Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
Vom Netzwerk:
weitere überholte Tradition einer vergangenen Ära.
    Warum zum Teufel macht er das dann jetzt?
    Sein Instinkt riet Reyes, die Bewegungen seines Freundes nachzumachen, doch er versuchte, dabei entspannt zu wirken, während er am Büfett entlanggeschleust wurde. Nachdem beide Männer einige Zeit das Angebot sondiert hatten, trafen sie ihre Wahl. Fisher stand schweigend da, und sein faltiges Gesicht wirkte amüsiert, als er darauf wartete, dass Reyes beide Gerichte mit seinem Creditchip bezahlte.
    »Nein, wirklich. Das übernehme ich«, sagte Reyes mit offenkundigem Sarkasmus, als er dem Kassierer seinen Chip reichte.
    Sie suchten sich einen leeren Tisch an einer Seite des Restaurants und verbrachten die nächsten Minuten damit, schweigend zu essen. Reyes hatte noch nicht einmal den ersten Löffel kohlianischen Eintopf im Mund, als eine Kellnerin, eine schlanke, gutaussehende Andorianerin, deren Kleidung aus weniger Material bestand als die Serviette auf seinem Schoß, an ihren Tisch kam und fragte, ob sie etwas zu trinken haben wollten. Als sie ging, drehte sich Fisher um und sah ihr nach, bis sie im überfüllten Restaurant verschwunden war.
    »Glaubst du, sie friert, wo sie doch so wenig anhat?«, fragte er.
    Reyes zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, sie wird dir in den Hintern treten, wenn du nicht aufhörst, sie so anzusehen.« Er aß einen weiteren Löffel und fragte dann, ein großes Stück Würzfleisch noch im Mund: »Willst du mir jetzt endlich verraten, was du hier zu suchen hast?«
    »Darf ich nicht ab und zu vorbeikommen und einen alten Freund besuchen?«, erwiderte Fisher und grinste ihn halbherzig an, während er in seinem Salat herumstocherte. »Außerdem wollte ich nach der Impfung, die ich dir gegeben habe, sehen, ob du nicht unter irgendwelchen Nebenwirkungen leidest.« Sein Gesichtsausdruck verriet nichts, und man hätte glauben können, dass der Doktor schon sein ganzes Leben lang geheime Unterhaltungen in der Öffentlichkeit führte. Fishers letzter Besuch hatte zumindest einen Zweck erfüllt: Er hatte Reyes den subkutanen Transceiver eingepflanzt, über den er mit T’Prynn kommunizieren konnte.
    »Na ja, ich habe noch immer Schlafstörungen«, sagte Reyes. Er machte eine Pause und sah sich um, ob ihre Unterhaltung belauscht wurde. »Aber ich bezweifle, dass du etwas dagegen tun kannst. Hier herrscht einfach zu viel Trubel, das ist alles.«
    Fisher nickte und grinste erneut halbherzig. »Vielleicht brauchst du mal einen Ortswechsel. Dein nächster Urlaub wäre längst fällig gewesen, oder nicht?«
    »Schon vor Jahren«, erwiderte Reyes. »Kannst du mir da vielleicht was vorschlagen?«
    Der Doktor zuckte mit den Schultern und wechselte von seinem Salat zu der Suppe, die er sich ausgesucht hatte. »Ich werde mich mal umhören.«
    Nachdem er noch einige Löffel von seinem Eintopf gegessen hatte, sah sich Reyes erneut beiläufig im Restaurant um. Niemand in ihrer Nähe schien sie zu belauschen, aber er sprach trotzdem sehr leise, als er fragte: »Was ist aus Hetzlein und Gianetti geworden?«
    Man konnte Fisher deutlich ansehen, dass er dieses Thema nur ungern in der Öffentlichkeit besprach, und erst recht nicht an dem Ort, an dem sie sich gerade befanden. »Ihre Leichen wurden nicht gefunden, aber einer von T’Prynns Informanten hat gemeldet, dass Ganz seine Leute angewiesen hat, sie verschwinden zu lassen, wenn du verstehst, was ich meine«, antwortete er, ohne von seinem Teller aufzusehen. »Die Sternenflotte hat ihre Mission nicht bestätigt, und ihren Familien wurde mitgeteilt, dass sie bei einem Unfall während des Trainings umgekommen seien. Nogura kann Ganz deswegen nicht zur Rede stellen, und es ist unmöglich, Ganz wegen des Mordes an zwei Sternenflottenoffizieren dranzukriegen.«
    Reyes zwang sich, nicht auf die Neuigkeit zu reagieren. Diese Entwicklung kam nicht unerwartet angesichts der geheimen Natur der ganzen Aktion. Warum Ganz die Situation nicht ausgenutzt hatte, indem er die beiden Sicherheitsoffiziere gefangen genommen und als Druckmittel gegen Admiral Nogura genutzt hatte, war ihm schleierhaft. Sicher war für Reyes nur, dass der Tod der beiden Offiziere ein weiterer Punkt auf der langen Liste an Taten war, für die der Kaufmannsprinz irgendwann zur Rechenschaft gezogen werden musste.
    Eine Bewegung im Augenwinkel bewirkte, dass sich Reyes umdrehte, woraufhin er einen Orioner sah – einen der beiden Sicherheitsmänner, die Fisher draußen vor dem Restaurant überwacht

Weitere Kostenlose Bücher