Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
Vom Netzwerk:
könnte argumentieren, dass die Absichten des Commodores ehrenhaft waren, Admiral“, sagte Jetanien und legte seine großen Hände auf den Tisch.
    Nogura schüttelte den Kopf. „Sie wissen ja, was man über gute Absichten und die Straße zur Hölle sagt.“ Er blickte über den Tisch. „Naja, Sie vielleicht nicht.“
    „Doch, weiß ich, Sir“, erwiderte der Botschafter. „Trotz seiner Motive handelte Commodore Reyes juristisch gesehen falsch. Moralisch sieht es anders aus. Ich weiß nicht, wie ich in seiner Lage gehandelt hätte, doch denke ich mir gerne, dass er einem größeren Zweck dienlich war.“
    Das war ein interessanter Gedanke, den Nogura auch schwer widerlegen konnte. Natürlich waren Jetanien und ein paar ausgewählte Mitglieder des Führungsstabes der Station über die wahre Mission der Sternenflotte in der Taurus-Region informiert worden. Wenn Jetanien jetzt sagte, Reyes habe in seinen Augen einem größeren Zweck gedient, bedeutete das nicht gleichzeitig, dass frühere Entscheidungen und Handlungen zum Wohle der Sicherheit – manche von ihnen von Jetanien selbst ausgeführt – moralisch verwerflich gewesen waren? Waren sie vielleicht sogar illegal?
    Diese Dose voller Würmer heben wir uns für einen anderen Tag auf, in Ordnung?
    Ein Kellner trat zu ihnen und stellte eine große Schüssel vor Jetanien ab, in der sich etwas befand, das dem Aussehen nach aus einem der Müllentsorgungszentren der Station stammte. Ein schwacher Gestank umgab die Schüssel, und Nogura konnte sich nicht verkneifen, die Nase in leichtem Protest zu rümpfen.
    „Falls Sie der Geruch stört, bitte ich um Entschuldigung“, sagte der Botschafter und brachte die Schüssel zu seinem Mund. „Aber die eingelegte Keesa-Käferbrühe ist hier einfach unvergleichlich gut.“
    Nogura zuckte mit den Achseln. „Unvergleichlich kommt hin“, sagte er, putzte sich die Nase und leerte sein Glas. „Botschafter, darf ich annehmen, dass Sie mich heute Abend nicht aufgesucht haben, um über meine Essgewohnheiten oder den ehemaligen Commodore Reyes zu sprechen? Haben Sie bezüglich Lieutenant Xiong Neuigkeiten von den Klingonen?“
    Jetanien grunzte aufgebracht und schüttelte den Kopf. „Lugok beharrt darauf, dass auf Erilon keine Gefangenen gemacht wurden. Entweder ist er ein versierter Lügner, was ich bezweifle, oder über die Situation nicht informiert.“
    Nogura runzelte die Stirn und beugte sich vor, um den rigelianischen Chelonen anzustarren. „Und? Was unternehmen Sie deswegen?“
    Aus Jetaniens vogelähnlichem Maul kam ein tiefer Seufzer der Resignation. „Momentan nichts. Lugok schweigt, anscheinend auf einen Befehl des Hohen Rates hin. Alle diplomatischen Beziehungen liegen auf Eis.“
    „Es gibt nicht nur Sie und Lugok“, beharrte Nogura, „aber das wissen Sie selbst. Auf beiden Seiten will niemand mit niemandem reden, und alle haben den nervösen Finger schon am Abzug.“ Einen Moment lang lauschte Nogura dem sanften, nahezu einlullenden Gemurmel der Unterhaltungen der anderen Gäste, dann lehnte er sich in seinem Sitz zurück. Hinter seinem linken Auge pochte es dumpf, ein sicheres Anzeichen für kommende Kopfschmerzen.
    Ich habe wichtigere Probleme
, entschied er.
    „Ich weiß Ihre Mühen zu schätzen, Botschafter“, sagte er, „doch die traurige Realität sieht so aus, dass Lieutenant Xiong ungeachtet seines einzigartigen Wissens und seiner Fähigkeiten, im großen Gesamtbild doch nur ein einzelner Mann ist.“ Er hob die Hand in die Luft und deutete auf die Zimmerdecke. „All das – unsere Mission und die Geheimnisse, die da draußen vielleicht noch auf uns warten – dürfte in den kommenden Tagen und Wochen herzlich unwichtig werden. Xiong ist vielleicht nur das erste Opfer eines Krieges, in dem ihm noch zahllose weitere folgen werden.“
    Jetanien grunzte gereizt. „Angesichts der jüngsten Entwicklungen kann ich Ihnen nur schwerlich widersprechen, Admiral, doch sehen Sie es so: Was, wenn die Klingonen Xiong tatsächlich haben und dank eines Wunders und seiner erzwungenen Mithilfe eine furchtbare Waffe entdecken, die sie gegen die Föderation anwenden können?“
    „Sollte dem so sein, Botschafter“, antwortete Nogura, „schätze ich, dass der Krieg sehr schnell vorbei sein wird. Mit für uns furchtbarem Ausgang.“

Kapitel 48
    Der Löffel ähnelte eher einer kleinen Schaufel oder einem Werkzeug zum Gartenbau und passte fast nicht in seinen Mund. Allerdings hatte Xiong gelernt, die schwere

Weitere Kostenlose Bücher