Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
beschossen. Die Klingonen erwiderten den Angriff – und lösten offenbar eine Reaktion aus, die ihren Gegner, was auch immer es war, dazu brachte, den Planeten zu sprengen.“
Wieder hob Sorak die Hand. Nachdem Xiong auf ihn gezeigt hatte, fragte der Vulkanier: „Können Sie uns sagen, gegen wen oder was die Klingonen gekämpft haben?“
Unfähig, den düsteren Ausdruck in seiner Stimme zu verbergen, antwortete Xiong: „Ja, das kann ich.“ Er aktivierte die zweite Datenkarte und blickte auf den Monitor. „Es ist das hier.“
Bewegte Bilder ruckelten über den Schirm. Filmmaterial, das während des ersten und zweiten Kampfes gegen das schwarze Wesen auf Erilon von Trikordern aufgenommen worden war, zeigten die tödlichen Kampfmaschinen aus verschiedenen Perspektiven. Mehr als zwei Meter hoch und entfernt menschlich aussehend, rasten sie eine trostlose graue Winterlandschaft entlang und hinterließen dabei eine Wolke aus verdampftem Schnee und Eis. Ihre Arme endeten in kegelförmigen Spitzen, die sich – wie mehr als eine Filmsequenz bewies – bestens dazu eigneten, Menschen entzwei zu reißen oder sie mit einem Stich aufzuspießen. Wiederholt zeigte die Montage die vollkommene Nutzlosigkeit von Phasern gegen diese Wesen, die so aussahen, als bestünden sie aus vulkanischem Glas.
Das Video endete abrupt und hinterließ in der Kombüse der
Sagittarius
erschrecktes Schweigen. Der normalerweise unerschütterliche Commander Terrell fasste das Entsetzen der Gruppe in Worte: „Heilige Scheiße.“
„Ja, so kann man das ausdrücken“, sagte Xiong ohne Ironie. „Wir konnten sie für eine Weile mit Kraftfeldern abhalten, aber der beste Schutz war ein simples energiedämpfendes Feld. Das hat es uns ermöglicht, den Körper eines dieser Wesen zu bergen und wir fanden heraus, dass er große Mengen des Meta-Genoms enthält.“
Er spürte, dass er besser weitermachen sollte, statt die Besatzung noch länger über das Blutbad auf Erilon nachdenken zu lassen. Er reaktivierte die Sternenkarte des Jinoteur-Systems auf dem Schirm. „Nun zu der Verbindung. Während sich die Sternenbasis 47 noch im Bau befand, wurde eine fremdartige Trägerwelle entdeckt, die diverse wichtige Bordsysteme beeinträchtigte. Lieutenant Farber von der
Lovell
gelang es, diese Trägerwelle aufzuhalten, indem er eine Antwort auf derselben Frequenz sendete. Wir haben seitdem herausgefunden, dass einige Datenfolgen der Trägerwelle mit typischen Sequenzen des Meta-Genoms übereinstimmen. Die Reproduktion der Sequenzen hat uns auf die Spuren verschiedener Welten innerhalb der Taurus-Region geführt, die vielleicht weitere Untersuchungen verdienen.“ Er zeigte auf die Sternenkarte. „Vor etwa zwei Monaten konnten mein Team und ich das Jinoteur-System als den Ursprung der Trägerwelle festlegen. Als wir einen genaueren Blick auf das System warfen, entdeckten wir, dass es … nun,
nicht normal
zu sein scheint.“
Xiong rief eine detailliertere Computeranimation des Systems auf, in der jeder Planet und Satellit einer anders gefärbten Bahn folgte. Während sich der Blickpunkt der Animation änderte und neu einstellte, fuhr Xiong mit seinen Erläuterungen fort. „Jinoteur ist ein großer Klasse-F-Stern mit fünf Planeten, von denen keiner die gleiche orbitale Ebene beschreitet. Das allein mag noch nicht bemerkenswert klingen, außer, dass sie sich ungewöhnlich weit von ihrer Bahnebene entfernen.“ Er deutete auf die weit auseinanderliegenden unterschiedlichen Bahnen des Planeten um seinen Stern und fuhr fort: „Die Umlaufebenen des ersten und fünften Planeten stehen nahezu senkrecht zueinander. Der zweite und dritte Planet folgt Bahnen, die in ihrer Verschiebung von der Ekliptik ungefähr gleich sind – aber geneigt um sich gegenseitig ergänzende Winkel. Der vierte Planet liegt der Äquatorebene des Sterns am nächsten.“
Er gab dem Computer über die Kontrollkonsole in der Wand Anweisungen und die Animation zoomte näher an den vierten Planeten. Er fuhr fort: „Die ersten drei Planeten in dem System haben jeder zwei Trabanten. Der vierte Planet hat drei und der fünfte Planet, ein Gasriese, hat vier. In jedem Fall sind die Umlaufebenen jedes Mondes exakt parallel zueinander und senkrecht zu der des Planeten. Das hat den Effekt, dass keiner der Monde jemals zwischen seinen Wirtsplaneten und den Stern gelangt.
Noch merkwürdiger ist: Jeder Trabant weist dieselbe Besonderheit in der Rotation auf – stets zeigt dieselbe Seite nach außen und
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