Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
sie bauen darauf, dass wir die Anklage fallen lassen.“
„Und was verlangt Admiral Weiland jetzt von uns?“
„Ich glaube, seine genauen Worte waren
‚Kreuzigt sie‘
, aber ich müsste das Protokoll überprüfen, um sicher zu sein.“
„Widerrufen Sie die Deals“, sagte Desai. „Wenn sie Gnade wollen, müssen sie uns etwas geben, das wir benutzen können. Wenn sie das nicht tun … nun, der Mars kann immer noch ein paar Kanalgräber mehr gebrauchen.“
„Aye, Sir“, sagte Liverakos mit einem Nicken und einem Grinsen. Er schien begierig darauf, zu diesem Tagesordnungspunkt zu kommen.
Nachdem sie nun endlich frei von Ablenkungen und auftauchenden Krisen war, betrat Desai ihr Büro und machte es sich in ihrem Sessel bequem. Ihr Computerterminal schaltete sich auf Knopfdruck ein und sie begann, die aktuellen Kommuniqués des JAG-Büros auf der Erde zu überfliegen sowie die täglichen Berichte aus der Sicherheitsabteilung der Station. Es war eine recht arbeitsreiche Nachtschicht gewesen.
Ihr Türsignal ertönte. „Herein“, sagte sie.
Die Tür glitt auf und ihre Assistentin, Ensign Roberta Lenger, brachte Desais Frühstück auf einem Tablett herein. Sie stellte eine Tasse mit dampfend heißem Kaffee auf Desais Schreibtisch. „Guten Morgen, Captain.“
Desai hob ihre Tasse und lächelte die junge Frau an. „Das ist er jetzt wieder.“
Lenger stellte einen kleinen Teller auf den Schreibtisch und sagte: „Der Proviantmeister hatte keine Himbeerteilchen mehr. Ich hoffe, Blaubeere ist auch in Ordnung.“
„Das ist prima“, sagte Desai. „Wie sieht mein Terminplan heute Morgen aus?“
„Sie haben in zwanzig Minuten ein Treffen mit Admiral Nogura, um einen Abriegelungsbefehl für die Omicron-Ceti-Kolonie zu überprüfen.“
Desai schüttelte den Kopf. „Als ob wir die Androhung von Haft bräuchten, um die Leute davon abzuhalten, einen Planeten zu besuchen, dessen Stern ihn in Berthold-Strahlung badet.“
Lenger zuckte mit den Schultern. „Sie kennen doch das Problem mit Plünderern.“
„Natürlich. Steht der Zeitplan für den Nachmittag?“
„Ja, Captain. Die Disziplinaranhörung für Crewman Sohl beginnt um vierzehnhundert. Sie haben den Vorsitz über die Eröffnungsplädoyers und den ersten Teil der Beweisführung der Staatsanwaltschaft.“
Ein Schluck des schwarzen Kaffees erwies sich als ein paar Grad zu heiß für Desais Zunge. Sie schluckte schnell, verzog das Gesicht und sagte: „Sehr gut. Sonst noch etwas?“
„Der Sicherheitschef der Station ist draußen und wartet darauf, Sie zu sehen. Und bevor Sie fragen – nein, er hat keinen Termin.“
Desai warf ihrem Frühstück einen sehnsüchtigen Blick zu, dann sagte sie: „Mein Kaffee muss sowieso noch etwas abkühlen. Lassen Sie ihn herein.“
„Ja, Sir.“ Lenger trat hinaus und winkte den Sicherheitschef in Desais Büro.
Haniff Jackson war ein Mann mittlerer Größe mit einem beeindruckenden Körperbau. Seine rote Uniform wurde durch seinen Bizeps und seine Brustmuskeln straff gespannt. Sein schwarzes Haar über dem braunen Gesicht war kurzgeschoren und er hatte vor Kurzem seinen Bart abrasiert, ohne den er jünger als seine sechsunddreißig Jahre aussah. Er schritt auf Desais Schreibtisch zu und stellte sich in Habachtstellung auf. „Captain.“
„Rühren, Lieutenant. Nehmen Sie Platz.“
„Danke, Sir.“ Jackson zog einen der Gästestühle hervor und setzte sich. Erst da bemerkte Desai die rote Datenkarte, die er in einer seiner riesigen Hände hielt.
Sie faltete ihre Hände auf der Tischplatte. „Was kann ich für Sie tun?“
„Im vergangenen Jahr habe ich die Untersuchungen bezüglich des Attentats auf die
U.S.S. Malacca
geleitet“, sagte er. „Ich habe die Zeugenaussagen, die forensischen Berichte, die internen Sensoraufzeichnungen und die Flugschreiberinformationen durchkämmt, alles.“ Er übergab ihr die Datenkarte. „Ich denke, dass ich in dem Fall eine neue Spur gefunden habe.“
„Eine neue Spur?“ Sie betrachtete die Karte in ihrer Hand. „Es ist fast ein Jahr her. Ich dachte, dass alle Spuren inzwischen kalt sind.“
„Das dachte ich auch“, sagte Jackson. „Aber wegen all der anderen Dinge, die hier seitdem geschehen sind, haben wir diesem Fall nie die Aufmerksamkeit schenken können, die er verdient hätte. Also habe ich einige Sachen überprüft. All die Aufzeichnungen und Beweise, die wir gesammelt haben, sind noch vorhanden, und alle Mitarbeiter, die wichtige Zeugen sein könnten, noch
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