Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
Ming.«
»Vielen Dank, Sir. Sie haben in einer halben Stunde einen Bericht von mir auf dem Schreibtisch. Xiong Ende.« Er schloss den Kanal. Eine halbe Sekunde später brachen die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Gruft in wilden Jubel aus. Einige umarmten sich, andere klatschten.
Xiong wollte sich einfach nur noch hinsetzen. Danach hatte er vor, sich in sein Quartier zurückzuziehen und ein paar Tage zu schlafen, vielleicht sogar eine ganze Woche. Er trottete in sein Büro zurück. Dort sank er in einen Sessel. Er ließ seinen Körper schlaff werden und seinen Kopf so weit in den Nacken fallen, bis er die Decke betrachtete.
Der Sessel beschrieb eine langsame halbe Drehung, und als die Tür des Büros in sein Blickfeld kam, sah er Lieutenant Theriault darin stehen.
Es schien ihr unangenehm zu sein, ihn zu stören. »Sir?«
»Vanessa, wir haben gerade zusammen die Galaxis gerettet. Nenn mich Ming.«
»Ähm, okay. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass sich die von den Shedai produzierte Energie etwas eingependelt hat, aber wenn sie noch höher ansteigt als vor ein paar Minuten, könnte das die Eindämmung beeinträchtigen. Es wären wahrscheinlich zuerst nur ein paar Knotenpunkte, aber … das wäre ziemlich schlecht, will ich damit sagen.«
Er rieb sich die Augen und setzte sich auf. »Okay. Hast du eine Empfehlung?«
»Tja, es klingt vielleicht verrückt, aber … vielleicht sollten wir ein Selbstzerstörungssystem installieren.«
Xiong schmunzelte. »Das klingt überhaupt nicht verrückt. Die Gruft hat bereits eines.« Er bewunderte die grimmige Zweckmäßigkeit der Sternenflotteningenieure. »Es war das erste System, das installiert wurde.«
Im Gedankenraum-Netzwerk herrschte keine Harmonie. Besorgnis und Uneinigkeit verbreiteten sich wie eine Infektion durch den SubLink der Armada unter dem Kommando von Tarskene [dem Blassen], und trotz aller Bemühungen von Subcommander Kezthene [der Grauen], kehrte die Disziplin nur langsam zurück.
Alle hatten das Lied des Feindes gehört. Seine verhassten Töne hatten den örtlichen Raum nur einen Augenblick lang erfüllt, aber Bedrängnis und Feindseligkeit in allen geweckt, die sie vernommen hatten. Dann war die Stimme, die so lange Zeit verachtet und gefürchtet worden war, wieder verstummt, und seine leuchtenden Farben, die das Netzwerk überflutet hatten, waren wie eine erstickte Flamme erloschen. Niemand wusste, was das zu bedeuten hatte – Tarskene am wenigsten.
Während er sich an seinen Untergebenen vorbeibewegte, aktivierte er den Subraum-Gedankenwellentransmitter. Er projizierte seine Gedankenfarben über den SubLink der Kriegerkaste, griff auf den InterLink zu und ersuchte das Herrscherkonklave um eine sofortige Audienz. Sekunden vergingen, während er auf eine Antwort wartete und dabei versuchte, seine Gedankenleitung von nervösen Tönen zu reinigen. Er wollte keine Ideen vorschlagen, die von Angst oder Unsicherheit getrübt waren.
Velrene [die Azurblaue] erwiderte Tarskenes Gruß mit düsteren Farben, weshalb Tarskene annahm, dass sie und das Herrscherkonklave das Lied des Feindes ebenfalls vernommen hatten. Ihre innere Stimme zitterte vor Unruhe.
Was gibt es Neues, Commander?
Er projizierte Erinnerungsfacetten, die von den Besatzungen seiner Armada zusammengetragen worden waren. Von Tausenden verschiedenen Gedankenleitungen hallte das Lied des Feindes und hörte schließlich wieder auf.
Ihr habt es gehört
.
Alle haben es gehört
. Velrene schickte Fragmente zahlloser Erinnerungsleitungen aus Welten überall in der Versammlung.
Die Stimme wurde auf jeder Welt vernommen
.
Tarskene fügte seine Erinnerungslinie den anderen bei.
Und dann verstummte sie
.
Ist der Feind fort?
Ihre Frage war von Hoffnung gefärbt.
Verbitterung, Wut und Angst verdunkelten Tarskenes Gedankenfarben.
Nicht fort. In eine Falle gelockt. Von der Föderation an Bord ihrer Raumstation
.
Velrenes Gedankenleitung zersplitterte vor Unglaube und färbte sich dann mit Wut rot.
Es ist nicht möglich die Alten gefangen zu halten. Sie müssen zerstört werden!
Er versuchte besänftigende Schattierungen und beruhigende Töne durch den InterLink zu schicken, aber Velrenes Ärger glühte wie eine Wand aus Lava.
Wir kennen die Absichten der Föderation nicht. Vielleicht entscheiden sie sich noch dafür, die Alten zu vernichten, im Interesse ihrer eigenen Sicherheit
.
Sie begegnete seiner Überlegung mit kränklichen Tönen.
Zweifelhaft. Das Konklave muss sich beraten
.
Ein
Weitere Kostenlose Bücher