Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
hatten –, der auf ihren Tisch zukam. Reyes spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. Ihm gefiel die Sache gar nicht. Der Wachmann schob eine Kellnerin und zwei Gäste beiseite, als er in ihre Richtung eilte. Dann kam er vor ihrem Tisch zum Stehen und starrte sie schweigend an. Nach einigen Sekunden, in denen Fisher ungerührt seine Suppe aß, beschloss Reyes, dass er derjenige sein musste, der das Eis brach.
»Wir sind noch nicht bereit für das Dessert, mein Freund. Kommen Sie doch in fünfzehn Minuten noch mal wieder.« Die Bemerkung bewirkte, dass der Orioner Reyes wütend ansah, aber er sagte noch immer keinen Ton. Stattdessen verging ein weiterer Moment peinlich berührter Stille, bevor er seine Aufmerksamkeit Fisher zuwandte.
»Kommen Sie mit. Ich habe den Befehl erhalten, Sie zum Hauptausgang zu eskortieren.«
»Ich habe noch nicht aufgegessen«, erwiderte der Doktor.
Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, beugte sich der Orioner über den Tisch zu Fisher vor. »Doch, das haben Sie. Kommen Sie auf der Stelle mit.«
»Was hat das zu bedeuten?«, fuhr ihn Reyes an, der die Stirn runzelte und beschloss, dass es ihm egal war, ob dem Wachmann sein Tonfall gefiel oder nicht.
Der Orioner drehte sich zu Reyes um und sah ihn finster an. »Mir wurde befohlen, diesen Menschen vom Schiff zu schaffen. Ich kenne den Grund dafür nicht, und er ist mir auch egal.« An Fisher gewandt sagte er: »Gehen wir.«
Achselzuckend wischte sich Fisher den Mund an einer Serviette ab, um dann seinen Stuhl zurückzuschieben und aufzustehen. »Das Essen war kalt, wie immer.« Er seufzte und grinste Reyes erneut vielsagend an. »Man sieht sich, Diego«, meinte er, bevor er sich zu dem Wachmann umdrehte und auf den Ausgang des Restaurants deutete. »Nach Ihnen.«
Reyes war sich sicher, dass der Wachmann verärgert knurrte, als er Fisher bedeutete, sich in Bewegung zu setzen. Er beobachtete, wie das ungleiche Paar durch die Menge ging. Dabei nahm der Wachmann etwas von seinem Gürtel, das Reyes als Kommunikationsgerät identifizierte, und hielt es sich vor den Mund. Zweifellos informierte er denjenigen, der momentan diensthabender Sicherheitschef der
Omari-Ekon
war, darüber, dass er die fragliche Person in seiner Obhut hatte und zum Ausgang begleitete, wo Fisher, wie Reyes vermutete, einfach zum Andockring gebracht werden würde, der zurück auf Vanguard führte.
Man sieht sich, Zeke
.
Als er auf sein Essen herabsah, stellte Reyes fest, dass Fishers Aufbruch und die Aussicht, ein weiteres Mahl allein einnehmen zu müssen, seinen Appetit vollständig ruiniert hatte. Während er noch überlegte, ob er Ganz und seine Handlanger erneut ärgern sollte, indem er an den Spieltischen gewann, wurden seine Gedankengänge auf einmal von T’Prynns Stimme unterbrochen, die in seinem Kopf erklang.
»
Mister Reyes
.«
»Ich dachte, wir hätten uns geeinigt, dass Sie mich Diego nennen?«, fragte Reyes und verdeckte seine Mundbewegung mit dem Wasserglas, aus dem er daraufhin trank.
Die Vulkanierin schien das zu ignorieren. »
Ich wurde soeben darüber informiert, dass Doktor Fisher die
Omari-Ekon
verlassen hat. Wie Sie sich vermutlich gedacht haben, war sein Besuch nur ein Vorwand
.«
»Ach was«, murmelte Reyes. »Dann gehe ich recht in der Annahme, dass Pennington ebenfalls Teil des Plans ist?«
»
Das ist korrekt
«, entgegnete T’Prynn, »
aber er ist nur als Ablenkung vor Ort. Sein letzter Besuch hat einiges an Aufsehen erregt, aber ich glaube nicht, dass sie etwas von der Botschaft wissen, die wir mit seiner Hilfe von Ihnen erhalten haben. Doch er hat sich freiwillig gemeldet, heute Abend an Bord der
Omari-Ekon
zu essen, um die Aufmerksamkeit der Sicherheitsleute abzulenken, die Doktor Fisher überwachen
.«
Reyes wischte sich den Mund an der Serviette ab. »Gut, aber Zeke sollte mir etwas sagen, und entweder hat er nicht die Gelegenheit dazu bekommen oder ich bin zu dumm, um es zu begreifen.«
»
Doktor Fishers Aufgabe war es, Ihnen etwas dazulassen
«, erklärte T’Prynn. »
Bitte sehen Sie unter Ihrem Teller nach
.«
So beiläufig wie nur möglich untersuchte Reyes mit den Fingerspitzen etwa eine Minute lang die Unterseite seines achteckigen Tellers, während er versuchte, es nicht zu offensichtlich erscheinen zu lassen. Auf der linken Seite an der Kante, die ihm am nächsten war, ertastete er etwas Dünnes und Glattes. Er musste nur wenig Kraft aufwenden, um das Objekt zu entfernen, sodass es vom Teller in seine Handfläche
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