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Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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lassen. Ein Mord, der vermutet, aber niemals bewiesen werden konnte, war der Höhepunkt seiner Kunst – eine Bombenexplosion mit großem Kollateralschaden war eine amateurhafte Grausamkeit. Er hatte damals von den Klingonen lediglich eine kurze Anweisung erhalten und der Geheimdienst der Sternenflotte hatte außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Daher war das brachiale Bombenattentat auf der
Malacca
unglücklicherweise die einzige für ihn durchführbare Taktik gewesen.
    Er zog den Chip vom Bedienfeld in der Wand ab, steckte ihn in seine Hosentasche, drehte sich zu Qahl um und sagte: „Vielen Dank.“ Dann nahm er aus seiner Jackentasche eine Fernbedienung und gab den Code ein, der den Transporterstörer abschaltete. „Alles startklar.“
    Qahl pflückte einen Kommunikator von seinem Gürtel und ließ ihn aufschnappen. Ein paar kehlige klingonische Kommandos später lösten sich der Steinsarg und er in einem strahlenden Flirren goldener Partikel auf, das von dem Surren eines Transporterstrahls begleitet wurde.
    Zett kehrte zum Cockpit zurück und setzte sich. Er hatte keine Ahnung, was sich in dem Sarkophag befand oder warum die Klingonen gewillt gewesen waren, für dessen Beschaffung so einen haarsträubenden Preis zu zahlen. Er war bloß froh, ihn von seinem Schiff zu haben – auf mehr kam es nicht an.
    Alles normales Tagesgeschäft
, redete er sich selbst ein, als er die Maschinen der
Icarion
anwarf, den Kurs nach Vanguard setzte und den Sprung auf Warpgeschwindigkeit machte.
    Das Messer, das T’Prynn aus ihrer Brust zog, war nicht real, genauso wenig wie die dunkelgrüne Spur warmen Blutes, das die gewellte Stahlklinge entlangrann. Ein kühler Wind fegte über die nächtliche Einöde aus Sand und zerbrochenen Steinen, ein kaltes Versprechen der kommenden Pein.
    Nichts davon war wirklich, gar nichts. Weder der sternenlose Himmel, die endlose Nacht, noch die riesige unwegsame Einöde, die sich unter dieser Leere erstreckte. Nicht der Schmerz ihrer zerschmetterten Knochen, nicht ihre geschundene Haut, nicht die brennenden Striemen auf ihrem Rücken, nicht der Riss in ihrer Lippe, nicht das nach Kupfer schmeckende Blut in ihrer Kehle.
    Das Einzige, was in diesem vereisten Fegefeuer real war, waren T’Prynns Trauer, Zorn und Verzweiflung. Abgeschottet in ihrem Geist, ihrer psionischen Fähigkeiten und Geduldsmeditationen beraubt, klammerte sie sich an ihre Schuld, ihren Groll und ihren bitteren Kummer; denn das war alles, was ihr geblieben war. Ihr Wehklagen und ihre gutturalen Schreie waren genauso Erfindungen ihrer Fantasie wie das gespenstische Heulen des Windes, aber ihr Schmerz war echt.
    Er war
echt
, also klammerte sie sich daran.
    Die Zeit schwand dahin. Das Land und alles was darauf stand – jeder einzelne Monolith, jeder tote und gespaltene Baum – war von innen heraus von einem unwirklichen mattgrauen Zwielicht erleuchtet. Ihre Haut hatte die aschfahle Tönung einer Leiche und ihr Blut lief dunkel aus Wunden herab, die nicht verheilen wollten.
    Annas Geist wanderte in stillen Schritten durch die Wüste. Ihr anklagendes Starren lähmte T’Prynn. Dann verschwand sie in einem Auflodern von Flammen, wie ein Pergamentfetzen, der von einem Lagerfeuer verzerrt wird.
    Warum habe ich sie gehen lassen? Wie konnte ich das tun?
    T’Prynn kroch über den kalten Sand wie ein Getier auf dem Meeresboden in einem Ozean der Reue. In jeder Richtung sah sie Schatten ihres früheren Ichs, die beschämende Momente aus dem Leben nachspielten, das sie geführt hatte.
    Sie hatte wehrlose Menschen in Gefahr gezwungen. Einen guten Mann hatte sie getäuscht und ruiniert. Unzählige kleinere Erpressungen, Betrügereien und Nötigungen begangen. Prinzipien verraten im Namen des „Allgemeinwohls“ und eines illusorischen, unerreichbaren Guts namens „Volkssicherheit“. Durch ihre Bemühungen, dieses abstrakte Konzept zu unterstützen und zu verteidigen, waren echte Leben ausgelöscht und echte Menschen verletzt worden. Es war ein unlogisches, sinnloses Unterfangen gewesen.
    Was bin ich? Was ist aus mir geworden?
    Sein Fuß knallte gegen ihren Hinterkopf.
    Der Aufprall schlug sie mit dem Gesicht nach unten in den Sand. Sie sah auf – aber nur weil Sten sie an den Haaren zog. Schroffe Felsen zerkratzten die Haut auf ihrem Rücken, während er sie über den Boden zu einer länglichen rechteckigen Grube schleifte, die mit glühenden Kohlen gefüllt war. Um sie herum stand der ganze zeremonielle Prunk

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