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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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konnten sich die Männer und Frauen, die er einst befehligt hatte, wieder ihren Jobs und den schwierigen Aufgaben widmen, die ihnen die Sternenflotte übertrug.
    Reyes besah sich Fishers Uniform, dann blickte er auf Desai. „Allmählich komme ich mir underdressed vor“, sagte er und strich sich imaginäre Falten aus dem grauen Overall, den zu tragen man ihm befohlen hatte – Standardkleidung für Gefangenentransporte.
    „Immerhin ist er nicht orange“, sagte Fisher. Seine Augen wanderten zu Desai. „Guten Abend, Rana“, sagte er und zögerte. „Oder ist es schon Guter Morgen?“
    Desai hob die Schultern und verschränkte die Arme. „Weder noch.“
    Fisher nickte verstehend, hob die Bücher hoch und reichte sie Reyes. „Ein wenig Lektüre zum Zeitvertreib.“
    Reyes blickte ihn spöttisch an. „Und hütet euch vor Ärzten, wenn sie Geschenke bringen.“ Er nahm die Bände und ließ seine Finger über die ledernen Einbände gleiten. „Sie sind wunderschön, Zeke.“
    „Keine Erstausgaben oder so etwas“, sagte Fisher. „Ich habe sie vom Quartiermeister herstellen lassen. Du ziehst ja echte Bücher Datenkarten vor, außerdem wusste ich nicht, ob du Zugang zu einem Terminal haben würdest. Na ja, die da sehen im Regal ohnehin besser aus.“
    Reyes öffnete das größte der Bücher und genoss den Geruch des jahrhundertealten Papiers, von dem er doch wusste, dass es erst kürzlich hergestellt worden war. Wie bekamen die das nur so überzeugend hin? Als er den Band zuklappte, drehte er ihn und seine Begleiter um, um die Titel auf den Buchrücken zu lesen. „
Der Graf von Monte Christo? Die Verurteilten? Sonnenaufgang auf Zeta Minor?
“ Die ersten beiden hatte er vor langer Zeit in der Schule gelesen, aber von dem letzten noch nie gehört. Es war auch deutlich dünner.
    „Da geht’s um Gefängnisausbrüche“, erläuterte Fisher.
    „Lehrreiche Lektüre“, fügte Desai hinzu.
    Reyes lachte über ihren Galgenhumor und betrachtete den letzten Roman. „
Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch?

    „Hat auch zehn Jahre im Knast verbracht“, sagte Fisher. „Aber ich gehe davon aus, dass du es bedeutend leichter haben wirst.“
    „Das hoffe ich“, sagte Reyes und ging zu dem Esstisch, auf dem eine kleine schwarze Tasche stand. Darin befanden sich die wenigen persönlichen Gegenstände, die er mitnehmen durfte, unter anderem einige Fotos und ein paar Bücher aus seiner Bibliothek. Der Rest seines Hab und Guts würde in den Frachtlagern der Station darauf warten, dass er einen Bestimmungsort dafür angab. Kleidung oder Hygieneartikel hatte er nicht eingepackt, da sie auf dem Flug und in der Strafkolonie auf ihn warteten. „Dein Geschmack bei Geschenken ist fast so gut wie mein Modeverständnis.“ Er kehrte zu seinen Freunden zurück und klopfte Fisher auf die Schulter. „Danke, Zeke. Ehrlich.“
    „Ich brauchte eben was, in das eine Feile hinein passte“, gab der Arzt zurück. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. „Und jetzt hör mir zu, Diego“, sagte er und packte Reyes an der Schulter. „Ich weiß, dass du getan hast, was du für notwendig hieltest – und wer weiß, vielleicht bekommen die Leute dadurch ein wenig Verstand ins Hirn geprügelt. Aber bis das geschieht, bist du nicht allein, verstehst du mich? Du hast Freunde.“
    Reyes lächelte wieder. „Ich weiß“, sagte er, und dann klingelte es erneut. „Herein.“
    Die Tür öffnete sich, und die beiden Wachposten Lieutenant Beyer und Ensign Tseng traten herein. Auf Beyers Gesicht lag etwas, das nur der Versuch einer Entschuldigung sein konnte.
    „Es tut mir leid, Comm… Es tut mir leid, Sir“, sagte sie, „aber es ist Zeit.“
    Reyes nickte. „Okay.“ Sie hatten abgemacht, dass Rana hierbleiben und ihn nicht zur Hangarbucht begleiten würde. Reyes umarmte Fisher, seinen langjährigen Freund, wie einen Bruder oder einen Kameraden, mit dem man viel durchgemacht und gemeinsam überlebt hatte.
    „Kümmere dich um Rana, ja?“, bat er, als sie sich lösten.
    „Geht klar“, sagte Fisher ernst.
    Dann wandte sich Reyes zu ihr um und sah die Tränen, die nun ungehemmt über ihr Gesicht liefen. Ohne ein Wort trat sie zu ihm, nahm ihn fest in die Arme und presste ihre Lippen auf seine. Reyes stand stockstill und fürchtete, bei der kleinsten Bewegung seinen eigenen Gefühlen eine Lücke in seiner Deckung zu gewähren. So standen sie einige Momente da, und wollten einander nicht loslassen. Schließlich hörte Reyes ein leises,

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