Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
Vom Netzwerk:
schützte sein Gesicht mit den Armen, als er auf das Fenster aufprallte. Es zersplitterte in Millionen Teile. Dann traf er den schweren, weinroten Stoff des Vorhangs, riss ihn mit sich und verwickelte sich darin. Im Nebenraum ertönten alarmierte und wütende Schreie, während Quinn sich aus dem Vorhang herauskämpfte.
    Eine weitere Salve Plasmastrahlen schoss durch das eingeschlagene Fenster. Quinn duckte sich und feuerte blindlings zurück, wobei er rückwärts aus dem Raum stolperte. Dabei kam er an einem wütenden Selay vorbei, dessen kobraähnlicher Nackenschild in einer beeindruckenden Drohgebärde aufgestellt war.
    »Tut mir leid«, sagte Quinn zu dem zornigen Reptiloiden und hastete zur nächsten Tür.
    Das Portal glitt vor ihm auf und er zog sich in den Flur zurück. Dort sah er sich nach einem Aufzug um, doch als er ihn fand, klebte ein X aus grünem Band mit exotischen Symbolen darauf. Er war sich ziemlich sicher, dass sie »außer Betrieb« bedeuteten.
    Es gab ein Treppenhaus, das offen und luftig gebaut war, was für Quinn soviel hieß wie
verdammt unsicher
. Er überdachte seine Optionen: versuchen, sieben Stockwerke hinabzusteigen, bevor er eingeholt wurde, oder aufs Dach klettern.
    Aus der Wohnung, in der er gelandet war, ertönte der Klang einer weiteren zerbrechenden Fensterscheibe und der dumpfe Aufprall eines schweren Körpers, der zu Boden fiel.
    Quinn stieg ein paar Treppenstufen hinauf, zog seine Betäubungspistole und zerschoss das Schloss der Tür zum Dach.
    Und ab geht es
.
    Kajek rollte sich auf den Rücken, ignorierte das wütende Zischen des Selay, der vor ihm stand, und brüllte laut, während er sich eine große Glasscherbe aus dem linken Unterarm zog. Er erinnerte sich an Cervantes Quinn von ihrer kurzen Begegnung an Bord der
Omari-Ekon
als einen schmerbäuchigen Mann mittleren Alters, der sich dem Alkohol ergeben hatte. Nicht als jemanden, der das Durchhaltevermögen und die
Guramba
hatte, um einen solchen Sprung zu wagen.
    Er warf das scharfe Glasstück beiseite und stand auf.
Entweder hat Quinn sich verändert, oder ich jage die falsche Person
.
    Während sich Kajek in Richtung der Tür bewegte, trat ihm der Selay in den Weg und machte seiner Verärgerung Luft, ungeachtet der Tatsache, dass Kajek kein einziges Wort verstehen konnte, das der Reptiloide äußerte. Kajek verpasste der schuppigen Plage einen Hieb und schleuderte sie rückwärts gegen eine Wand. Der Selay brach bewusstlos auf dem Boden zusammen.
    Aus dem Flur konnte er Schritte hören, gefolgt von Waffenfeuer. Kajek zog sein Plasmagewehr aus dem Holster und folgte dem Klang seiner flüchtenden Beute. Er stampfte in den Korridor, Gewehr im Anschlag. Der Gestank von menschlichem Schweiß und Angstpheromonen hing in der schwülen Luft. Dem Geruch folgend, landete er im Treppenhaus des Gebäudes und sah hinab. Die offene Bauweise hätte es für Quinn nahezu unmöglich gemacht, auf diesem Wege ungesehen zu entkommen. Dann hob Kajek seinen Kopf und bemerkte, dass ein paar Treppenstufen weiter oben eine Tür offen stand.
Er ist auf dem Dach
.
    Kajek stellte an seiner Waffe die höchste Stufe ein und rannte die Treppe hinauf. In der Tür blieb er stehen und lauschte, aber er hörte nichts und ging hindurch. Grelles Sonnenlicht blendete ihn einen Augenblick lang, und er machte sich auf einen Hinterhalt gefasst. Doch es geschah nichts. Der Wind rauschte in seinen Ohren, und in der Ferne heulten Sirenen.
    Das Dach war mit gedrungenen Kästen gespickt, in denen sich die Turbinen der Klimaanlage befanden. Aber keiner davon war groß genug, um Quinn als Versteck zu dienen. Kajek drehte sich langsam um die eigene Achse und suchte nach Hinweisen auf den Menschen, aber die Oberfläche des Daches bestand aus makellosem, weißem Beton. Das Gebäude wurde beidseitig von größeren Gebäuden eingerahmt und seine Vorderseite bot nichts außer einen Sturz auf die dreißig Meter darunterliegende Straße – somit blieb nur die hintere Seite des Hauses als mögliche Fluchtroute.
    Als er sich dem Rand näherte, sah er die zwei Haltegriffe einer Leiter.
Das ist ein langer Weg nach unten
, Menschlein, dachte er schadenfroh.
Kannst du schneller klettern, als ich schießen kann?
Er hielt die Mündung seiner Waffe über den Dachrand und feuerte ein paar Blindschüsse ab. Nur für den Fall, dass Quinn dort unten lauerte und Kajek erledigen wollte, sobald er sein Gesicht zeigte. Das Heulen des Schusses hallte wider und verebbte. Schweigen. Neugierig und

Weitere Kostenlose Bücher