennington entspannte auf einem bequemen Stuhl vor dem Café auf einem Platz am Rand von Stars Landing. Die sichelförmige Nachbarschaft voll eleganter ziviler Gebäude schimmerte unter dem fahlen morgendlichen Schein des künstlichen Himmels der Terrestrischen Anlagen von Sternenbasis 47.
Er war froh, zurück an einer seiner Lieblingsstätten der Station zu sein. Es gab nur ein paar andere Orte auf Vanguard, die Eier Benedikt zubereiteten, aber nirgendwo waren sie so gut gemacht wie im Café Romano. Pennington machte dafür Matt, den Haupteigentümer des Cafés, verantwortlich und seine Fähigkeit, die perfekte Sauce Hollandaise zu bereiten.
Es war 5 Minuten nach 0800. Pennington hatte sein Frühstück und seinen dreifachen Espresso schon halb beendet; seine neueste Story war weniger als neunzig Minuten alt und hatte bereits einen Sturm des Aufruhrs im interstellaren Nachrichtennetzwerk provoziert. In einem Artikel hatte er die Auslöschung von Gamma Tauri IV mit Widersprüchen in der Darstellung der Sternenflotte der Tode ihres Personals auf Erilon, der Zerstörung der
U.S.S. Bombay
und einer zuvor unbekannten Spezies, die das plötzlich verschwundene Jinoteur-Sternensystem kontrolliert hatte, konfrontiert.
Experten mancher Nachrichtendienste hatten seine Schilderungen als Fiktion tituliert, aber bis jetzt war es niemandem gelungen, seine Videobeweise der Wesen, die als Shedai bekannt waren, in Verruf zu bringen. Vor allem konnte niemand das Verschwinden des Systems erklären. Unabhängige Quellen hatten bereits die komplette Vernichtung von Gamma Tauri IV durch Photonentorpedo-Bombardements bestätigt und die Sternenflotte hatte widerstrebend ihre Rolle bei dieser Tragödie zugegeben.
Sein Datengerät registrierte sowohl beständig hereinkommende Text-nachrichten von früheren Kollegen beim FNS, als auch von Redakteuren und Kollegen anderer Nachrichtendienste. Die Anschreiben waren alle einstimmig in ihrer Gratulation; viele unterbreiteten ein Angebot für ein langfristiges Kolumnen-Engagement oder baten ihn, Leitartikel einzureichen. Als er den unteren Teil der alphabetischen Liste überprüfte, fand er eine knappe Mitteilung von Arlys Warfield, seiner früheren FNS-Redakteurin, die ihn nach dem Debakel mit der
Bombay
-Story gefeuert hatte.
Er genoss den Geschmack des Sieges zusammen mit seinem Espresso.
Reiß dich zusammen
, dachte er und zerstach damit die plötzlich aufgeblähte Seifenblase seines Egos.
Du bist nicht mehr als ein Tippäffchen, das das Herumschnüffeln liebt. Fang bloß nicht an, deiner eigenen Presse zu glauben
.
Gerade als er eine Gabel von den Eiern Benedikt in Richtung Mund bewegte, piepte sein Datengerät zweimal, um eine hereinkommende Übertragung zu signalisieren. Er legte die Gabel wieder auf dem Teller ab, nahm das Gerät und stellte den Sender ein. „Tim Pennington hier.“
„Mr. Pennington“
, antworte die raue, vertraute Stimme von Commander Reyes.
„Meinen Sie, dass Sie noch einen Knüller verkraften können?“
Mit einem schnellen Blick umher vergewisserte sich Pennington, dass niemand lauschte. „Ich werde es versuchen.“
„Kommen Sie in den nächsten fünf Minuten zu meinem Büro. Reyes Ende.“
Pennington zog sein tragbares Aufzeichnungsgerät aus der Tasche und rannte zu den Turboliften.
Captain Rana Desai wartete vor Reyes’ Büro. Sie wurde von zwei ernst blickenden jungen Sicherheitswachen flankiert. Um sie herum setzte sich das alltägliche Geschäft fort und als seine Tür aufglitt, war das Zischen in dem Tumult von Vanguards Einsatzzentrale kaum hörbar.
Reyes trat durch den Durchgang und stellte sich vor sie. Alle Tätigkeiten auf dem Deck verstummten und die vorher betriebsame Stimmung schlug in grimmige Erwartung um. Ein paar Meter entfernt öffnete sich ein Turbolift. Tim Pennington stolperte heraus und kam zum Stehen.
Von dem Moment an, in dem sie begonnen hatte, ihr Schaubild im JAG-Büro zusammenzufügen, hatte sie gewusst, dass dieser Moment kommen könnte. Aber sie hatte nicht erwartet, dass es so bald sein würde, oder dass Reyes ihn selbst herbeiführen würde. In einer Lautstärke, die nur für ihn gedacht war, fragte sie: „Diego … du weißt, dass ich keine andere Wahl habe?“
Seine Haltung war stolz, aber versöhnlich. „Du tust nur deinen Job, Rana.“
Um sie herum waren die Schaulustigen näher gekommen. Junior-Offiziere, Reyes’ Yeoman und besonders der
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