Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einmal siebter Himmel und zurueck

Einmal siebter Himmel und zurueck

Titel: Einmal siebter Himmel und zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Mikels
Vom Netzwerk:
1. KAPITEL
    “Soll ich die Polizei rufen?” Loretta Yabanski, seine Vermieterin, eilte bereits auf Alex zu, während er noch aus seinem Geländewagen stieg.
    Loretta war Witwe und vermietete eine Wohnung in ihrem Haus, um ein Zusatzeinkommen zu haben. Sie war recht mollig, hatte schon etliche graue Strähnen und war sehr nett.
    Als Alex’ Vater Joe an der Beifahrerseite ausstieg, wendete Loretta sich an ihn.
    Sie hatte ein Auge auf ihn geworfen, seitdem er vor einem Monat zu seinem Sohn gezogen war. “Joe, was soll ich tun?”
    “Loretta, beruhige dich”, riet Joe mit ernster Stimme, die an seine Jahre beim Militär erinnerte. Er war immer makellos gekleidet und trug sein grauweißes Haar ganz kurz. “Was ist denn los?”
    „Im Garten sitzt eine Fremde auf der Schaukel! “
    “Kein normaler Mensch setzt sich auf eine Kinderschaukel! ” Joe nahm sein Handy aus der Tasche, um bei der Polizei anzurufen.
    “Warte”, bremste Alex ihn.
    Unwillig sah sein Vater ihn mit seinen eisblauen Augen an. Alex’
    Bedächtigkeit war seine gesamte Jugend über ein Thema zwischen ihnen gewesen. Entscheide dich, Junge! Diese Worte hatte Alex oft genug gehört. Wir könnten schon vom Feind umzingelt sein!
    Aber das Leben war kein militärisches Manöver. Als Kind hatte Alex nicht gewagt, etwas zu sagen, auch jetzt schwieg er lieber, um keinen Krach heraufzubeschwören. “Als Erstes sollten wir sie fragen, was sie hier will.”
    “Sie ist hier einfach eingedrungen! ” empörte sich Joe.
    Loretta nickte und schaute Joe bewundernd an. “Sie trägt eine komische grasgrüne Baseballmütze und Jeans mit Gänseblümchen am Saum, hat grüne Schuhbänder und.
    “Ein Hippie also”, vermutete Joe.
    “Das war in den Sechzigern und Siebzigern, Joe”, warf Alex ein. Es wäre ihm nie eingefallen, “Vater” zu sagen. “Hört sich ganz nach Gillian an. Hat sie rote Haare?” Alex kannte nur eine Frau, die grüne Schuhbänder tragen würde.
    “Ach, er kennt sie?” fragte Loretta den älteren Mann und ging hinter Alex in Richtung Garten.
    „Eine Freundin vom College”, sagte Joe nur.
    “Ziemlich schräg!” fand Loretta.
    Gillian und Alex waren sehr unterschiedlich, aber nachdem sie mal zusammen eine archäologische Exkursion nach Utah gemacht hatten, war die anfängliche Antipathie wie weggeblasen. Alex hatte Gillians Engagement erlebt, ihre Disziplin, ihre Bereitschaft, hart zu arbeiten, während die Begeisterung anderer Studenten sich bei der glühenden Hitze schnell gelegt hatte. Und so sah er sie längst nicht mehr als flatterhafte junge Frau.
    Die Sonne ließ ihr kupferrotes Haar aufleuchten. Und ihre langen schlanken Beine waren Alex schon immer aufgefallen.
    Der gegenseitige Respekt und das Vergnügen an den beruflichen Entdeckungen hatten sie einander näher gebracht und gute Freunde werden lassen.
    Schon Gillians Anblick freute Alex. Verträumt schaute sie gerade zu den Bergen hinüber.
    Als ein Zweig unter seinem Fuß knackte, schaute sie über die Schulter zurück, so dass ihre roten Locken durcheinander wirbelten. Ihre grünen Augen funkelten. “Hallo, Alex! ” Sie flog ihm entgegen in die ausgebreiteten Arme.
    Erst jetzt wurde Alex bewusst, wie sehr er sie vermisst hatte.
    “Schön, dich wieder zu sehen! ” Sie lachte, als er sie an sich drückte.
    Als er sie im Arm hielt, hatte Alex plötzlich das Gefühl, Gillian sei nie weg gewesen. Dabei hatten sie sich acht Monate nicht gesehen. Ihm wurde ganz warm. Vermutlich, weil er seit seiner Scheidung keine Frau mehr gehabt hatte.
    “Komm mit rein.”
    “Wo ist Shelby?” Gillian legte ihm den Arm um die Taille und ging mit ihm zum Hintereingang. “Ich freue mich darauf, sie wieder zu sehen! “
    “Sie ist nach dem Kindergarten zu einer Freundin gegangen. Stell dir vor, in ein paar Tagen kommt sie in die Vorschule.”
    „Ach, und … ” Gillian blieb stehen. “Hallo, Joe! ” Sie eilte ihm entgegen.
    “Schön, dich wieder zu sehen.” Sie umarmte ihn. “Du siehst gut aus.”
    Joe wand sich aus der Umarmung und schaute verlegen zu Loretta.
    “Hallo, ich bin Gillian Quinn”, stellte Gillian sich der Vermieterin vor.
    Loretta lächelte. “Ihretwegen hätte ich fast die Polizei gerufen!“
    „Tut mir Leid, wenn ich Sie erschreckt habe.” Gillian legte Alex wieder den Arm um die Taille.
    „Alex, wartet eine Minute.” Loretta eilte die Treppe hinauf.
    “Wahrscheinlich holt sie etwas zu essen“, vermutete Joe.
    “Loretta glaubt, Essen sei immer

Weitere Kostenlose Bücher