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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Metallschüssel in seiner linken Hand zu balancieren. Dadurch konnte er sich darauf konzentrieren, das herunterzuwürgen, was in ihr war und den Nerv hatte, sich sein Abendessen zu nennen. Es war ein blasser, kalter Brei – so geschmack- wie farblos. Seit er Komoraqs unfreiwilliger Gast geworden war, hatte er ihn zweimal täglich gegessen und sich vorgestellt, die Pampe sei etwas anderes.
    Wie stets gelang ihm dies auch diesmal nicht, daher versuchte er sich mit dem Studium seiner Umgebung abzulenken, während er einen weiteren Löffel der üblen Mahlzeit zum Mund führte. Er saß auf einer schmalen Kiste an der steinernen Wand der Kammer, die seit seiner Ankunft auf dem Planeten sein Heim darstellte. Die gegenüberliegende Wand wurde von Shedai-Konsolen dominiert; sie waren inaktiv, abgesehen von den seltenen Gelegenheiten, bei denen ihm und Tasthene ein gewisser Fortschritt bei ihren Versuchen, den uralten Apparat zum Leben zu erwecken, gelungen war. Dort stand Tasthene nun und sah ihm beim Essen zu.
    „Du benimmst dich wie eines meiner Kinder, wenn ihm die Nahrung, die ich für sie vorbereite, nicht schmeckt“, sagte der Tholianer.
    Xiong lachte. „Und du klingst wie meine Mutter. Die ließ mich auch nie aufstehen, bis ich nicht aufgegessen hatte.“ Er hielt die Schüssel hoch. „Allerdings konnte sie besser kochen.“ Xiong schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen, was sie mit dreiundfünfzig von unserer Sorte angefangen hätte“, sagte er und entsann sich der Geschichten, die Tasthene über seine große Familie erzählt hatte.
    „Nachkommen können sehr fordernd sein“, sagte Tasthene, „aber die Belohnungen überwiegen die Herausforderungen.“ Als er den Worten des Tholianers lauschte, wusste Xiong, dass die Erinnerungen an seine Partnerin und seine Kinder den Freund retteten. Sie waren es, die ihm die Stärke verliehen, die er brauchte, um sich seiner Lage zu stellen. Er hatte einen Grund zu Überleben, ein Motiv nach einem Ausweg aus seiner Misere zu suchen und eines Tages nach Hause zu finden.
    Und was hast du, abgesehen von deinem unersättlichen Wissensdurst?
    Xiong verdrängte die Frage und ließ den großen Löffel in die Schüssel fallen. Der Klang des auf Metall prallenden Metalls hallte durch die Kammer und blieb nicht unbemerkt. Sekunden später hörte Xiong Schritte, und dann fiel ein Schatten über ihn. Ein klingonischer Wächter trat zwischen den Kistenstapeln hervor.
    „Bist du fertig?“, fragte der Wächter.
    Xiong nickte und hielt ihm die Schüssel hin. „Meine Empfehlungen an den Küchenchef.“
    Der Wärter hatte keinen Sinn für Sarkasmus. Mit einem verächtlichen Knurren inspizierte er die Schüssel und seinen restlichen Inhalt, dann grinste er Xiong verächtlich an. „Wie ich sehe, hat die Zeit deinen minderwertigen Erdlingsgaumen nicht stärker werden lassen.“ Er hob die Schale auf. „Dies ist die Standardration für Gefangene, mit allen wichtigen Nährstoffen, die du brauchst, um am Leben zu bleiben.“
    Diese Unterhaltung hatte Xiong schon öfter geführt, als er sich erinnern konnte. „Wenn dem so ist“, entgegnete er, „wundert es mich nicht, dass Sie so selten Gefangene machen. Die meisten bringen sich vermutlich um, wenn sie die Speisekarte sehen.“
    Zu mehr als diesem Schlagabtausch hatte er seine Wächter nicht bringen können. Dieser hier lachte grollend auf und kehrte zu dem kleinen Tisch zurück, von dem aus er und sein Begleiter den Lieutenant und Tasthene beobachteten.
    Xiong hatte nichts zu tun, also griff er zu seinem Trikorder. „Ich glaube, ich sehe mir dieses Artefakt noch mal an“, sagte er und schritt durch die Kammer zu dem rätselhaften Sarkophag aus Stein, der allein in einer Ecke stand. Der Deckel war entfernt worden, und Xiong hatte freie Sicht auf den Kristall.
    Was bist du?
    Die Frage hatte er zahllose Male gestellt, seit er das mysteriöse Objekt erstmals sah, das auf dem mehrlagigen und aufwändig verzierten Tuch im Inneren des Sarges lag. Der Kristall hatte sich allen Versuchen widersetzt, ihn zu scannen oder mithilfe der Sensoren zu untersuchen, und Xiong hatte keinerlei Energiesignaturen von ihm ausgehen sehen. Soweit seine Ausrüstung behauptete, existierte der Kristall schlicht nicht. Nachdem er ihn von Lorka erhalten hatte, hatte Xiong zunächst geprüft, wie er in der Nähe der Shedai-Kontrollen reagierte, und das Ergebnis war enttäuschend gewesen. Zwar hatte er winzige Reaktionen an der Shedai-Technologie bemerkt,

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