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Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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weniger als fünf Stunden“, antwortete T’Prynn.
    Cooper rief ein Stationierungsraster der Sternenflotte auf und legte es über die Sternenkarte. „Die
Endeavour
und die
Lovell
sind zwölf Tage von Jinoteur entfernt“, sagte er. „Wir haben jede Menge Antimaterie-Behälter hier auf Vanguard, aber das schnellste Schiff, das einen befördern könnte, würde immer noch eine Woche brauchen, um da raus zu kommen.“
    „Danke, dass Sie uns vom unglaublich Offensichtlichen berichtet haben, Commander“, sagte Jetanien verdrießlich. Er knackte dreimal kurz mit seinem Schnabel. „Wenn wir eine Einführung über den Unterschied zwischen heiß und kalt brauchen, werden wir Ihren weisen Rat sicherlich wieder einholen.“
    Reyes sah Jetanien warnend an. „Da ist wohl heute morgen jemand mit der falschen Pfote aufgestanden.“ Er wusste, dass er Jetanien leicht davonkommen ließ. Seit dem dramatischen Abbruch des Gipfeltreffens mit den Klingonen und Tholianern vor sieben Wochen schwankte der undurchschaubare Diplomat zwischen Nörgelattacken und langen Phasen des Schmollens. Reyes vermutete, dass in diesen Verhandlungen für Jetanien selbst mehr auf dem Spiel gestanden hatte, als er zugeben wollte.
    „Was ich sagen wollte, bevor ich unterbrochen wurde“, sagte Cooper nach einem Moment peinlichen Schweigens, „ist, dass wir vielleicht ein paar Sympathisanten in den Systemen um Jinoteur auftreiben und einen von ihnen dazu bringen könnten, einen Treibstoffbehälter rauszuschleppen.“
    „Zivilisten“, murmelte Reyes. Er hoffte immer noch, dass ihnen eine andere Möglichkeit einfallen würde, wusste aber, dass das eher unwahrscheinlich war. „Ich kann nicht glauben, dass wir überhaupt daran
denken
, dort Zivilisten hinzuschicken.“
    T’Prynn sagte: „Vielleicht gibt es eine Alternative, Commodore. Allerdings sind dazu womöglich ein paar … Kompromisse nötig.“
    Durch ihre Wortwahl sträubten sich seine Nackenhaare. Die letzten paar Monate hatten ihm auf die harte Tour beigebracht, dass sich T’Prynns Vorstellung von „Kompromissen“ meistens als rabiater entpuppte, als ihm lieb war. „Was schlagen Sie vor, Commander?“
    „Selbst mit der Hilfe regionaler Parteien wird es frühestens in zweiundzwanzig Stunden möglich sein, der
Sagittarius
Treibstoff zu bringen. Weil diese Zeitspanne nicht verkürzt werden kann, besteht unsere einzige Option darin, den Zeitplan der Klingonen zu verlängern.“
    Verstohlene Blicke schossen zwischen Reyes, Cooper und Jetanien hin und her. Cooper sah T’Prynn von der Seite an. „Sprechen Sie davon, das Auslaufen der
Zin’za
von Borzha II zu verzögern?“
    „Das tue ich“, sagte T’Prynn.
    Jetanien räusperte sich ausgiebig, bevor er voller Misstrauen fragte: „Und wie genau wollen Sie das bewerkstelligen?“
    Sie drehte sich zu Reyes und fixierte ihn mit einem kalten, berechnenden Blick. „Das“, sagte sie, „ist der Punkt, wo die Kompromisse ins Spiel kommen.“
    Ungestörte Momente waren selten für Ganz. Täglich umgeben von Handlangern und weiblichen Begleiterinnen war er genötigt, stets reserviert zu erscheinen, unangreifbar und beherrscht. Sein öffentliches Bild zu pflegen, war ein unaufhörliches Bemühen. Er konnte es sich nicht erlauben, in einem Moment der Schwäche erwischt zu werden. Vor anderen die Kontrolle über sich zu verlieren, würde bedeuten, die Kontrolle über diejenigen zu verlieren, die für ihn arbeiteten und das Gesicht vor denjenigen zu verlieren, mit denen er Geschäfte betrieb. Ein sorgloses Lachen, ein Ausdruck von Wut, irgendein Hinweis auf Zweifel oder Bedauern konnte alles vernichten, was er so lange aufgebaut hatte. Seine Gefühle zu verbergen, war sehr schwer für ihn. Er war ein leidenschaftlicher Mann, genauso anfällig für Wut wie für Leichtsinnigkeit. Die Rolle eines Niemands zu spielen war die schwerste Aufgabe, die er jemals erfüllen musste – und wahrscheinlich auch die lebenswichtigste.
    Er verbrachte seine Tage und die meisten seiner Abende auf dem Präsentierteller. Das machte die wenigen einsamen Stunden an Bord der
Omari-Ekon
so kostbar; er genoss sie wegen ihrer Einfachheit. Duftige, kühle Laken. Erleichterung von dem ständigen Lärm und betäubenden Gerüchen des Spieldecks. Die leidenschaftliche Umarmung der einzigen Frau, die das Innere seines Schlafzimmers betreten durfte, auch wenn außerhalb davon niemand die beiden jemals auch nur fünf Meter voneinander stehen sah.
    Neera saß vor dem Waschtisch zu

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