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Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Titel: Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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nichts als Lärm ohne Bedeutung, ein heulender Strom aus Wahnsinn und Verlangen.
    Schnell wurde das Chaos geordnet und in Form gezwungen. Der Vorvater wagte es, sich einer flüchtigen Hoffnung hinzugeben. War die Wanderin zurückgekehrt, um ihr Versprechen einzulösen? Rückte die Freiheit in greifbare Nähe? Er stellte sich die unbändige Freude vor, wenn er sich an den
Telinaruul
rächen konnte …
    Dann kam der Schmerz.
    Eine Qual ohne körperliche Entsprechung beschränkte das Universum des Vorvaters auf eine Welt entsetzlicher psychischer Folter. Es war, als würde sein gesamtes Wesen auseinandergerissen. Jeder seiner Gedanken zersplitterte, sein ganzes Sein wurde in eine Million Richtungen gleichzeitig gezerrt. Niemals zuvor hatte er solch groteskes Leiden erfahren, nicht einmal, als er in seinen eigenen Abgrund der Verzweiflung gebannt worden war.
    Er konnte nichts tun, als sich den brutalen Energien, die ihn attackierten, zu ergeben und sich von ihnen forttragen zu lassen, ein Teilchen nach dem anderen, bis nichts mehr von ihm übrig war, so wie fließendes Wasser einen Felsen mit der Zeit in einen Kieselstein verwandelt. Er fragte sich, ob das sein Ende war – verdammt, in einer letzten Flut von Bestrafung zu vergehen, von einer Folter, die er nicht beschreiben konnte, seines letzten Rests Existenz beraubt.
    Zum ersten Mal seit dem Moment seiner Selbstschöpfung hatte der Vorvater Angst.
    Kalt und stumm schwebte die Wanderin im All über ihrer neu erschaffenen Verbindung. Sie streckte ihre Gedanken aus, um die letzten Einzelheiten zu perfektionieren und es zu einem makellosen Portal für die subtile Form des befreiten Bewusstseins zu machen. Sein Anschluss an den grenzenlosen Vorrat des Universums an dunkler Energie war fertig, und sie spürte bereits, wie die Verbindung beständig Macht und Harmonie ausstrahlte.
    Schon bald war es an der Zeit, die Shedai zu versammeln, um Rache zu üben. Aber vor dieser Stunde der Abrechnung musste sie die Verbindung näher an die Raumfestung heranrücken. Es würde ein mühseliger Prozess werden, der viel Geduld und Heimlichkeit forderte, um sie nicht auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Weil die anderen
Serrataal
nicht über ihre Fähigkeit verfügten, mit reiner Willenskraft durch den Raum zu reisen, war es an ihr, die Verbindung mit der Außenhülle der Festung der
Telinaruul
in Kontakt zu bringen, ihre dünne Metallhaut zu durchdringen und ihr Volk hineinzuführen. Dann würden sie das Innere von seinen armseligen Erschaffern befreien – als Auftakt der galaktischen Säuberung, die folgen würde.
    Ein Aufschrei des Grauens strömte aus der Verbindung und traf die Wanderin mit überwältigender Macht. Auch wenn Furcht und Reflex ihr zu fliehen rieten, blieb sie an Ort und Stelle. Der quälende, schrille Klang ließ nach, und da erkannte die Wanderin, was sie gehört hatte: das Lied des Vorvaters! Seine Botschaft war einfach, rein und klar. Er rief nach ihr, befahl ihr, ihm zu antworten und unverzüglich zu ihm zu eilen.
    Das war nicht der Plan
, dachte sie, während sie bereits spürte, wie sich ihre Essenz dem Willen des Vorvaters beugte. Seine Stimme war anders als die der übrigen Shedai, sie war einmalig hypnotisch und absolut zwingend. Ihre betörende Melodie durchquerte die Verbindung und rief die anderen
Serrataal
.
    Ich habe den Weg geöffnet
, sagte der Vorvater.
Versammelt euch und seid endlich wieder bei mir
.
    Die Wanderin verspürte eine Welle der Freude, als sie sich von seiner Stimme in den Signalstrom führen ließ.
Vielleicht hat er ihre Waffe gegen sie gewandt!
    Sie überließ sich der Strömung seiner Stimme und erwartete jeden Moment, sich im Inneren der lächerlich verletzlichen Festung der
Telinaruul
wiederzufinden. Erst als sie die letzte Schwelle der Verbindung durchquerte, spürte sie flüchtig, dass etwas nicht stimmte.
    Aber da war es bereits zu spät, sich zu retten – oder die anderen zu warnen, die folgen würden.
    Wellen der Panik brachen über das formlose Gefängnis des Vorvaters herein. Tausende Stimmen von
Serrataal
riefen in bitterer Wut: Wir wurden getäuscht!
    In ihren Erinnerungsblitzen erblickte er das Bild einer geschmolzenen Welt, auf der sie sich versammelt hatten. Und auch wenn er seit Äonen keine andere Shedai-Stimme als die der Wanderin vernommen hatte, erkannte er sie doch alle an ihrem besonderen Klang: den Weisen, den Richter, den Hüter, den Boten und zahllose andere. Jedoch fehlten viele der alten Stimmen, und

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