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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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man, um eine Raumstation der Wachturm-Klasse zu bauen, Spock?“
    Aus dem Gedächtnis antwortete Spock: „Im Durchschnitt vier Jahre, neun Monate …“
    „Und wie lange ist es her, dass das Vanguard-Projekt gestartet wurde?“
    Nach kurzem Nachdenken erwiderte Spock: „Zwei Jahre, sieben Monate und zehn Tage.“
    Der erste Offizier beobachtete, wie sich Kirks Hand langsam zu einer Faust ballte. „Jemand hatte es ziemlich eilig, diese Station zu bauen. Bei all dem Säbelrasseln der Klingonen in der letzten Zeit – warum baut man ausgerechnet dann so weit entfernt von der Föderation eine so große Basis?“
    Spock wog die wahrscheinlichsten Möglichkeiten ab. „Um Kolonisierungsprojekte vor Ort zu unterstützen?“
    Der Captain sah nicht überzeugt aus. „Vielleicht.“
    „Da uns weitere Daten fehlen, ist das zurzeit die logischste Erklärung.“
    „Finden Sie alles, was wir in unseren Datenbanken über Vanguard haben“, sagte Kirk. „Ich möchte einen vollständigen Bericht, bevor wir die Station anlaufen.“

Kapitel 2
     
    Der Dschungel war erfüllt mit den zirpenden Geräuschen nachtaktiver Insekten. Ohne es wirklich zu bemerken, entfernte Cervantes Quinn eine lange Strähne seines wirren, schlohweißen Haares von seinen Augen und strich sie hinters Ohr. Die heimtückische Luftfeuchtigkeit vergrößerte die nach dem Sonnenuntergang verbliebene Hitze und ließ Quinns vom Schweiß durchnässte Kleidung wie eine zweite Haut an ihm kleben.
    Er erhob sich leicht aus seiner hockenden Position und griff in seine linke Hosentasche. Tief darin vergraben, unter dem elektronischen Dietrich und den Resten eines synthetischen Snacks aus Was-auch-immer-mit-Fleisch-Geschmack, fand er seinen Flachmann. Er zog ihn so leise er konnte heraus, öffnete den Verschluss und nahm einen Schluck eines namenlosen grünen Schnapses. Er schmeckte furchtbar. Quinn behielt ihn nur deshalb in seiner Flasche, weil der Auftraggeber, der ihn am häufigsten anheuerte, ein orionischer Kaufmannsprinz namens Ganz war, der der seltsamen Ansicht war, dass andere Personen ihm spontan Getränke anzubieten hatten. Zudem hatte er es sich zur Angewohnheit gemacht, all jene zu erschießen, die ihm etwas servierten, was ihm nicht schmeckte. Den grünen Schnaps mochte Ganz.
    So grässlich Quinn es auch fand, war das Zeug gegenüber dem faden Nachgeschmack des Pseudo-Fleisch-Snacks, den Quinn eine Stunde zuvor verschlungen hatte, doch eine leichte Verbesserung. Er nahm einen weiteren Schluck und stopfte dann die halbleere Flasche zurück in seine Tasche. Diese Überwachungsaktion dauerte länger als erwartet. Er hatte angenommen, zu diesem Zeitpunkt längst verschwunden zu sein; das gestohlene Gerät sicher hinter einem falschen Wandpanel im Ladebereich seines privaten Frachters, der
Rocinante
, verborgen. Doch stattdessen schlug er blind nach den seinen Kopf attackierenden Moskitos, die er zwar allzu gut hören konnte, die er aber nur sah, wenn sie zwischen ihm und den Lichtern, die vom Minencamp hinauf schienen, hindurch flogen.
    Von seinem Aussichtspunkt tief im Unterholz hinter der Waldgrenze, die das Camp umgab, sah er die Prospektoren von einer Baracke zur nächsten gehen. Die meisten bereiteten sich auf die Nacht vor, begaben sich in ihre Kojen oder gingen ein letztes Mal zur Latrine. Ein echtes Ärgernis waren lediglich die beiden, die noch immer in ihrem spartanisch eingerichteten Gemeinschaftsraum saßen und das wahrscheinlich langweiligste Kartenspiel spielten, das Quinn jemals gesehen hatte.
    Er war sicher, dass er die beiden Männer wahrscheinlich in jedem Spiel, von Texas Hold’em bis Denobulanischem Rommé, locker geschlagen hätte. Für einen kurzen Moment erlaubte er sich die Vorstellung, seine Mission eigenmächtig zu verändern und anstelle eines heimlichen Diebstahls eine völlig legale Plünderung der Minenarbeiter mittels Kartenspielens durchzuführen.
    Quinns gesunder Menschenverstand erwachte aber rasch aus seinem Schlummer und erinnerte ihn daran, dass es nicht nur falsch wäre, ehrlich arbeitende Menschen beim Kartenspielen zu betrügen, sondern Ganz sein nächstes Abendessen wahrscheinlich auch mit Quinns Eingeweiden garnieren würde, sollte er ohne das Sensorengitter, das dieser haben wollte, nach Vanguard zurückkehren.
    Geduld war keine von Quinns ausgeprägten Tugenden, aber seine Impulsivität wurde gewöhnlich von einer sehr gesunden Furcht vor dem Tod, schweren Verletzungen oder dem Kerker im Zaum gehalten. Darum

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