Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
nahm er es entgegen. „Ich verstehe nicht ganz …“
„Als Erinnerung“, sagte T’Prynn, dann richtete sie ihren Oberkörper auf und blickte die Männer an. Sie hob die rechte Hand zum traditionellen vulkanischen Gruß. „Ich wünsche Ihnen beiden langes Leben und Frieden.“
M’Benga erwiderte die Geste. „Langes Leben und Frieden, Commander.“
„Auf Wiedersehen, T’Prynn“, fügte Pennington hinzu, und spürte einen Kloß im Hals, während er mit den Fingern über das Mandala strich. Ob er sie je wiedersah? In Anbetracht dessen, was die Sternenflotte mit ihr vorhatte, war das unwahrscheinlich.
Andererseits: Sie war
T’Prynn
.
Kapitel 47
Nogura schmiegte sich an die gepolsterte Rückenlehne des Stuhles in der ruhigen Ecke von
Manón‘s Kabarett
, nippte am Wein, der vor ihm auf dem Tisch stand, und beobachtete das Treiben um ihn herum. Stationsmitarbeiter und Zivilisten belegten die meisten der anderen Tische, wie auch die Sessel, Sofas und Sitzkissen, die um die Einrichtung des Nachtclubs arrangiert waren. Ein Tuscheln aus unzähligen Gesprächen lag in der Luft, wenngleich die Worte selbst nicht auszumachen waren, und Nogura entgingen die flüchtigen Blicke nicht, welche die Offiziere immer wieder in seine Richtung warfen. Es war nicht schwer zu erraten, was das Thema zumindest einiger dieser Unterhaltungen war: er.
Naja
, lenkte er ein,
vielleicht nicht speziell du
.
Die meisten Diskussionen drehten sich vermutlich um den Mann, den er ersetzt hatte. Und um die Ereignisse, die dazu geführt hatten. Dass Diego Reyes von seiner Mannschaft geschätzt worden war, stand außer Frage, von den Gefühlen seiner engeren Freunde ganz zu schweigen. Nogura war überzeugt, dass ein beachtlicher Prozentsatz der Bevölkerung von Sternenbasis 47 auf Seiten des ehemaligen Commodore war – egal, ob sie seinen Entscheidungen und Taten zustimmten oder nicht. Und zweifellos erachteten einige dieser Leute das über Reyes verhängte Urteil als zu hart. Sie konnten sich das natürlich erlauben.
Nogura schloss die Augen, hob das Glas und roch das Aroma des Weines, bevor er den nächsten Schluck nahm. Dann rutschte er in eine bequemere Sitzposition und wartete zufrieden auf sein Essen, als er hinter sich eine vertraute Stimme hörte. „Admiral Nogura, ich hoffe, ich komme nicht ungelegen.“
Als er sich umwandte, erblickte er Botschafter Jetanien. Der rigelianische Chelone sah mitgenommen aus, auch wenn seine Gesichtszüge wenig Raum für Ausdrucksmöglichkeiten boten.
„Ganz und gar nicht, Botschafter“, sagte Nogura. „Möchten Sie sich mir anschließen?“ Die Frage war kaum ausgesprochen, da merkte der Admiral, dass die am Tisch befindlichen Sitzmöbel nicht zum außergewöhnlichen Körperbau des Botschafters passten.
Jetanien erlebte dies sichtlich nicht zum ersten Mal und handelte bereits. Auf einen schlichten Wink hin erschienen zwei Angestellte des Kabaretts und brachten einen Stuhl ohne Lehne, der den Bedürfnissen Jetaniens weit besser entsprach. Der Botschafter dankte ihnen und nahm gegenüber von Nogura Platz. „Der Service ist hier vorzüglich“, bemerkte der Admiral.
„Ich bin eine Art Stammgast“, erwiderte Jetanien. Er deutete auf Noguras halb leeren Teller. „Wissen Sie, dass es ungesund sein kann, allein zu essen? Genau wie allein zu trinken gewisse Risiken birgt.“
Lächelnd hob Nogura sein Glas und ließ den Inhalt kreisen. „Ich schätze, das bringt der Rang so mit sich.“ Vor langer Zeit hatte er sich angewöhnt, nach einem langen Arbeitstag einen Drink zum Essen zu nehmen. Da störte es ihn nicht, dass er meist allein speiste – das gehörte dazu, wenn man als Flaggoffizier nicht unter Gleichrangigen diente. „Außerdem kann ich es der Mannschaft kaum verdenken, dass sie einen Bogen um mich macht. Selbst in einer so lockeren Atmosphäre wäre es ihnen sicher unangenehm, auf mich zuzukommen.“ Mit der freien Hand deutete er auf das Innere des Nachtclubs.
Jetanien machte ein Geräusch wie Wasser, das aus einer Spüle abfloss. „Ich bezweifle, dass sie Ihnen gegenüber echten Zorn hegen, Admiral. Immerhin waren Sie an Commodore Reyes’ Verfahren und anschließender Verurteilung nicht beteiligt.“
„Und dennoch“, entgegnete Nogura, „bin ich der, den die Sternenflotte als Ersatz des Mannes geschickt hat, den sie respektierten.“ Er seufzte leise. „Überhaupt ist es eine Schande, was da geschehen ist. Was für eine Verschwendung eines guten Offiziers.“
„Man
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