Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
größer und entpuppte sich als massives Schiff, das senkrecht nach unten sank. Quinn bemerkte: „Das sieht nicht gut aus.“
„Nein, das tut es nicht“, sagte Bridy, die die Düne wieder hinaufkletterte.
Quinn folgte ihr so schnell er konnte. Als er Bridy eingeholt hatte und über den sandigen Gipfel schaute, berührte ein klingonischer Schwertransporter weniger als fünfzig Meter vom Tempel entfernt den Boden – inmitten des Nomadenlagers.
Er erwartete, dass die Wüstenbewohner fliehen würden. Stattdessen drängten sie sich um das klingonische Schiff und fuchtelten mit ihren Schwertern, Speeren und primitiven Bögen.
Ein großes Schott an der äußeren Hülle des Transporters senkte sich und wurde zu einer breiten Rampe. Sekunden später marschierte ein Bataillon klingonischer Soldaten die Rampe in einer V-Formation herab. Die Krieger in der ersten Reihe hatten ihre Disruptoren gezückt.
Lautsprecher an der äußeren Hülle des Transporters plärrten Befehle an die Einheimischen, die johlten und brüllten, während sie die Rampe hinaufdrängten.
Die Klingonen wichen nicht von der Stelle und eröffneten das Feuer.
Quinn zuckte beim Anblick der blendenden, scharlachroten Disruptorstrahlen zusammen. Als er einen Augenblick später seine Augen wieder öffnete, sah er, wie die Klingonen weiter vorrückten – und dabei über die verbrannten, schwelenden Leichen der getöteten Denn stiegen, die in ihrem Weg lagen.
Eine zweite Welle von Nomaden stand unentschlossen und erstarrt herum. Eine erneute Salve Disruptorfeuer massakrierte etwa fünfzig weitere Wüstenbewohner. Die überlebenden Denn flohen panisch in alle Richtungen und ließen ihre Zelte und Reittiere zurück.
Selbst aus einer Entfernung von mehr als hundert Metern konnte Quinn den ekelerregenden Geruch von verbranntem Fleisch wahrnehmen.
Als Nächstes ertönten das Grollen von Motoren und das Rasseln von Panzerketten. Schwere Bagger fuhren die Rampe des Transportschiffes hinab. Eine neue Kolonne klingonischer Soldaten trug große Container, auf denen eine Beschriftung in ihrer Heimatsprache schabloniert war. Auf der rechten Seite des Transporters sprangen Flutlichter an und erleuchteten augenblicklich den gesamten Tempel.
„Soviel zu Plan A“, sagte Quinn. „Oder denkst du immer noch, dass ein wenig Feuerzauber hinter der Düne etwas bringt?“
Bridy runzelte die Stirn. „Auf keinen Fall. Wir haben Glück, dass uns ihre Sensoren noch nicht erfasst haben. Wir sollten aufbrechen, bevor sie es tun.“
Sie bewegte sich auf Knien und Ellbogen die Düne hinunter, bis sie wieder außer Sicht waren. Quinn folgte ihr und sie zogen sich in die Sättel ihrer
Melluls
. Während sie im schnellen, schaukelnden Galopp zurück nach Leuck Shire ritten, witzelte Quinn: „Ist doch ganz okay, dass sie aufgetaucht sind. Ich hasse es, wenn solche Sachen zu leicht sind.“
Die Sonne war bereits aufgegangen, aber immer noch nah am Horizont, als McLellan und Quinn die Randgebiete Tegoreskos, der nominellen Hauptstadt von Leuck Shire, erreichten. „Wir sollten den Rest des Weges zu Fuß gehen“, sagte McLellan. „Für den Fall, dass sich auch hier Klingonen herumtreiben.“
„Klingt einleuchtend“, sagte Quinn.
Sie führten ihre
Melluls
in das Innere einer kleinen Ruine mit drei Wänden. McLellan stieg zuerst ab, aber Quinn war dicht hinter ihr. Er packte eine Leitung, die aus dem Betonboden ragte und versuchte, sie zu schütteln, aber sie bewegte sich nicht. „Das müsste genügen.“ Er band die Zügel seines Reittieres um die Leitung und tat das Gleiche bei McLellans. „Brauchst du etwas aus den Taschen?“
„Nein“, sagte McLellan. „Am besten reisen wir ohne Gepäck. Wir wechseln uns alle paar Blocks damit ab, wer vorangeht.“
Quinn nickte. „Klingt gut. Ich fange an.“ Er spähte um die Ecke und beobachtete die Straße. „Die Luft ist rein.“
Er schlüpfte durch den Ausgang und sie blieb ihm dicht auf den Fersen. Sie überquerten den Boulevard, aus dessen zerbrochenem Asphalt Unkraut wucherte.
Während sie von einer Gebäudeecke zur nächsten eilten, blieb McLellan stets auf der Hut vor sich möglicherweise in der Nähe befindlichen Klingonen. Bei ihrem fünften Positionswechsel hörte sie das Geräusch von Disruptoren, das in der Ferne widerhallte. „Großartig“, murmelte sie.
„Kein Grund, in Panik zu geraten“, sagte Quinn, während sie sich gegen einen tiefen Hauseingang pressten. „Hab mir schon gedacht, dass das passieren
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