Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
Gefühl einer raschen Abwärtsbewegung kehrte zurück. Durch das schmale Fenster sah er, dass die Kapsel den flachen Bereich des Daches verfehlt hatte und nun an einem seiner abschüssigen Abschnitte hinunterrutschte.
Das ist nicht gut
.
Er zog am Hebel, der die Luke öffnete. Kleine Explosivladungen sprengten die Metalltür von der Kapsel ab, die weiter unberechenbar das Dach hinunterrollte.
Quinn stieß sich mit der einen Hand in die Freiheit, mit der anderen hielt er den Gurt seines Rucksacks umklammert. Er sprang aus der Kapsel und rutschte neben ihr her auf einen sehr langen Fall zu. Auf dem rauen Stein gelang es ihm einfach nicht, Halt zu bekommen.
Seine Finger gruben sich in einen tiefen Riss zwischen zwei Steinplatten und er krallte sich mit aller Kraft, die ihm die Todesangst verlieh, daran fest. Er schaute nach unten und sah, wie die Kapsel über den Rand in die Nacht hinein fiel. Ein paar Sekunden später hörte er ihren Aufschlag.
Auf der anderen Seite des Tempels raste die
Rocinante
in das Klingonenlager. Die riesige Explosion war gleißend hell und infernalisch laut.
T’Prynn hielt ihren Phaser hoch und erklärte Pennington die Bedienelemente. „Der hier stellt das Energielevel ein“, sagte sie. „Der verändert den Fokus des Strahls. Und das ist der Abzug.“
Pennington nickte. „Scheint ziemlich einfach zu sein.“
Sie schloss ihre Hand um die kompakte, kastenförmige Waffe und hielt sie von ihrem menschlichen Begleiter fort. „Verändern Sie keine der Einstellungen“, sagte sie. „Sie ist momentan so justiert, dass sie einen schmalen Strahl auf schwerer Betäubung ausstößt. Halten Sie sich zurück, bis Sie sehen können, dass ein Klingone auf mich zielt. Ist das klar?“
„Absolut“, sagte er mit einem weiteren höflichen Nicken.
Auch wenn T’Prynn so ihre Zweifel hatte, ob Pennington wirklich bereit war, mit einer potenziell tödlichen Waffe umzugehen, übergab sie ihm den Phaser. „Ich werde versuchen, die schmalste freie Fläche zwischen hier und dem klingonischen Lager zu überqueren. Sie ziehen sich, sobald ich mich bewaffnet habe, zu unserem Treffpunkt zurück und werden keinesfalls den Feind angreifen. Ich werde den Tempel betreten und versuchen, das Artefakt zu konfiszieren. Dann treffen wir uns an den verabredeten Koordinaten.“
„Verstanden“, sagte Pennington.
Während sie ihr schweres Wüstengewand auszog, sagte T’Prynn: „Also gut. Nehmen Sie Ihre Position auf der Düne ein.“
Pennington erklomm den Gipfel des Sandhügels und grub sich vorsichtig in den losen Sand ein, um eine Plattform für seine Arme zu schaffen und somit ruhig zielen zu können. T’Prynn gesellte sich zu ihm und bereitete sich darauf vor, hinunter zu springen.
Dann erfassten ihre Ohren das Geräusch des Impulsantriebs eines Raumschiffes, das in einen Sinkflug ging. Während sie ihren Kopf herumdrehte, um die Geräuschquelle zu finden, tat Pennington das Gleiche und sagte in einem angespannten Flüstern: „Ich kenne diesen Antrieb! Das ist Quinns Schiff!“
Hinter dem Tempel erschien die
Rocinante
. Sie flog einen Bogen über die zerfallenen Steinruinen und stieß eine Rettungskapsel aus, kurz bevor sie einen Sturzflug auf das Klingonenlager begann.
Die Kapsel fiel auf das Tempeldach und rutschte den steinernen Abhang hinunter, als ihre Luke aufgesprengt wurde. Kurz bevor die Kapsel über den Rand des Daches stürzte, fiel eine humanoide Gestalt heraus.
Im Klingonenlager ertönte eine Alarmsirene, während der mancharanische Sternenhüpfer mit der Nase voran in das Waffenlager raste.
T’Prynn duckte sich hinter die Düne und zog Pennington mit sich. Die Nacht wurde von einem weißglühenden Blitz erhellt und eine gigantische Explosion erschütterte die sandigen Gipfel der Wüstenlandschaft so sehr, dass sie sich wie Wellen im Meer kräuselten.
Sekunden später folgte eine Erschütterungswelle und versprengte Sand in alle Richtungen. Pennington und T’Prynn zogen die Gewänder über ihre Köpfe, während der künstliche Sandsturm sie in ein Tal zwischen zwei Dünen warf.
Als der Lärm und das blendende Licht vorbei waren, zogen sie ihre Roben wieder herunter und sahen sich an.
T’Prynn schüttelte mit unverändert ruhigem Gesichtsausdruck die Sandschicht ab, die sie bedeckte. „Neuer Plan“, sagte sie. „Wir warten ab, um zu sehen, was Mister Quinn vorhat.“
„Oh, das kann ich Ihnen sagen“, erwiderte Pennington, während er sich mit seinen Fingern den Sand aus den
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