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Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall

Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall

Titel: Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Grinsen. Dann befahl er den Wachen, die in der Nähe standen: „Dieser
petaQ
verpestet die Luft auf meiner Brücke. Bringen Sie ihn zurück in sein Quartier.“
    Muskelbepackte Soldaten schleiften Reyes davon. Er kooperierte, aber das schien für die klingonischen Wächter keinen Unterschied zu machen, die offenbar Spaß daran hatten, ihn zu zerren anstatt ihn gehen zu lassen. Er fragte sich, wie sie es wohl anstellen wollten, ihn die Leiter aufs nächste Deck hinunter zu tragen.
    Dann erreichten sie die Bodenluke und warfen ihn hinein.
    Er landete hart auf dem Deck darunter, hauptsächlich auf seinen Händen, Ellbogen und seinem Oberkörper. Bevor er herausfinden konnte, ob er sich etwas gebrochen hatte, waren seine Wachen die Leiter hinuntergeklettert, packten ihn und schleiften ihn zu seinem Quartier.
    Die Tür zu seinem Raum öffnete sich zischend und die Wärter warfen ihn wie eine fleischige Bowlingkugel in den graugrünen Besenschrank mit Pritsche und Toilette, der auf diesem Schiff lachhafterweise als Quartier durchging. Er war dankbar, dass er am Pritschenrahmen zum Halten kam, ohne das Bewusstsein zu verlieren. Die Tür glitt zu und er hörte den dumpfen Schlag von magnetischen Bolzen, die ihn einschlossen.
    Trautes Heim, Glück allein
, dachte er grimmig und kletterte auf seine Pritsche.
    Auf der ungepolsterten Platte lag neben der verschlissenen Decke und dem dünnen Kissen noch etwas anderes: ein Buch.
    Er nahm es in die Hand. Es war dick und schwer, in Leder gebunden und mit Blattgold geprägt. Auf seinem Deckel stand gedruckt:
Die gesammelten Werke von William Shakespeare
. Unter dem Titel war eine Nachbildung der Unterschrift des Barden.
    In dem Buch eingeklemmt war eine Notiz, handgeschrieben auf einem Stück Pergament. Reyes zog sie hervor und hielt sie ins Licht, damit er sie besser erkennen konnte.
    „Ich hoffe, dass es Ihnen gefällt“, stand darauf, „obwohl ich der Meinung bin, dass diese Stücke im klingonischen Original viel besser sind.“ Dann sah er die Unterschrift unter der Notiz und musste lachen.
    „Mit besten Grüßen, Gorkon.“

Zwischenspiel

Kapitel 16
26. Mai 2267
    Jetanien war allein auf einem kargen Tafelberg inmitten einer öden Ebene. Hinter ihm stand sein warpfähiges Diplomatenshuttle, geparkt und getarnt.
    Schon bald würde die Sonne untergehen. Ein weiterer verschwendeter Tag würde sich seinem Ende zuneigen und Jetanien würde sich für den Abend ins Innere seines kleinen Schiffs zurückziehen, ein aufgewärmtes Essen aus dem Vorrat, den er von Vanguard mitgebracht hatte, zu sich nehmen, zu Bett gehen und sich fragen, wann alles angefangen hatte, schief zu laufen.
    Seit seiner Ankunft auf Nimbus III waren schon Tage in Schweigen und Einsamkeit vergangen. Der abgelegene Planet hatte wie ein idealer Ort für einen geheimen politischen Gipfel gewirkt. Unbeansprucht und so gut wie unbevölkert war er politisch neutral und hatte wenig Ackerland oder ausbeutbare Ressourcen. Das hier war ein Felsen, für den niemand in den Krieg ziehen würde.
    Ob ihn das zu einem guten Ort machte, um einen dauerhaften Frieden auszuhandeln oder zu einem guten Ort, um in Frieden zu sterben, würde sich noch zeigen.
    Er legte eine Klaue über die andere und beobachtete, wie Hunderte von Rottönen am Horizont aufstiegen. Er klopfte amüsiert auf seinen Chitinschnabel, als ihm einer seiner flüchtigen Gedanken auffiel.
Habe ich das hier wirklich einen „abgelegenen Planeten“ genannt? Sind nicht alle Planeten abgelegen, wenn man darüber nachdenkt?
    Der Himmel war in tausend Schattierungen gehüllt und vollkommen leer. Der chelonische Botschafter suchte ihn nach einem Hinweis auf die beiden Kollegen ab, die er eingeladen hatte, ihn hier zu treffen. Das begrenzte Zeitfenster, während dessen sie sich treffen wollten, hatte vor zwei Tagen begonnen.
    Jetanien war zur ersten verabredeten Stunde dagewesen. Die anderen nicht, aber das hatte er erwartet. In manchen Augenblicken, wenn der Pessimismus ihn zu überwältigen drohte, befürchtete er, dass sie niemals kommen würden.
    Nichtsdestotrotz war er weder bestürzt noch abgeschreckt. Er würde so lange warten, wie es notwendig war. Er war entschlossen.
    Er lauschte dem Wind und dem heiseren Geflüster des Sandes, der über Fels geweht wurde, und sann über die zahllosen Fehler nach, die er in den vergangenen zwei Jahren gemacht hatte, die tödlichen Versehen und die ernüchternden Ausrutscher.
    Ich dachte, dass ich eine neue interstellare

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