Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
Aspekte der Shedai-Technologie nachzubilden. Wie zuvor begleitete eine spürbare Aura der Angst den leuchtenden, schädelgroßen Kristall.
„Ich habe nachgedacht“, sagte Xiong in einem vertraulichen Tonfall zu Marcus. „Ich hatte recht mit meiner Theorie, die phasenweise auftretenden Schwingungen des Jinoteur-Musters zu benutzen, um die Vorrichtung zu aktivieren. Nun denke ich, dass wir versuchen sollten, die regenerative Sequenz einzusetzen, die die Chefärztin der
Sagittarius
entdeckt hat. Sie wissen schon, um herauszufinden, ob wir die Geweberegenerationsfunktion replizieren können, die Doktor Babitz dokumentiert hat.“
„Eins nach dem anderen“, warnte Marcus.
Neben Marcus streckte Dr. Gek seinen Kopf in die Runde. „Ich konnte nicht umhin, mitzuhören“, sagte der Tellarit. „Wenn wir neue Experimente planen, sollten wir uns auf das Potential der Wellenform konzentrieren, eine großflächige molekulare Neugestaltung vorzunehmen. Gepaart mit unserer existierenden Transportertechnologie könnten wir vor einem wichtigen Durchbruch in der Musterreplikation stehen.“
„Alles zu seiner Zeit“, sagte Marcus.
Sie hoffte, dass dies das Ende der Diskussion war, aber Gek hatte so laut gesprochen, dass die anderen Wissenschaftler es mitbekommen hatten, und nun waren alle Dämme gebrochen.
„Ich möchte vorschlagen, dass wir hochenergetischen Kommunikationsanwendungen den Vorrang geben“, sagte Dr. Koothrappali.
Dann begannen sich die Forderungen zu überschneiden und Marcus wusste nicht länger, wer sie aussprach.
„Können wir zuerst die Fähigkeit des Meta-Genoms testen, Lücken in seiner Sequenz zu korrigieren?“
„Wir müssen herausfinden, woraus dieser Kristall gemacht ist!“
„Nein, wir müssen mit dem Wesen darin kommunizieren!“
Marcus hielt ihre Hände hoch und rief: „Ruhe!“ Als der Tumult verstummt war, fügte sie hinzu: „Zuallererst konzentrieren wir uns alle auf etwas ganz Einfaches.“ Sie warf dem Artefakt einen besorgten Blick zu. „Zum Beispiel keine weiteren Planeten mehr aus Versehen in die Luft zu sprengen.“
Kapitel 54
28. Dezember 2267
Nach neunzehn Tagen, in denen Zeugen angehört und forensische Beweise untersucht worden waren, und einer sechs Tage dauernden Beratung hatte der Militärgerichtsausschuss seine Entscheidung getroffen und T’Prynn und ihren Rechtsbeistand zurück in den Gerichtssaal zitiert.
Doch sie schenkte weder dem Publikum in den Reihen hinter noch dem Ankläger am Tisch neben ihr Beachtung. All ihre Aufmerksamkeit war auf die erhöhte Richterbank fixiert, wo drei leere Stühle darauf warteten, besetzt zu werden. Zu jeder Seite der Bank standen rote Föderationsflaggen, die mit weißen Sternen geschmückt waren, und davor ein einsamer Stuhl, dessen Armlehne mit einem biometrischen Sensor ausgestattet war. Neben der Richterbank stand eine Computerkonsole, die zur Aufzeichnung und als Verbindung zum Archiv der Station diente.
T’Prynns Galauniform war steif und unnachgiebig.
An ihrer Seite befand sich ihre Verteidigerin, Lieutenant Holly Moyer. Die rothaarige Anwältin flüsterte T’Prynn zu: „Diesen Teil hasse ich.“
Eine Erwiderung auf Moyers Ausdruck persönlichen Unbehagens schien nicht notwendig zu sein, daher blieb T’Prynn stumm.
Eine Bootsmannpfeife kündigte das Erscheinen der Richter an. Admiral Nogura war der Erste, der eintrat. Dem gepflegten, grauhaarigen Flaggoffizier folgten Captain Desai und Captain Atish Khatami von der
Endeavour
.
Khatami war eine hochgewachsene Frau mit olivfarbener Haut, rabenschwarzem Haar und anmutigen Gesichtszügen. Für T’Prynn war die Gelegenheit, die Wochen der Gerichtsverhandlung heimlich mit der Bewunderung von Khatamis Schönheit zu verbringen, eine willkommene Abwechslung gewesen. Schließlich war der Ausgang der Verhandlung für sie eine von Anfang an beschlossene Sache.
Die Richter standen hinter ihren Stühlen und warteten, während ein rigellianischer Ensign den Gerichtssaal betrat, zum Aufzeichnungscomputer ging und ihn aktivierte. Als der Ensign nickte, zog Nogura seinen Stuhl zurück und setzte sich. Khatami und Desai taten das Gleiche. Nachdem sie sich gesetzt hatten, nahm Nogura einen hölzernen Klöppel und läutete eine antike Schiffsglocke, die auf der Richterbank stand, um den Saal zur Ordnung zu rufen.
„Lieutenant Commander T’Prynn“, sagte Nogura. „Sie haben den Antrag gestellt, keine Einwände gegen die gegen Sie erhobenen Anschuldigungen vorzubringen.
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