Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
Romulaner erwiderte: „In der Tat. Sie müssen Botschafter Jetanien sein.“ Er hob eine Augenbraue, als er den klingonischen Diplomaten betrachtete. „Und ich nehme an, das ist Botschafter Lugok.“
Lugok antwortete mit einem höflichen Nicken. „Senator.“ Dann fügte er hinzu: „Sie sind spät dran.“
D’tran faltete seine Hände ineinander. „Ich entschuldige mich für meine Unpünktlichkeit, meine Herren, und ich muss Ihnen für Ihre beachtliche Geduld danken. Ich bedaure, dass ich auf Romulus unvermeidbar aufgehalten wurde.“
„Entschuldigung angenommen, Senator“, sagte Jetanien. Er deutete auf den Tisch, an dem er mit Lugok gesessen hatte. „Ihr Platz erwartet Sie. Werden Sie uns Gesellschaft leisten?“
„Mit Vergnügen“, sagte D’tran. „Wir haben viel zu besprechen.“
Vierter Teil
Das Ende unserer selbst
Kapitel 51
2. September 2267
Reyes ging vor den hohen Rundbogenfenstern des Bankettraumes auf und ab und bewunderte die zerklüfteten Felsen und schneebedeckten Gipfel, die draußen vor der klingonischen Berghütte im Mondlicht leuchteten.
Er und Ezthene waren vor mehr als einer Stunde von der
I.K.S. Zin’za
nach Ogat hinuntergebeamt worden, begleitet von Ratsmitglied Gorkon und einem Trupp Soldaten. Gorkon hatte den Raum verlassen, ohne eine weitere Erklärung darüber abzugeben, was nun passieren würde. Aber die sechs Wachen waren zurückgeblieben. „Um uns Gesellschaft zu leisten“, hatte Reyes gegenüber Ezthene gescherzt, während er mit einem Daumen auf die ununterbrochen finster dreinblickenden Krieger gezeigt hatte, die neben den Ausgängen des Raumes postiert waren.
Der Raum hatte Reyes’ Meinung nach etwas Mittelalterliches an sich. Der Boden und die Wände bestanden aus grob behauenen Granitblöcken und in der Mitte des rechteckigen Raumes stand ein langer Tisch aus dunklem und reichlich lackiertem Hartholz. Er war von dazu passenden Stühlen umgeben und mit klingonischen Delikatessen vollgestellt, die Reyes’ Magen nur vom Anschauen brennen ließen.
Von der hohen Decke hingen schmale Banner mit dem Emblem des Klingonischen Imperiums. Sie wurden durch ähnliche Wimpel ergänzt, die die Wände schmückten und zwischen massiven, eisernen Wandleuchtern hingen, in denen angezündete Kerzen steckten.
Ezthene umrundete den Tisch voller ungenießbarer kulinarischer Wunder. Dabei stieß er mit einer seiner vorderen Gliedmaßen, die in seinem Schutzanzug steckten, gegen die diversen Speisen. Sein Vokoder übersetzte das metallische Geschrei und Zwitschern in die Frage:
„Ist es denkbar, dass dieses Essen für uns sein soll?“
„Das bezweifle ich“, sagte Reyes. „Die wissen, dass Sie nichts essen, und inzwischen sollte ihnen ebenfalls klar sein, dass ich nichts essen werde, was sich wehrt, wenn ich reinbeiße.“ Er blickte zum Himmel hinauf und versuchte herauszufinden, welcher Lichtpunkt Sol war. Die Sterne waren kreidebleich.
Eine Tür am Ende des Raumes öffnete sich. Gorkon kam herein und befahl den sechs Wachen: „Gehen Sie raus und verschließen Sie die Türen.“
Die Krieger verließen den Raum, Reyes hörte das dumpfe Geräusch von schweren Riegeln und metallischen Schlössern. Gorkon hob sein Handgelenk und flüsterte klingonische Worte in seinen Ärmel.
Licht und Energie flimmerten neben Gorkon ins Leben, und ein helles Summen erfüllte den Raum. Im Inneren des Wirbels aus aufgeladenen Partikeln erschien eine Gestalt und verschmolz zu einem großen, breitschultrigen Klingonen, der in kunstvoll verzierte Amtsgewänder gekleidet war. In der Hand hielt er einen schweren Stab aus metallverstärktem Holz, dessen Spitze durch geschnitzten Knochen und Stahl gekrönt wurde.
Reyes riss überrascht seine Augen auf. Es war Kanzler Sturka.
Der Anführer des Klingonischen Imperiums sah Reyes finster an.
Dann blickte er grimmig zu Gorkon. „Was bedeutet das?“
„Das sind die zwei, die Sie treffen sollten“, sagte Gorkon. „Dies ist Ezthene, ehemaliges Mitglied der tholianischen politischen Kaste, und das hier ist Diego Reyes, der ehemalige …“
„Ich weiß, wer er ist“, knurrte Sturka und nickte Reyes zu. Dann sah er Ezthene an. „Auch wenn mir der Käfer vollkommen egal ist.“
Es war für Reyes offensichtlich, dass Gorkon größte Mühe hatte, angesichts der Zurechtweisung seines Vorgesetzten ruhig zu bleiben. „Sie sind sehr erfahren in der Denk- und Handlungsweise ihrer Völker und haben beide eine Bereitschaft gezeigt, orthodoxes Denken
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