Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
respektierte.
Ich glaube, ich muss mich übergeben
.
„Nun denn“, sagte Desai mit einem knappen Nicken. Sie wandte sich zu Moyer, Simpson und Pimental. „Sorgen Sie dafür, dass Captain Sereb jede Unterstützung erhält, die er benötigt.“ Dann verabschiedete sie sich von dem Tellariten und kehrte in ihr Büro zurück, dessen Tür sich hinter ihr schloss.
„Wir beginnen morgen früh um 0700“, sagte Sereb zu Moyer. „Bitte sorgen Sie dafür, dass mir ein Büro zur Verfügung steht, und bringen Sie alles mit, was Sie bisher vorbereitet haben. Ich weiß nicht, ob ich es brauche, aber es ist ein Anfang. Guten Abend.“
Als er sich umwandte, um zu gehen, schlug seine Aktentasche gegen den am nächsten stehenden Schreibtisch – und schickte Moyers Kaffeetasse zu Boden, wo sie in Dutzende Keramikscherben zersprang.
Mit einem Schnauben betrachtete Sereb die Überreste. „Nicht der beste Platz, um so etwas abzustellen, schätze ich. Bitte richten Sie dem Besitzer meine Entschuldigung aus.“ Abermals nickte er Moyer zu, dann wandte er sich um und verließ die JAG-Büros. Moyer starrte auf ihre zerstörte Kaffeetasse.
Wenn das kein Omen ist, dann weiß ich’s auch nicht
.
Kapitel 23
Es kostete Ganz all seine Selbstbeherrschung, das Datenbrett nicht einfach durch den Raum zu schleudern. Stattdessen beschränkte er sich darauf, es in seinen Händen zu zerquetschen.
Das Geräusch zerbrechenden Plastiniums schallte durch sein Büro, dann regneten Brocken des Datenbretts auf Ganz’ Tisch. Der Orioner rieb sich die Hände, um etwaige Splitter loszuwerden, blickte an sich hinab und strich die wenigen Stückchen von seiner Robe, die darauf gefallen waren.
„Besser?“, fragte Zett Nilric von seinem Platz auf der anderen Seite des Tisches. Er war einer von Ganz’ engsten Vertrauten an Bord seines Schiffes, der
Omari-Ekon
– wobei Vertrauen natürlich relativ zu sehen war. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, grinste Nilric, dass seine schwarzen Zähne das Licht von Ganz’ Tischlampe reflektierten. Wie immer trug der Nalori-Killer einen dunkelblauen, maßgeschneiderten Anzug, der Ganz’ Schätzung nach aus andorianischer Seide bestand. Zetts Schuhe waren glattpoliert und so schwarz wie die dunklen, funkelnden Kugeln, die seine Augen darstellten.
„Es geht mir erst besser, wenn der Captain dieses Frachters vor meinem Tisch steht“, antwortete Ganz und schritt um seinen Tisch herum zur Bar, die eine Wand seines Büros dominierte.
„Das ist eher unwahrscheinlich“, sagte Zett. „Er und die Mannschaft wurden verhaftet, das Schiff und seine Fracht beschlagnahmt.“
Ganz bot Zett keinen Drink an, sondern goss sich selbst ein; der Nalori trank keinen Alkohol, zumindest nicht vor Zeugen. Eine weitere von Zetts strengen, unumgänglichen Gewohnheiten, und diese Selbstbeherrschung machte ihn in Ganz’ Organisation so wertvoll. In dieser Branche konnte man es sich nicht leisten, von undisziplinierten Untergebenen umgeben zu sein. Im besten Fall kosteten sie Geld, und im schlimmsten Fall bedeuteten sie den Tod.
„In den Frachträumen dieses Schiffes war ganz schön viel Geld vertäut“, sagte Ganz und wandte sich von der Bar um, einen Drink in der großen linken Hand. Die Fracht hatte aus diversen verbotenen Gegenständen bestanden – Waffen, illegale Alkoholika, Arzneimittel, Computerausrüstung und so weiter –, für die man normalerweise eine Transporterlaubnis brauchte. Jeder einzelne Posten genügte, um eine genaue Überprüfung durch aufmerksame Patrouillenschiffe zu rechtfertigen – aber alle zusammen auf einem einzigen Schiff? Ein solcher Fund warf Fragen auf, welche zu Ganz’ Organisation führten, wenn nicht gar zu Ganz selbst.
Er nahm einen tiefen Schluck aus dem Glas und genoss das Brennen, mit dem der aldebaranische Whiskey in seinen Hals floss. Beruhigende Wärme breitete sich bis zu seinem Magen aus, und für einen kurzen Moment verflog sein Ärger. „Wie konnte das geschehen, noch dazu auf Arcturus?“
„Bis Arcturus haben sie es gar nicht geschafft“, sagte Zett in gewohnt tiefem und gleichmäßigem Tonfall. „Die
Valinor
war zwei Tage unterwegs, als sie das patrouillierende Sternenflottenschiff aufgriff.“
Ganz grunzte zornig. „Genau das ist der Punkt. Was hatte ein Schiff der Sternenflotte überhaupt in dem Sektor zu suchen? Seit wann schert sich die Föderation darum, was zehn Lichtjahre vor Arcturus passiert?“ Die Lage des Planeten an der Grenze des
Weitere Kostenlose Bücher